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Der Mann und ich drehten uns mit ungefähr dem gleichen fragenden Gesichtsausdruck in die Richtung um, aus der die Stimme gekommen war. Ich sah einen Jungen- sportlich, groß, etwa in meinem Alter- den ich noch nie gesehen hatte. Er kam auf uns zu und schubste den Mann weg. Erleichtert atmete ich auf. „Scheren Sie sich weg, bevor ich noch der Restaurantleitung Bescheid gebe!", rief der Junge dem Mann noch hinterher. Dann wendete er sich an mich. „Alles in Ordnung?" „Was? Äh ja... Doch, alles gut.", stammelte ich. Oh man. Willst du vielleicht noch umkippen?! „Okay. Ich werde dann mal wieder gehen." Er setzte an, weiter zu laufen, doch sah mich noch erwartungvoll an. Ich schaute in seine blauen Augen und sagte nichts. Pling!, schaltete sich dann mein Gehirn wieder ein, als sein Lächeln verblasste und er sich umdrehte. Geeeeh! - Aber... - Nix aber, man geh, bevor er weg ist!, diskutierte ich noch mit mir selbst. Was diskutierst du noch? Gleich ist er weg. Schließlich rief ich durch den Gang: „Warte!" Sofort blieb er stehen und drehte sich zu mir um. Ich ging zu ihm. „Danke.", sagte ich und lächelte ihn an. Etwas anderes konnte ich bei ihm irgendwie nicht. Auch er lächelte wieder. Eine Weile schauten wir uns an, dann streckte er mir die Hand hin und sagte: „Toby." Im gleichen Moment sagte ich: „Ich heiße Sam, und du?" Wir lachten und ich gab ihm die Hand. „Also Sam, wir sehen uns." Bevor ich noch etwas antworten konnte, verschwand Toby auch schon wieder.

Nach dem Essen liefen wir wieder nach Hause. Mum legte sich mit Matthew auf das Sofa und Dad und ich gingen los, um die Nachbarn zu begrüßen,uns vorzustellen und einige um Hilfe zu bitten. Als erstes trafen wir auf eine ältere Dame mit einem schwarzen Pudel. Freundlich stellte sie sich uns als „Mrs. Socks" vor. Wir gaben uns die Hände, plauderten noch ein wenig über die Familie, die vor uns in dem Haus gewohnt hatte – es war wohl eine schräge Familie, die sehr viel Bio-Produkte aß und deren Hund alles anpinkelte, ohh ja, klingt wirklich totttal schräg! - und verabschiedeten uns dann von der Frau. Am nächsten Haus hing eine große Girlande über der Haustür und auf der Veranda baumelte ein riesieges etwas von der Decke, das für mich eindeutig nach einer Pinata aussah. Mexiko, soso. Bei diesem Haus trafen wir keine Leute an.

Wir klapperten noch ein paar mehr Häuser ab und stellten uns vor, bekamen freundliche Blicke, Sprüche wie „Auf eine gute Nachbarschaft!" und – zu unserem Glück - auch zwei Zusagen von Mr. Books und Mr. Heathfield für das Möbelaufbauen.

Das letzte Haus, zu dem wir gingen, war schräg gegenüber von uns. Es sah sehr groß aus, war weiß und hatte ein schwarzes Dach. Bereits als wir die Treppe zum Eingang hinaufgingen, schallte uns laute Musik entgegen. Also drückte ich extra lange auf den Klingelknopf, woraufhin die Musik ausging und ein etwa 16 Jahre altes Mädchen die Tür öffnete. Ihre Haare waren blond gefärbt – der braune Ansatz war zu sehen – und in ihrem Gesicht war ungefähr soviel Schminke, als hätte sie Mums, meine und die Schminksammlung meiner Freundin Mary gekauft und verdoppelt. Sie sah auf den ersten Eindruck ziemlich arrogant aus und schaute uns leicht genervt an. „Ja?", fragte sie und schob ihr Kaugummi mit der Zunge in einen anderen Mundwinkel. „Hey, wir sind die neuen Nachbarn. Wir sind heute schräg gegenüber eingezogen und wollten uns mal vorstellen. Ich bin Samantha Whixton und das ist mein Dad, Bryan." ...

|| Na, die macht ja einen tollen Eindruck! Was glaubst du, passiert als nächstes? Schreib mir gerne Kommentare!

Bis Bald, deine Helen ; )

Mein Blog: http://storysbyhelen.blogspot.de/

Das JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt