"Schatz"

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Part 59

Viel Zeit blieb uns nicht, um die Annehmlichkeiten der Hotel Suite genießen zu können. Nach nicht einmal einer Stunde klopfte Ryan ungeduldig an die Türe und scheuchte mich ins Badezimmer um zu duschen. Als ich in einem der weißen flauschigen Bademäntel, die das Hotel zur Verfügung stellte, und einem Handtuch auf dem Kopf zurück ins Wohnzimmer kam, schickte Ryan Justin ins Bad und winkte mich zu sich.

„Carin verspätet sich um etwa eine halbe Stunde.“, sagte er und gab mir ein Zeichen, mich auf das Sofa zu setzen. „Der Straßenverkehr in New York ist echt die Hölle um diese Zeit. Sie hat mich gerade angerufen und ich fang jetzt einfach mal mit deinen Beinen an.“ Er ging vor mir in die Hocke.

„Mit meinen Beinen?“, wiederholte ich ungläubig. „Was soll denn mit meinen Beinen sein?!“

Ryan grinste und strich mit dem Zeigefinger über mein Schienbein. „Stoppeln, Süße. Die sollten weg sein, bevor du auf den roten Teppich gehst.“

Ich grunzte genervt auf und wollte aufstehen und in meinem Koffer nach einem Rasierer suchen, aber Ryan hielt mich zurück.

„Was?!“

Ryan verzichtete auf eine Antwort und wedelte mit einer Schachtel vor meiner Nase herum.

„Kaltwachsstreifen?!“, stieß ich ungläubig hervor. „Ooooh, nein, Ryan. Vergiss es. Ich tu mir doch keine Schmerzen an nur um glatte Beine zu haben! Ich rasier sie lieber schnell.“

„Lovelyn, stell dich nicht so an.“, Ryan schubste mich zurück aufs Sofa und öffnete die gefährliche Schachtel. „Jede junge Frau die im Rampenlicht steht, macht das. Es tut nicht mal allzu sehr weh.“

„Achja?! Hast du es schon ausprobiert oder woher willst du das wissen?!“

„Ich diskutier da mit dir jetzt gar nicht erst drüber. Bein her.“, befahl Ryan und griff nach meinem rechten Bein.

Ich fluchte leise in mich rein  und sah ängstlich zu, wie Ryan einen der Wachsstreifen auf meinen Unterschenkel klebte und feststrich.

„Bereit?“, er grinste unverschämt zu mir hoch. Dieser Sadist schien sich auch noch daran zu erfreuen.

„Nein.“, fauchte ich und krallte meine Fingernägel ins Sitzpolster.

Mit einem Ruck riss Ryan den Streifen von meinem Bein. „Boaaah fuck!!“, brüllte ich und riss mein Bein aus seiner Hand. Fassungslos starrte ich auf die gerötete, aber haarlose Stelle an meinem Bein. „Shit, tut das weh. Verdammt noch mal, das ist doch Folter!“

„Reiß dich zusammen.“, Ryan verbiss sich ein Lachen und schnappte sich wieder mein Bein. Hilflos ließ ich die Tortur über mir ergehen. Bis beide Beine enthaart und ziemlich rot waren, vergingen zwanzig Minuten. Ryan riss gerade den letzten Streifen von meinem Schienbein, als Justin aus dem Badezimmer kam und uns überrascht anstarrte.

„What the hell…?!“, er schüttelte den Kopf.

„Justin…“, wimmerte ich und strich total fertig über meine glatten Beine.

Ryan lachte auf und packte die restlichen Wachsstreifen zurück in die Schachtel. Traumatisiert starrte ich darauf.

Justin kam näher und begutachtete meine Beine, als sähe er sie zum ersten Mal. „Dude, was hat du mit ihren Beinen angestellt? Die sind ja knallrot.“

„Ich hab sie gewachst. Love, wasch deine Beine nochmal mit Seife und crem sie dann ein. Du wirst sehen, deine Beine werden wunderschön glatt sein.“

Immer noch geschockt stand ich auf und stolperte ins Badezimmer. Aber Ryan hatte Recht gehabt – meine Beine sahen richtig gut aus. Trotzdem würde ich diesen Kerl nicht mehr so schnell an sie ran lassen.

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