Fruit Ninja Real Life

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Part 13

„Und was kochen wir jetzt?“, fragte ich und stützte mich mit meiner rechten Hand an der Arbeitsfläche ab. Wir waren gerade nach Hause gekommen und Justin hatte mich sofort in die Küche geschleift.

„Spagetti Bolognese.“, grinste er und riss sofort ein paar Schubladen auf. Kopfschüttelnd schaute ich zu, wie er nach und nach alle Utensilien hervorkramte und vor sich aufreihte. Zwiebeln, Tomaten, Hackfleisch, ein Holzbrettchen und ein Messer, Öl…

Als er fertig war kam er auf mich zu, packte mich an den Schultern und schob mich zu dem Holzbrettchen und drückte mir eine Tomate in die linke, und ein Messer in die rechte Hand.

„Schneid du schon mal die Tomaten.“, befahl er und freute sich anscheinend tierisch dass wir uns mal von was anderem ernährten als Fertigprodukten.

„Yes Sir.“, murmelte ich und legte die Tomate vor mich hin. Ohne recht zu wissen was ich tat, hob ich das Messer ca. dreißig Zentimeter über die Tomate, zielte kurz und ließ es dann herunter schnellen. Die Tomate wurde in zwei ziemlich unterschiedlich große Scheiben gehackt. Ich legte eine Scheibe weg und hackte blind auf die andere ein, sodass am Ende lauter Tomatenfetzen vor mir lagen.

Ich griff gerade zur zweiten Scheibe um sie ebenfalls zu töten, als Justin sich zu mir umdrehte, fassungslos die Bescherung auf dem Holzbrett anstarrte und sagte: „Spielst du Fruitninja?“

„Nee, wieso?“, gab ich zurück.

Justin nahm mir behutsam das Messer aus der Hand. „Sag mal, hast du noch nie Tomaten geschnitten?“

Ich schüttelte den Kopf und hob eine Augenbraue. „Wieso sollte ich. Es gibt einen ziemlich günstigen Pizzabringdienst gleich um die Ecke und die Fertiggerichte vom Supermarkt sind auch nicht so schlecht.“

Justin lachte auf und stellte sich hinter mich. „Okay, ich zeig dir wie man das macht.“ Er gab mir das Messer in die Hand und legte seine Hand über meine, sodass wir es beide festhielten. Dann legte er die halbe Tomate richtig hin und schnitt sie erst in Scheiben und anschließend kleine Würfel. Als wir das mit drei Tomaten geschafft hatten, warfen wir die Tomatenstückchen zu den bereits kleingeschnittenen Zwiebeln in eine Schüssel.

7Seufzend legte ich das Messer weg und drehte mich zu Justin um. „Du bist echt die perfekte Hausfrau, Bro.“

Justin lachte: „Hausfrau?! Also bitte. Ein bisschen Stolz hab ich auch noch. Wenn dann Hausmann, Sweetie.“

„Whatever.“, grinste ich und durchwuschelte seine Frisur.

„Hee, weißt du wie lange es braucht, das SO hinzukriegen?!“, rief Justin und ordnete sofort besorgt seine Haare. „Das gibt Rache, Love. Mach dich auf was gefasst.“

Ich zuckte bloß die Schultern und schwang mich auf die Küchentheke. Justin kochte die Soße und die Nudeln fertig und ich beobachtete ihn dabei. Nach einem Moment Stille begann er leise zu summen. Ich erkannte das Lied sofort. Es war „As long as you love me“.

Unsicher stimmte ich mit ein. Verwundert schaute Justin mich an. Aber dann hob auch er die Stimme und sang mit kräftiger Stimme. „A long as you love me, we could be starving, we could be homeless, we could be broke. As long as you love me, I´ll be your platnum, I´ll be your silver, I´ll be your gold…“

„Ich wusste gar nicht, dass du meine Lieder magst.“, sagte Justin als das Lied zu Ende war.

„Ich hab nicht gesagt, dass ich sie mag.“, erwiderte ich schnell. 

„Aber du kennst sie auswendig.“ Justin runzelte die Stirn. „Love, ich dachte immer, du kannst meine Stimme nicht ausstehen!“

„Laber nicht.“, sagte ich verärgert und sprang von der Küchentheke.

„Wieso magst du dann nie auf meine Konzerte kommen?“

„Ich war doch schon zweimal auf deinem Scheiß Konzert!“, rief ich wütend und wollte in mein Zimmer laufen, aber Justin hielt mich fest und zwang mich somit, in seine Augen zu schauen.

„Lovelyn, ich glaube, es wird langsam Zeit für dich, mir die Wahrheit zu sagen.“

Panisch starrte ich ihn an. Mein Herz klopfte bis zum Hals.

Ich konnte es ihm nicht sagen. 

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