Die Wahrheit kommt ans Licht

346 5 0
                                    

Part 14

„Justin… ich…“, krächzte ich und gab es auf gegen seinen Griff anzukämpfen. Justin seufzte und zog mich zum Sofa. Dann drückte er mich auf die Sitzfläche und ging vor mir in die Hocke. „Ich wusste doch gleich, das was nicht stimmt.“, murmelte er nachdenklich und guckte mich prüfend an. „Justin…“, sagte ich leise mit erstickter Stimme „Wieso mochtest du mich eigentlich früher?“ „Was meinst du?“, Justin hob verwundert die Augenbrauen. „Damals… du warst 16 und bist total schnell berühmt geworden, Millionen von Mädels haben sich in dich verknallt, du hingst mit den coolsten Leuten ab und…“, ich verstummte. Sollte ich ihm jetzt echt davon erzählen? „Und?“, fragte Justin und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Was hatte jemand wie du mit jemandem wie mir zu tun?!“, rief ich „Ich mein, schau dich mal um. Das hier ist kein Palast und ich bin weder sonderlich cool, noch hübsch, noch abartig begabt in irgendwas. Und damals schaute ich einfach schrecklich aus und benahm mich auch so. Wieso hast du nicht einfach von mir abgewendet?! Wieso bist du bei mir geblieben obwohl ich das Gegenteil eines Traumgirls bin?“ Tränen liefen mir übers Gesicht. Justin war bleich geworden. „Du bist meine beste Freundin. Das warst du schon immer und wirst es immer sein.“, sagte er schließlich mit rauer Stimme. „Mir war egal wie du ausgesehen hast, denn du warst immer da wenn ich dich gebraucht habe und hast mich unterstützt so gut es ging.“ Ich schwieg und zog die Nase hoch. Justin nahm meine Hand. „Love, mich interessiert es nicht wie cool oder begabt du in irgendwas bist. Ich weiß, WER du bist und das ist was zählt. Du bist eine wunderbare junge Frau. Und hör bitte auf so zu tun, als ob ich jetzt was Besseres wäre. Ich bin immer noch Justin. Ich habe einfach einen ziemlich abgefahrenen Job, das ist alles. Erinnerst du dich an früher, als mein Dad mich immer Kidrauhl genannt hat? Love, ich bin immer noch Kidrauhl. Ich bin nur älter geworden.“ Damit zog er mich in seine Arme und ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf und Justin hielt mich einfach nur fest.

Als ich mich beruhigt hatte, wischte ich mir nochmal übers Gesicht und versuchte ein Lächeln. „Du bist wunderschön.“, sagte Justin leise und strich mir über die Wange. Ich stand auf und küsste ihn auf die Wange. „Danke, Justin. Für alles.“ Dann ging ich ins Badezimmer und ließ mir ein heißes Bad ein. Ich versank gerade in duftenden Schaumbergen als es an der Türe klopfte. „Komm rein.“, sagte ich laut und tauchte ab. Als ich prustend auftauchte und meine nassen verklebten Haare aus dem Gesicht strich, saß Justin auf dem Badewannenrand und grinste mich an. „Die Spagetti werden kalt, Ma´am. Sie sind zu schnell ins Badezimmer verschwunden. Darf ich Ihnen eine Portion bringen?“ Ich kicherte: „Gerne, Mister.“ Justin stand auf und kam kurz darauf mit einem Glas Cola und einem großen Teller voller Spagetti zurück. „Was wird das denn?“, lachte ich „Ich dachte, du machst Witze!“ Justin stellte vorsichtig den Teller neben mir ab und reichte mir mein Glas. „Phuu, ist das heiß hier drin. Ich glaub, ich schmelze gleich, und zwar nicht nur wegen der Temperatur hier drin...“, er zwinkerte mir zu und zeichnete mit seinen Händen einen sehr kurvigen Umriss einer Frau (bzw von mir) in die Luft. „Hast du etwa noch nie Spagetti in der Badewanne gegessen?“, fragte er dann  und riss verdutzt die Augen auf. Ich schüttelte glucksend den Kopf. „Dann hast du echt was verpasst.“, tadelte Justin und schaute amüsiert zu, wie ich eine erste Gabel probierte. „Hmm das schmeckt echt total lecker.“, lobte ich mit vollem Mund sodass es sich eher nach „Hmm, daf fmeckt echt total lächa.“ anhörte. „Na also. Dann lass ich dich mal alleine. Aber bleib nicht zulange in deinem Kochtopf, wir wollen noch zu Mileys Party.“ 

FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt