Meine Geburtstagsparty

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Part 39

„Love? Bist du fertig?“, schallte Justins Stimme durch die Badezimmertüre.

„Komm rein.“, rief ich und tuschte mit weit geöffnetem Mund meine Wimpern. Es ist ein ungeklärtes Phänomen das alle Mädels und Frauen ihre Wimpern mit geöffnetem Mund tuschen. Ich sah aus wie ein Fisch auf dem Trockenen.

Justin setzte sich auf den Rand der Badewanne.

„Ich hab Anna gesagt, dass es später werden kann.“, sagte er und beobachtete staunend wie ich mich schminkte.

„Okay.“, murmelte ich und warf ihm durch den Spiegel hindurch einen strengen Blick zu. „Kannst du bitte aufhören, mich anzustarren?“

„Sorry.“, lachte Justin.

Ich drehte die Wimperntusche wieder zu und räumte sie mit dem Lippenstift, Kajal und Eyeliner zurück in mein Schminkköfferchen.

Dann föhnte ich meine Haare trocken und wuschelte sie zu einem unordentlichen Dutt.

„Du siehst gut aus.“, sagte ich und grinste meinen Bro an.

„Danke.“, stolz fuhr er sich durch die Frisur. „Du auch.“

Ich hauchte ihm einen Luftkuss zu und zupfte mein enges Top gerade. „Fahren wir los?“

„LOVELYN!!!“, kreischte Miley wie von Sinnen und rannte auf mich zu. „ALLES ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG, SÜSSE!“ Stürmisch fiel sie mir um den Hals und drückte mir einen dicken Schmatzer auf die Wange.

„Danke, Miley.“, lachte ich und erwiderte die Umarmung meiner besten Freundin.

„Du wirst diesen Geburtstag nie wieder vergessen. Die Party wird Wahnsinn!“, rief sie und umarmte Justin zur Begrüßung.

„Ich hab den besten DJ, die besten Barkeeper und die geilsten Leute eingeladen.“, erklärte Miley und führte uns durch ihr Apartment am Mischpult, der Tanzfläche und der Bar vorbei zur Küche. „Leg die Pommes hier hin, ich hab ein paar Leute als Köche angeheuert, die machen das schon. Du bist schließlich das Geburtstagskind, heute sollst du feiern und nicht am Herd stehen.“

Ich grinste sie fröhlich an und schnappte mir ihre linke und Justins rechte Hand.

„Du hast recht. Heute wird super. Wann kommen denn die ersten Gäste?“

„Jeden Moment.“, antwortete Miley und verdrehte schwärmerisch die Augen. „Ich hab eine unglaublich sexy Überraschung für dich, allerdings musst du dich bis Mitternacht gedulden bis du sie kriegst.“

„Oha, okay.“, lachte ich. „Muss ich Angst haben?“

„Haha, ein bisschen vielleicht.“, kicherte Miley aufgedreht.

Eine Stunde später war das Apartment voller Menschen. Ich hatte keine ruhige Minute, andauernd wurde ich von irgendwelchen Leuten umarmt, beglückwünscht und bekam Geschenke.

Als der Ansturm endlich anhielt, setzte ich mich erschöpft neben Justin auf einen der Barhocker.

„Alles klar?“, fragte Justin lachend.

Ich pustete mir eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht und nickte.

„HAPPY BIRTHDAY TO YOU!“, sang Miley plötzlich mit lauter Stimme. Sie hatte sich auf die Schultern eines Partygastes gesetzt und ein Mikrofon in der Hand.

„HAPPY BIRTHDAY TO YOU!“, jetzt stimmten auch andere mit ein.

In ohrenbetäubender Lautstärke schallte mir der letzte Teil des Geburtstagsliedes entgegen: „HAPPY BIRTHDAY DEAR LOVELYN HAPPY BIRTHDAY TO YOU!“

Ich wurde knallrot und alle klatschten. Der Barkeeper stellte einen riesigen Geburtstagskuchen vor mich hin. Er war fast einen Meter hoch, kunterbunt, und von Smarties und Zuckerguss überschüttet. Mir war schon vom Hinschauen schlecht.

Ich holte tief Luft und pustete die neunzehn Kerzen die in den Zuckerguss gespießt waren, auf einen Schlag aus. Die Menge johlte.

„Alles Gute zum Geburtstag, Shawty.“, flüsterte Justin in mein Ohr und küsste mich auf die Wange.

Im nächsten Moment wurde ich von meinem Hocker gerissen und zwei Typen nahmen mich auf ihre Schultern.

„Oh mein Gott, lasst mich runter!“, kreischte ich lachend und duckte mich gerade noch rechtzeitig, bevor ich meinen Kopf an der Deckenlampe anstieß.

„Jerome, Eddy, ihr Spinner, lasst sie runter.“, lachte Justin und die beiden Jungs ließen mich wieder auf festen Boden zurück.

Justin zog mich an sich und führte mich zurück zur Bar.

„Was für ein Trubel.“, lachte ich und winkte dem Barkeeper zu. „Einen ´Zombie´bitte.“

„Loos, schneid endlich deinen Kuchen an!“, verlangte Miley und drückte mir ein langes Messer in die Hand. Hinter ihr standen schon etliche Menschen mit Papptellern in den Händen. Ich unterdrückte ein Seufzen und setzte ein strahlendes Lächeln auf.

Ungelenkig schnitt ich den Kuchen auf und verteilte die Zuckerbombe an die Partygäste. Als endlich alle versorgt waren, setzte ich mich neben Justin und schlürfte meinen „Zombie“.

„Auf dich.“, sagte Justin und hob seine Bierdose. „Bleib wie du bist.“

Ich stieß grinsend mit ihm an.

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