Frühstück im Privatjet

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Part 57

„He, ihr zwei Turteltäubchen, ich weck euch ja nur ungern, aber ihr solltet euch schleunigst fertig machen, der Flieger startet in zwei Stunden.“

Ich schreckte aus meinem Schlaf auf und warf Ryan Good, der im Türrahmen stand, einen entsetzten Blick zu.

„Ryan?! Wie bist du denn hier reingekommen?!“, rief ich erschrocken.

„Honey, Justin hat mir seinen Hausschlüssel für Notfälle nachmachen lassen. Jetzt zackig, hüpf unter die Dusche!“, Ryan machte eine ungeduldige Handbewegung.

Ich rüttelte Justin leicht an seiner Schulter. „Bro, aufwachen, wir müssen uns beeilen.“

Justin schmatzte und drehte sich auf den Bauch.

„Justin!“, ich rüttelte ihn fester, aber er schlief tief und fest weiter.

Ryan seufzte ungeduldig auf.

Ich grinste frech beugte mich über Justin und pustete ihm in sein linkes Ohr. Wie von der Tarantel gestochen schnellte er auf und rubbelte sich wie wild an seinem Ohr. „Bist du irre?!“

Ryan und ich lachten nur. „Justin, ihr müsst euch fertig machen, euer Flieger geht in zwei Stunden, und wir brauchen allein zum Flughafen schon eine halbe Stunde.“

„Oh Gooooott.“, stöhnte Justin und fuhr sich durchs Haar.

Ich schwang mich aus dem Bett und tapste in mein Badezimmer um zu duschen, mich anzuziehen und zu schminken. Innerhalb einer Stunde war ich ein neuer Mensch. Dank meinem neuen, ziemlich teuren Make-Up sah man weder meine tiefen Augenringe, noch den Horrorpickel, der sich über Nacht auf meiner Nase platziert hatte.

Als ich meine Koffer die Treppe runtergeschleppt hatte, setzte ich mich noch zu Ryan ins Wohnzimmer und legte die Füße hoch, bis Justin zwanzig Minuten später ebenfalls fertiggemacht runterkam.

„Das ist echt Wahnsinn, der Junge braucht noch länger im Bad als ich.“, bemerkte ich und lachte.

„Dafür ist das Ergebnis besser.“, gab Justin zurück und zwinkerte mir zu.

„Halts Maul.“, ich zeigte ihm den Mittelfinger und warf ihm einen Luftkuss zu.

„Kenny ist da.“, unterbrach Ryan unsere Neckereien. „Er fährt uns zum Flughafen.“

Kenny kannte ich schon von Disneyland – er war der treuherzige, witzige und mega coole Lieblings-Bodyguard von Justin, der ihn schon seit er entdeckt wurde, begleitete.

Wir zerrten unsere Koffer nach draußen wo Kenny uns half, sie im Kofferraum seines Vans zu verstauen. Dann stiegen wir ein. Der Wagen hatte verdunkelte Scheiben, sodass die Fotografen, die uns am Flughafen erwarteten, nicht ins Auto rein fotografieren konnten. Trotzdem wurde ich von dem ganzen Blitzlicht fast blind, als wir ausstiegen und zu unserem Gate liefen.

Kaum betraten wir den Flughafen, ging der reinste Trubel los. Justin wurde natürlich erkannt und Kenny gab sich größte Mühe uns die kreischenden Mädels und unhöflichen Fotografen vom Leib zu halten.

„Daran werde ich mich nie gewöhnen.“, stöhnte ich genervt und war unglaublich froh, dass ich eine Sonnenbrille aufhatte.

„Solltest du besser, denn wir werden immer öfter zusammen gesehen werden, Shawty.“, gab Justin zurück und winkte freundlich  einem heulenden rothaarigen Mädchen zu, dass allein wegen seinem Anblick fast zusammenbrach.

„Mr. Bieber, Ms. Manderos, hier entlang, bitte.“, ein Flughafenangestellter führte uns zur Sicherheitskontrolle. Dort konnten wir auch gleich unser Gepäck aufgeben. Nachdem das erledigt war, brachte er uns zu unserem Privatjet.

„Aaah, das ist soo geil.“, freute ich mich und stieg mit glänzenden Augen die Treppe zum Jet hoch.

„Es würde nur kompliziert werden, mit einem normalen Flugzeug mit anderen Leuten zu reisen.“, erklärte Justin und setzte seine Sonnenbrille ab. Ich tat es ihm gleich und staunte über die ganzen Flachbildfernseher, die Bar und die große Musikanlage. Dieser Privatjet war besser ausgestattet als meine gesamte alte Wohnung es je gewesen war. Wir setzten uns auf die hellen Ledersitze und bekamen sofort  Champagner serviert.

„Wann wünschen Sie denn zu frühstücken?“, fragte die blonde Stewardess und schenkte Justin ein strahlendes Lächeln.

„Jetzt, bitte.“, Justin fuhr sich durchs Haar und zwinkerte der Blondine zu.

Sie errötete bis zum Haaransatz und eilte davon. Ich schüttelte den Kopf und schaute aus dem Fenster. Etwas ruckelnd startete der Flieger und hob ab. Nach ein paar Minuten war außer einer Wolkendecke nichts mehr zu sehen. Justin zog seine Schuhe aus und lehnte sich in seinem Sitz zurück.

„Wie lange fliegen wir denn ungefähr?“, fragte ich Ryan, der hinter uns saß und seinen Laptop und einen Kaffeebecher vor sich stehen hatte.

„Etwa 3einhalb Stunden.“, gab er zurück.

Die Stewardess tauchte mit einem großen Tablett voller Leckereien wieder auf. Sie stellte es vor Justin und mir ab und strahlte Jus an. „Haben Sie noch einen Wunsch, Mr. Bieber?“

„Nein, danke…“, er warf einen langen Blick auf das Namensschildchen an ihrem üppigen Busen „…Stefanie. Ich bin wunschlos glücklich.“ Er biss sich auf die Lippe und brachte damit Stefanie völlig um den Verstand. Sie war jetzt so rot, dass es mich nicht gewundert hätte, wenn ihr Kopf gleich platzen würde. Sie kicherte hysterisch, stammelte „Wenn Sie noch was brauchen, einfach rufen, hihi“ und stolperte von dannen.

„Äh, Stefanie, ich hätt doch noch nen Wunsch!“, rief ich sie zurück.

Sie kam zurück. „Ja bitte?“, fragte sie und schenkte mir ein deutlich kühleres Lächeln.

„Ein großer Kaffee, bitte. Ich bin nicht so der Fan von Espresso.“, ich verzog das Gesicht und zeigte auf den Espressobecher der auf dem Frühstückstablett stand.

„Okay.“, sagte sie ohne eine Miene zu verziehen und ging wieder.

Justin leckte sich grinsend über die Lippen und biss in ein kleines Schokocroissant. „Die ist cool.“

„Du bist unmöglich.“, bemerkte ich und musterte das Tablett: Weintrauben, Pancakes mit Ahornsirup, Croissants, hartgekochte Eier, schokoladenüberzogene Erdbeeren, Orangensaft, ein eisgekühlter Beerensmoothie, Speck, Sandwiches und Muffins. Ich war im Himmel.

„Ihr Kaffee.“, Stefanie kam mit einer Tasse Kaffee zurück und stellte sie vor mich aufs Tablett.  

„Das soll ein großer Kaffee sein?!“, ich legte den Kopf schief. „Von den Tassen brauchte ich ja fünf um wach zu werden.“

Stefanie hob die Brauen und musterte mich von oben bis unten.

Justin schnappte sich schnell eins der Frühstückseier und stopfte es mir in den Mund, sodass ich nicht weitere Kritik von mir geben konnte.

„Danke Stefanie, Sie können jetzt gehen.“, er strahlte Stefanie an.

Ich erstickte fast und hustete. Als ich das Ei endlich heruntergeschluckt hatte, schlug ich Justin wütend auf den Nacken. „Geht’s noch?!“, fauchte ich und wischte mir den Mund ab. „Ich hasse Eier.“

Justin zog die Stirn in Falten. „Ach, so eine bist du…?“

„Schnauze.“, zischte ich „Du weißt, was für Eier ich gemeint hab.“

„Sorry, Love.“, Justin prustete los. „Aber ich musste das einfach sagen.“

Ich schüttelte zum hundertstenmal an diesem Morgen den Kopf und nahm einen großen Schluck Kaffee, nur um ihn danach fast wieder auszuspucken.

„Der ist ja widerlich!!“, jammerte ich und stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch.

„Das ist Schicksal, Love.“, Justin warf mir einen amüsierten Seitenblick zu und widmete sich wieder seinem Croissant.

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