Das offizielle Ende einer sehr guten Freundschaft...

344 12 2
                                    

Part 41

„Dieser verdammte Hurensohn!“, fluchte Justin lautstark und raufte sich die Haare.

Ich hatte ihn zurück zu unserem Platz an der Bar gezogen. Von Louis war nirgends etwas zu sehen, was wohl besser so war.

Schweigend nahm ich einen Schluck von meinem Drink. Im Gegensatz zu meinem Bro war ich ziemlich gelassen.

„Was will er überhaupt hier?!“, fuhr Justin fort und schlug mit der Faust auf die Theke. „Ich kann mich nicht daran erinnern, ihn eingeladen zu haben!“

Der Barkeeper warf uns einen strengen Blick zu.

„Jetzt chill bitte.“, murmelte ich und rieb vorsichtig über die bereits angeschwollene Stelle an meiner Taille.

„Chillen?!“, wiederholte Justin schneidend. „Lovelyn, wie kannst du das nur so gelassen nehmen?! Der Typ ist total aufdringlich und widerlich geworden. Ich schwöre dir, wenn ich dem nochmal begegne hetze ich meine Beliebers auf ihn.“

Ich grinste.

„Aber jetzt mal ernsthaft.“, Justin war noch nicht fertig. „Gerätst du immer an solche schrägen Typen? Dieser Kerl bei der letzten Party auf der wir waren, war ja auch ziemlich dreist.“

„Justin, sei leise.“, murmelte ich und verdrehte genervt die Augen.

„Nein, wirklich.“, beharrte er. „Du solltest da echt besser aufpassen. Ich will nicht, dass dich so jemand ausnutzt. Du weißt gar nicht, was ich schon alles mitbekommen hab. Ryan hat mir letztens erzählt dass eine Freundin von ihm mit so einem Mann mitgegangen ist und dann…“

„Justin.“, befahl ich streng „Halt jetzt endlich die Klappe.“

Ich legte meine Hand in seinen Nacken und zog ihn an mich. Dann küsste ich ihn entschlossen auf den Mund. Justin erwiderte sofort den Kuss und zog mich an meiner Hüfte fester an sich. Zärtlich strich er über meine Taille und meinen Rücken.

Unsere Zungen berührten sich erst zögernd, dann leidenschaftlich. Ich presste mich an Justin und versank völlig in dem Kuss.

Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns atemlos voneinander.

Ich schaute ihm fest in die Augen.

„Lass uns irgendwo hingehen.“, bat ich ihn.

„Wirklich?“, fragte Justin schüchtern und streichelte liebevoll über meine Wange.

Ich lächelte ihn an. „Ja.“

Justin nahm meine Hand und wir gingen durch die Menschenmasse zur Treppe die zu Mileys Privaträumen führte. Unbemerkt stiegen wir die Stufen hinauf und verschwanden in einem Gästezimmer.

Kaum war die Türe geschlossen drückte Justin mich dagegen.

Seine Zunge fand meine und seine Hände begannen den Saum meines Tops entlangzufahren.

Ich schlang meine Beine um seine Hüfte und ließ mich von ihm zum Bett tragen.

Mir war klar, dass er genauso horny war wie ich.

Justin legte mich aufs Bett und begann mir den Rock auszuziehen. Ich streifte ihm sein Shirt über den Kopf und bedeckte seinen Hals mit Küssen.

Während ich mir von ihm auch noch das Top ausziehen ließ, realisierte ich plötzlich was ich gerade tat. Das hier war keine Szene in einem Drehbuch. Justin und ich waren wir selbst, wir spielten keine vorgegebenen Gefühle. Aber irgendwie war es gut so. Es fühlte sich… richtig an.

Ich legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Justins weiche Lippen begannen mein Dekolltee zu liebkosen. Ich seufzte wohlig auf und vergriff mich in seinem seidigen Haar.

„Love?“, flüsterte er mit rauer Stimme. Ich öffnete meine Augen und schaute ihm ins Gesicht.

„Bist du dir sicher?“, fragte er leise.

Er wusste genauso gut wie ich, dass damit unsere Freundschaft endgültig beendet sein würde. Aber war sie das nicht schon längst? Richtige Freunde wären gar nicht erst auf so eine Idee gekommen.

„Ja.“, hauchte ich und zog ihn auf mich.

Justins Perspektive

Als Lovelyn mich mit einem Kuss unterbrach, wusste sie wahrscheinlich gar nicht, was sie damit bei mir anrichtete. Seit verdammten zwei Jahren wünschte ich mir nichts mehr, als sie bei mir zu haben, mit ihr alt zu werden, ihr so nah wie möglich zu sein. Als ihre Lippen auf die meinen trafen, wollte ich sie nie wieder loslassen. Für sie war das wahrscheinlich nur ein Bedürfnis, vielleicht wollte sie mal wieder Sex haben, aber für mich… ich liebte dieses Mädchen.

Sollte ich sie wegschieben und ernst mit ihr über Gefühle reden? Nein. Ich wusste, dass Love mich nicht liebte. Für sie war ich ein guter Freund, mehr nicht. Sie war unreif, sie hatte nie eine Beziehung gehabt. Ich brauchte nicht mehr, ich wollte sie nicht besitzen. Also willigte ich ein, erwiderte den Kuss, verdrängte mein Gewissen und küsste sie zurück. Nach einer Zeit löste ich mich von ihr und nahm ihr Gesicht in meine Hände. Sie war so schön.

„Lass uns irgendwo hingehen.“, ihre Augen leuchteten mich an. Ich schwieg.

Sie wollte mit mir schlafen. Shit. Für sie war ich doch ihr bester Freund. Wenn ich das jetzt mitmachte, wäre alles verloren. Sie hatte getrunken und ich war der nächstbeste. Wenn sie wüsste, wie viel es für mich bedeuten würde mit ihr zu schlafen. Sie würde es nie tun. Allein deswegen, weil sie komplett beziehungsunfähig war.

„Wirklich?“, fragte ich leise und hoffte heimlich darauf, dass sie „Nein“ sagen würde und mir das Desaster ersparen würde.

Aber sie lächelte fröhlich und sagte „Ja.“

Ich zögerte noch kurz, dann warf ich all meine Prinzipien über Bord und nahm sie an der Hand mit hoch in eines der Zimmer.

FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt