Kapitel 8

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,,Sie bieten mir einen Job an?'' Adrienne konnte es nicht fassen.Ungläubig starrte sie Lucien Dupont an. Was stimmte mit diesem Mann nicht? Hatte er den Verstand verloren, oder machte er sich einfach nur lustig über sie? ,,Ich sage Ihnen doch schon - unter keinen Umständen würde ich jemals für Sie arbeiten. Wie kommen Sie also dazu, mir eine Stelle anzubieten?'' Er zuckte gelassen mit den Schultern. ,,Weil ich sicher bin, dass sich Ihre Meinung recht schnell ändern wird.'' ,,Ach tatsächlich?'', gab sie, nun angriffslustig geworden, bissig zurück. ,,Und wie kommen Sie zu dieser Annahme?''

,,Weil ich weiß, was Sie wollen?''

,,Und das wäre?''

,,Geld. Alles, was sie wollen, ist Geld, um die Firma ihres Vaters zu retten. Aber keine Sorge, das macht Sie nicht zu einem schlechten Menschen. Den meisten Leuten ergeht es da ganz ähnlich.'' ,,Vor allem Ihnen, nicht wahr?'' Adrienne spürte, wie die Wut, die sie schon die ganze Zeit über verspürte, weiter an Stärke gewann. Was bildete dieser Kerl sich eigentlich ein? Ausgerechnet! Sie holte tief Luft. ,,Wahrscheinlich wollen Sie mir jetzt auch noch weismachen, dass Sie nicht habgierig sind?'' Sie, der, ohne mit der Wimper zu zucken, andere Existenzen zerstört, bloß um an sein Ziel zu gelangen.''

,,Über meine Ziele und mein diesbezügliches Vorgehen könnten Sie sich ja ab morgen ein Bild machen.'' ,,Wie ich schon sagte: Ich werde Ihr Angebot nicht annehmen.'' Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und lächelte. ,,Ich glaube wir haben und nicht recht berstanden. Ich habe Ihnen keineswegs ein Angebot unterbreitet.''

,,Sondern?''

Er breitete die Arme aus. ,, Ich sagte, dass Sie den Job haben und ab morgen für mich arbeiten. Das war eine Feststellung, kein Angebot.'' ,,Sie machen wohl Witze!'' Adrienne konnte ein lautes Auflachen nicht unterdrücken. ,,Wie kommen Sie auf die absurde Idee, dass Sie einfach über mich verfügen können? Mag sein, dass Sie bei anderen Menschen mit so etwas durchkommen - bei mir sind Sie damit jedenfalls an der falschen Adresse.''

Er schien ihre Antwort gar nicht zur Kenntnis zu nehmen. Stattdessen riss er einen Notizzettel von einem Block ab und schrieb mit einem goldenen Kugelschreiber etwas drauf. Dann schob er ihr den Zettel zu. Sie nahm ihn auf und las.

Chez Fabienne. Heute, 19:30 Uhr

Sie blinzelte. ,,Was soll das sein?'' ,,Mein Stammrestaurant. Dort treffe ich mich stets mit meinen Geschäftspartnern, um Verträge abzuschließen. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich habe noch zu tun.'' ,,Aber ich....'' ,,Nein!'' Er hob eine Hand. ,,Keine Diskussion mehr. Ich sagte, ich habe noch zu tun. Also gehen Sie jetzt, bitte. Oder muss ich erst den Sicherheitsdienst rufen?''

Verblüfft starrte Adrienne ihn an. Drohte er ihr gerade allen Ernstes damit, sie hinauszuwerfen zu lassen? Störrisch verschränkte sie die Arme vor der Brust. ,,Das würden Sie nicht....'' Noch ehe sie ihren Satz zu Ende sprechen konnte, griff er zum Telefon und drückte eine Taste.

Schicksalstage in Monaco *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt