Ehe sie sich versah, war er noch einen weiteren Schritt auf sie zugekommen, sodass er jetzt unmittelbar vor ihr stand. Sie musste zu ihm aufblicken, und ihr stockte der Atem, als ihre Blicke sich trafen. Seine Augen waren nicht einfach nur blau, nein. Rings um die Pupille hatte die Iris die Farbe des Mittelmeers an einem sonnigen Tag, während sie zu den Rändern hin in ein intensives Türkisgrün überging. Und sie schinen von innen heraus zu leuchten, so als würde ein loderndes Feuer in ihnen brennen.
Adrienne schluckte, doch es gelang ihr nicht, den Blick von ihm abzuwenden. Er hielt sie gefangen - oder war es umgekehrt? Das Staunen, das sie in seiner Miene erkennen zu können glaubte, war ein Spiegelbild dessen, was sie selbst empfand. Zitternd atmete sie die Luft aus, die sie die ganze Zeit unbewusst angehalten hatte. Im Nachhinein konnte sie nicht mehr sagen, von wem die Initiative augegangen war. Fest stand nur, dass er sie auf einmal in seinen Armen hielt und sie küsste. Und dieser Kuss glich in nichts denen, die sie zuvor miteinander geteilt hatten. Zunächst war es ein zurückhaltender, beinahe schüchterner Kuss, die Berührungen ihrer Lippen hauchzart. Doch schon im nächsten Augenblick nahm er eine vollkommen neue, überwältigende Qualität an, wurde fordernder, intensiver.
Ein Schauer durchrieselte sie, so intensiv, dass sie sicher war, er würde es ebenfalls spüren. Lucien reagierte, indem er sanft an ihrer Lippe zupfte und saugte. Unwillkürlich öffnete sie den Mund ein Stück weit und gewährte ihm Einlass. Als ihre Zungenspitzen sich berühren, war es wie eine Explosion der Gefühle. Hitze pulsierte durch ihren Körper, und sie konnte das Aufstöhnen, das ihre Kehle hinaufkroch, nicht zurückhalten.
Die ganze Zeit über schauten sie sich weiterhin in die Augen, ihre Gesichter waren sich so nah, dass Adrienne fast schwindelig wurde. Sie hatte das Gefühl, in seinen Augen ertrinken zu müssen. Ihre Knie waren so weich, dass sie bezweifelte, ob ihre Beine sie noch tragen würden. Aber es gab ohnehin keinen Ort, an dem sie in diesem Moment lieber sein wollte als genau hier, in seinen Armen.
Für einen kurzen Moment machte er sich von ihr los. Er nahm ihre Hand und zog Adrienne ohne ein Wort mit sich in sein Büro. Sie waren kaum über die Schwelle getreten, als seine Lippen auch schon wieder auf ihren lagen. Mit einem Fuß gab er der Milchglastür einen Schubs, sodass diese mit einem Knall zufiel.
Sie stolperten durch den Raum, bis Adrienne mit den Kniekehlen gegen die niedrige Couch aus cremefarbenem Leder stieß. Ohne die Lippen voneinander zu lösen, ließen sie sich auf die weichen Polster sinken. Luciens Hände waren auf einmal überall zugleich, und Adrienne hatte das Gefühl, immerlich in Flammen zu stehen. Ihr Herz hämmerte, in ihrem Kopf drehte sich alles, und als Lucien damit begann, eine Spur heißer Küsse, über ihrem Hals und Dekollete zu ziehen, glaubte sie, vergehen zu müssen vor Lust.
Seufzend und stöhnend wand sie sich unter ihm. Drängend. Sie wollte mehr. Wollte seine Haut auf ihrer, wollte ihn ganz spüren. Doch Lucien ließ sich Zeit, ihren Körper mit seinen Händen und seinen Lippen zu erforschen. Mit geschickten Fingern öffnete er den Reißverschluss ihres Kleides, schon ihr die schmale Träger von den Schultern und entblößte ihren Oberkörper. Bei jedem Atemzug hob und senkte sich ihr Brustkorb heftig. Sie konnte Lucien nur ansehen, und als er dann den Kopf hinunterbeugte und ihre aufgerichteten Brustwarzen mit seinen Lippen umschloss, war es um ihre Selbstbeherrschung geschehen.
Hitzewellen rollten durch sie hindurch. Rastlos warf sie den Kopf von einer Seite zu anderen. Laute der Lust entrangen sich ihre Kehle. Sterne explodierten von ihren Augen. Sie konnte nicht mehr atmen, nicht mehr denken - nur noch fühlen. Und das war auch alles, was sie wirklich wollte; sich fallen lassen, den Rest der Welt vergessen - und einfach nur genießen.
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Schicksalstage in Monaco *Abgeschlossen*
RomanceAdrienne fühlt sich unwiederstehlich zu ihrem attraktiven Boss Lucien Dupont hingezogen. Aber sie darf sich keine tieferen Gefühle für ihn erlauben! Denn der skrupellose Geschäftsmann aus Monaco hat scheinbar nichts Geringeres im Sinn, als ihre Fami...