Hochzeit

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1 Woche später

Veronikas POV

Die ganze Woche hatte ich keine Zeit um mich in selbst mitleid zu baden. Die Hochzeit von Nick und mir stand vor der Tür. Er wollte unbedingt , dass ich ihn kurz nach dem Abitur heirate. Anfangs hatte ich auch nichts dagegen , zwar habe ich dieses merkwürdige Gefühl schon früher gespürt , als Mr. Gorckie in meiner Nähe war , aber es war noch nicht so intensiv. Jetzt jedoch ist es Tag für Tag immer unerträglicher. Ein paar Mal , war ich im Laufe dieser Woche bereit gewesen , einfach alles ab zu sagen und zu ihm zu fahren. Ich wollte ihn sehen. Ich wollte ihn in meiner Nähe und mir dass von der Seele sprechen , was ich ihm nicht gestanden habe. Ich konnte einfach nicht. Wie meine Mutter früher immer gesagt hat , Blut ist dicker als Wasser. Dass ist es in der Tat. Ich werde meine Schwester nicht enttäuschen und auch nicht allein lassen. Sie wird glücklich sein , dass habe ich versprochen und ich halte mein Versprechen. Die Hochzeit Vorbereitungen waren im Vordergrund. Nachts wenn ich mich immer schlafen legte , konnte ich nur mit Mühe einschlafen . Mein Unterbewusstsein nagte an mir. Ab und zu liefen mir die Tränen hinunter und ich sah vor mir Mr. Gorckie wie er mit Frauen fickt und seinen Spaß hat. Ich mache ihm auch keine Vorwürfe , immerhin habe ich ihn selber abgewiesen. Nicht mal in meinen Träumen konnte ich vor ihm fliehen. Er war einfach überall und dass zu jeder Zeit.

Meine Tür ging auf und ich öffnete quengelnd meine Augen. "Du musst aufstehen." flüsterte meine Schwester und schlug meine Bettdecke zur Seite. "Wie viel Uhr haben wir?" grummelte ich und zog die Bettdecke wieder zu mir. "4 Uhr Morgens. Gleich kommt die Friseurin und die anderen Stylisten. Du kannst hier nicht Faul herum liegen." beschwerte sie sich und zog meine Bettdecke weg. "Sophie , gib mir noch 5-10 Minuten." murmelte ich und vergrub mein Gesicht in dem Kissen. "Keine 5 oder 10 Minuten. Du stehst JETZT auf!" schrie sie mich an und zog mir das Kissen weg. Ich seufzte und öffnete meine Augen. Ihre klaren blauen Augen sahen mich besorgt und verärgert an. Wie ich meine Schwester liebe. Wir können nie lange Böse auf einander sein. Ihre Mine wurde weicher und sie lächelte mich an. "Nun steh auf. Es ist dein Tag. Du musst Wunderschön sein." Ich rollte mich vom Bett und stand auf. "Du weißt , dass ich das alles nur wegen dir tue." sagte ich beim vorbei gehen. Ich sperrte mich in der Toilette ein und wusch mich hastig. Mit Unterwäsche bekleidet verließ ich das Badezimmer. Mein Stiefvater und Nick haben heute Nacht nicht hier übernachtet. Sie sind nämlich stets der Meinung , der Bräutigam darf seine Braut , erst am Altar sehen , sonst bringt es ein schlechtes Omen. Ich schloss gerade die Badezimmer Tür hinter mir , als ich ein Pfeifen hörte. Schnell drehte ich mich um und kreischte. "Wer bist du?!" schrie ich ihn wütend an. Vor mir stand irgendein Typ mit nur Boxershorts bekleidet. Er hat einen durchtrainierten Körper und schwarzes Haar. Seine Pupillen waren Lila , wahrscheinlich Kontaktlinsen . "Ich wollte unbedingt die Braut , in Unterwäsche erwischen." gab er amüsiert von sich. Ich errötete und überdeckte so viel wie es ging. "Raus!" brüllte ich. Er lachte und nährte sich mir. "Nick hat keinen schlechten Fang gemacht. Ich bin ein wenig eifersüchtig , aber nur ein wenig." sagte er. "Verschwinde oder ich rufe die Polizei." befahl ich. Er wollte meine Lippen berühren , jedoch biss ich ihm in den Finger und trat ihm mit meinem Knie in die Eier. Er holte mit seiner Hand aus und ich schloss meine Augen. Gar nichts geschah. Ich spürte keinen Schmerz und öffnete meine Augen. "Du solltest aufpassen , wen du gerade versuchst zu schlagen!" fauchte Nick gegenüber von mir. Er hielt die Hand des Typen fest. Erleichtert atmete ich aus. "Tiffany , nimm ihn entweder zu dir oder ich werfe ihn hochkantig hier heraus!" schrie er durchs Haus. Auf der Stelle kam Tiffany zu uns und nahm den Typen mit. Der Typ kam mir irgendwie bekannt vor. Beinahe so , als hätte ich ihn irgendwann , irgendwo gesehen. Ich grübelte , aber nichts. "Wieso stehst du hier so da?" fragte Nick mich und deutete auf meine Unterwäsche. "Ich kam aus dem Bad und weil ich dachte , dass sowieso niemand zuhause ist , außer wir Frauen , zog ich mich nicht großartig an." antwortete ich. Er drückte meinen Körper an seinen und legte seine Lippen auf meine. Ich schmeckte einen enormen Geschmack , von Whisky. Ich schob ihn von mir und sah zu ihm hoch. "Du hast getrunken?" fragte ich angespannt. "Was interessiert es dich." gab er von sich. "Ich bin fast deine Frau!" erwiderte ich. Ich hasse es wenn er trinkt. Ich hasse es allgemein wenn jemand trinkt. Sie denken dann nicht mehr. Für sie ist dann alles egal. Sie werden zu Monstern. Unberechenbar und Brutal. Nick war ebenfalls einer , wenn er zu viel trinkt , kann er jemanden weh tun und meistens war ich es . Wieso ich dass alles noch ertrage? Die Lösung liegt doch auf der Hand - meine Schwester. Sie ist das Einzige wofür ich alles tun würde und wofür ich noch lebe. Sie ist mein einziger Halt in meinem Leben. "Ich werde gehen , mach dich fertig." sagte er kühl und verließ mich. Ich sah ihm noch eine Weile nach und dann ging ich in mein Zimmer. Ich zog mich um.

Bis 10 Uhr saßen die verschiedensten Stylisten an meinem Gesicht , an meinen Haaren , an meinem Kleid und vieles mehr. Alles sollte perfekt sein , meinten sie. Geduldig musste ich alles mit machen und so tun , als ob mir alles gefällt. Von wegen. Ich brauche das Alles gar nicht. Dass alles ist nur Zeit und Geld aufwendig. Man hätte es auch in einem kleinem Kreis veranstalten können , anstelle von einer Veranstaltung zu organisieren , wo ca. 400-500 Leute kommen und von denen kennst du vielleicht 30-35. Ich finde so etwas unheimlich und einfach nur dumm. Aber wenn sie es wollen , ich habe da sowieso nichts mit zu reden. Nick behandelt mich wie Dreck , seitdem er mit mir in der Dusche gefickt hat. Er wollte nur das Eine von mir und nun bin ich ihm egal. Er lebt eigentlich sein eigenes Leben und ich bin eine Gefangene von ihm. "Komm wir müssen los." sagte Sophie strahlend und hüpfte davon. Ich folgte ihr um einiges langsamer. Vor unserer Tür parkte eine weiße , ziemlich große Limousine. Der Fahrer hielt mir die Tür auf und ich bedankte mich höflich. Wir fuhren weit aus unserer Stadt hinaus , in eine andere Stadt und dann noch in eine andere Stadt. Wo genau die Feier statt finden wird , weiß ich nicht , weil ich mich nicht darum gekümmert habe. Wieso auch?! Ich brauche diese Hochzeit nur um das Sorgerecht von meiner Schwester zu bekommen. Ich heirate nicht aufgrund dessen , weil ich Nick liebe. Ich kann ihn nicht lieben. Ich hasse ihn! Ich hasse Nick. Früher habe ich es nicht getan , weil er wirklich höflich und freundlich zu mir war , aber dass alles war nur seine Masche , damit er von mir , dass bekommt was er will. Hinterhältiger Bastard! Und trotzdem heirate ich ihn. Was für ein beschissenes Leben!

Der Fahrer hielt mir die Tür auf und ich stieg aus. Freundlich bedankte ich mich. Sophie half mir mit der Schleppe. Wir nährten uns der Kirche und mein Herz stach. Es gibt kein zurück mehr. Ich werde ihn heiraten. Ich werde Nick heiraten und das für immer. Natürlich kann ich mich scheiden lassen , aber er wird ganz bestimmt nicht zu stimmen. Ich weiß wie besitzergreifend und egoistisch er ist. Er denkt nur an sein Wohl und nicht an dass der Anderen. Für ihn zählt nur Er selbst. Ich betrat die Kirche mit meiner Schwester und erblickte Nick am Altar. Kake! Ich will hier weg. Ich will mich umdrehen und weg laufen. Ich will ihn nicht heiraten. Ich will ihn nicht heiraten. Diese Worte wiederholte ich immer wieder in meinem Kopf , in der Hoffnung es würde etwas passieren und ich muss ihn nicht heiraten , aber nix da. Gar nix geschah. Ich bin geliefert. Ich zog die Luft ein und hörte mir die Worte des Priesters an. "..Wollen sie Veronika Dewensen , diesen Mann Nick Dewensen heiraten und ihm treu.." Mein Kopf schaltete beim Wort Treu ab. "Also?" fragte mich der Priester. Ich klingte mich wieder ein und versuchte meine Stimme wieder zu bekommen. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. "J- ja , ich will." krächzte ich die Worte und spürte alle Blicke auf mir. Verdammt! "Dann dürfen sie die Braut küssen." verkündete der Priester und Nick küsste mich. Ich ekelte mich vor diesem Whisky Geschmack und diesem Whisky Geruch. Wie kann er nur schon so früh etwas trinken?

Die Hochzeit war im vollem Gange , jedoch amüsierte ich mich nicht wirklich. Wir haben Geschenke , Glückwünsche , Geld und viel mehr bekommen. Es wurden ein paar Spiele veranstaltet und danach durfte jeder Tanzen. Ich war meistens außerhalb und sah nur zu. Meine Schwester amüsierte sich prächtig , zumindest Eine. Sie trank auch etwas , aber ich behielt sie im Auge , damit sie nicht zu viel trinkt , weil sie noch nie getrunken hat und ich wirklich nicht weiß , ob es bei ihr gut endet. Ich , jedoch trank keinen Schluck , nicht mal den Sekt , der mir Angeboten wurde. Ich wehrte ab mit der Begründung , dass mir schlecht wird davon , was nicht zu 100% gelogen ist. Mir wird halt davon schlecht und auch , weil ich nüchtern sein wollte. Ich weiß dass Nick heute Nacht von mir verlangen wird , dass ich mit ihm Sex habe. Mein Leben als Ehefrau , fängt schon mal gut an. Kann ja nicht noch schlimmer werden. Nick kam zu mir und fragte mich , was los ist. Ich log , indem ich sagte , dass ich zu viel getrunken hätte. Er wollte mich nachhause fahren. Was er auch danach tat , nur zum Glück , war er selber nicht am Steuer , sondern sein Fahrer.

Zuhause wollte er Sex von mir. Er streifte mir das Kleid ab und ich ließ ihn einfach. Nick erkundete meinen Körper und flüsterte mir immer wieder irgendwelche Worte ins Ohr , aber ich hörte nicht hin. Ich ließ ihn einfach , dass bekommen , was er will , damit er mich in Ruhe lässt.Ich wehrte mich nicht mal mehr. Ich habe schon lange aufgehört mich zu wehren , weil es so für uns beide besser endet , anstatt dass er mich halb verprügeln muss , damit ich mich ihm hingebe. Vermutlich hat er mich gebrochen. Ja , vermutlich hat er es. Und ich habe mich selber auch gebrochen. Nachdem er zu seinem Orgasmus kam , schlief er ein und ich stand auf. Ich heulte mir im Badezimmer , das Herz aus der Brust. Wieso muss mein Leben nur so laufen? Wofür habe ich es verdient?

A Deal With The Bad Billionaire (Wird Überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt