Wie früher

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Part 52

„Justin.“, sagte ich mit belegter Stimme. „Was machst du denn hier.“

„Anna hat mir erzählt dass du überstürzt abgehauen bist.“, antwortete er ruhig.

Ich schwieg.

„Warum, Lovelyn.“, fragte Justin leise. „Warum.“

Ich kniff die Lippen zusammen. „Ich habe keinen Grund mehr, dort zu bleiben.“

„Warum nicht?“, er fuhr sich durchs Haar. „Bin ich kein Grund zu bleiben? Unsere Freundschaft? Und was ist mit Elyas? Er zieht heute mit Anna weg, du hast dich nicht mal verabschiedet. Er ist immerhin dein Neffe.“

Ich schluckte und drehte mich weg.

„Love, jetzt hau nicht immer vor dir selber ab!“, Justin klang aufgebracht. „Du bist erwachsen! Also benimm dich auch mal so und stell dich der Realität!“

„Ich soll mich der Realität stellen?!“, fauchte ich „Wer ist hier der pubertäre Junge der Angst vor Liebe hat und deshalb nur Freundschaft mit Sex will?! Sind dir Beziehungen zu anstrengend, Kleiner?!“

Justin starrte mich an. „Was willst du damit sagen?“

Wütend schüttelte ich den Kopf.

Justin kam vorsichtig auf mich zu und legte seine Hand auf meinen Arm. „Love, hast du dich in mich verliebt?“

„NEIN!“, stieß ich hervor.

Justin schaute mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte. War das jetzt Erleichterung oder Enttäuschung?

„Sicher?“, hakte er nach.

Ich zwang mich, ihm fest ins Gesicht zu schauen. „Du kennst mich.“, sagte ich und grinste. „Ich hab keine Zeit für Schmetterlinge im Bauch.“

Justin atmete hörbar aus und erwiderte mein Grinsen. „Das ist meine Lovelyn.“

„Bro, jetzt musst du mir nur noch erklären, was es mit dem Song an der Wand auf sich hat.“, ich sah ihm forschend in die braunen Augen.

Justin seufzte. „Ach, Love.“

„Sag schon.“

„Dieser Song beschreibt das Gefühlschaos das die letzten Wochen in meinem Kopf getobt hat. Je mehr Zeit wir miteinander verbracht haben, umso stärker wurden meine Gefühle. Ich hab dich immer geliebt und werde dich immer lieben, Süße. Aber in letzter Zeit war ich nicht sicher ob ich dich nur als beste Freundin liebe oder mehr. Ich will mit dir mein Leben verbringen, aber wusste eben nicht ob als Ehepartner oder Bro.“

„Und weißt du es jetzt?“, fragte ich.

Justin antwortete erst nach einer Weile. „Ja…“

Mein Herz raste. Fuck.

„Ich glaube wir sind momentan einfach nicht für eine Beziehung geschaffen. Du kannst heftig gut küssen und…  im Bett bist du auch hammer. Aber es klappt einfach nicht. Noch nicht.“, unsicher schaute er mich an.

Ich schwieg einen Moment. Dann aber setzte ich mein altes Grinsen wieder auf, warf meine Haare in den Nacken und breitete die Arme aus. „Gut dass wir uns einig sind. Und jetzt komm her, Dude.“

Erleichtert schloss Justin mich in die Arme. Meinen Kopf an seiner Schulter schloss ich die Augen und sog seinen vertrauten Geruch tief ein. Es war besser so, wie es jetzt war. Freunde mit gewissen Vorzügen war wohl doch nur was für Justin Timberlake und Mila Kunis.

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