"Oh my Bieber"

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Part 24

Eigentlich hatte ich es mir mit einem Kind immer ganz anders vorgestellt: Harmonisch, ruhig, süß und schön. Elyas war leider eher anstrengend, kleckerte sich dauernd mit irgendwas voll, sabberte, und schrie am laufenden Band.

Wir hatten ihn jetzt seit einer Woche bei uns aufgenommen und waren total gerädert. Nachts konnten wir kaum schlafen, tagsüber rannten wir einem achteinhalb Monate altem Troll hinterher dessen Lieblingsbeschäftigung es war, durchs Haus zu krabbeln und alles umzureißen und zu zerstören was er in die Finger bekam.

Drei Tage die Woche arbeitete ich von früh bis spät im Filmstudio, die restlichen Tage verbrachte ich mit Elyas und Justin in der Villa.

Am Wochenende beschlossen wir, einen Großeinkauf zu machen. Der Kühlschrank war fast leer, also packten wir Elyas in seinen Maxi Cosi und fuhren los zum Supermarkt. Natürlich saß auch Kenny auf der Rückbank. Er war zwar echt nett und witzig, aber manchmal war es auch nervig, selbst zum Einkaufen einen Bodyguard zu benötigen.

Während der Fahrt lehnte ich mich andauernd über die Lehne meines Sitzes, um Elyas Sabber vom Kinn zu wischen, ihn zu beruhigen oder ihn mit lustigen Grimassen und beruhigenden Geräuschen wie „Shhh“ daran zu hindern, das ganze Auto zusammenzubrüllen.

„Du wirst immer besser.“, sagte Justin grinsend ohne den Blick von der Straße zu wenden.

„Was meinst du?“, wollte ich wissen und drehte mich wieder nach vorne.

„Mit Elyas. Vor einer Woche konntest du ihn noch nicht mal richtig halten und jetzt bist du die perfekte Mom.“, erwiderte Justin und grinste mich an.

„Danke, Daddy.“, lachte ich und drückte seinen Arm.

„Da vorne ist der Supermarkt.“, erklärte Justin nach einem Augenblick „Es wird nicht lange dauern, bis die ersten Fans und Paparazzi auftauchen. Zieh Elyas seine Mütze tief in die Stirn und halt ihn an dich gedrückt. Ich will nicht, dass ihm irgendwas passiert, diese Fotografen können ziemlich rücksichtslos sein.“

„Klar.“, nickte ich und starrte aus dem Fenster. „Meinst du, sie werden wieder irgendeinen Scheiß über uns schreiben?“

„So wie früher?“

„Ja…“, ich seufzte. Damals, als das Drama mit den Fans und mir gewesen war, hatte natürlich auch die Presse ihren Senf dazugegeben.

„Die Presse schreibt fast immer Müll, Lovelyn. Aber mal nicht gleich den Teufel an die Wand.“, sagte Justin und parkte seinen Wagen langsam vor dem Supermarkt.

Wir stiegen aus und ich hob Elyas auf meine Arme. Er brabbelte etwas Unverständliches auf einer Sprache die nur er verstand und grub seine kleinen Wurstfinger in meine braunen langen Locken. Justin holte einen Einkaufswagen und wir schlenderten in den Market.

„Oh mein Gott, da ist Justin Bieber!!“, kreischte ein Mädchen, kaum dass wir den Laden betreten hatten. Sofort stürzten gleich mehrere Menschen auf uns zu. Schützend stellte sich Kenny vor Jus und hinderte die Fans daran, Justin umzurennen. Der allerdings verzog keine Miene sondern setzte ein strahlendes Lächeln auf. Während ich mit Elyas auf dem Arm unerkannt blieb, knipste er mit einer ganzen Reihe von Mädels Fotos.

Als Justin nach zehn Minuten immer noch in einem Kreis von Menschen stand, begann ich, Gemüse in einen Einkaufskorb zu legen. Elyas fing an sich zu winden und beugte sich weit über meinen Arm, sodass ich Schwierigkeiten hatte, ihn festzuhalten.

„Hör auf zu zappeln, du Zwerg.“, presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus und nahm dem Kleinen eine Tomate aus der Hand, die er sich geschnappt hatte.

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