35

29 5 7
                                    

„Hey, Schätzchen, wie geht es dir?", fragte Mum, nachdem sie sich neben mich auf mein Bett gesetzt hatte. „Na ja. Was hast du da?" „Deine Medizin, die dir der Arzt verschrieben hat. Hier. Trink, und versuch dann am Besten noch ein bisschen zu schlafen. Du willst doch morgen wieder zurück zu Sarah." „Ja, Mum. Danke. Aber glaubst du, ich werde bis morgen wieder gesund, damit ich mit ihr spielen kann?" „Aber natürlich Sam. Du bist eine Kämpferin und schaffst das. Wenn du dich so schnell wie möglich wieder hinlegst und schläfst." „Mach ich Mum. Ich hab dich lieb." „Gute Nacht und schlaf schön! Ich dich auch mein Schatz."

Etwas piepte. Sehr laut. Aber in regelmäßigen Abständen. Dann hörte ich wieder die Stimme meiner Mum. „Denkst du, sie schafft es?" „Schatz, das hast du mich schon hundertmal gefragt. Natürlich schafft sie das. Sie ist eine Kämpferin." Kommt mir bekannt vor... Hat sie das nicht eben noch selbst gesagt? Aber wer ist Sarah? „Weißt du noch, als sie mit 4 diese fiese Lungenentzündung hatte? Da hat sie dich auch gefragt, ob sie gesund wird..." „...und ich hab ihr genau dasselbe geantwortet, wie du es gerade zu mir gesagt hast, ich weiß." An ihrer Stimme konnte ich hören, dass sie lächelte. 

Meine Augen bekam ich nach wie vor nicht auf, obwohl ich es krampfhaft versuchte. „Nur, dass es diesmal keine Lungenentzündung, sondern ein Schädel-Hirn-Trauma ist.", sagte Mum dann leise und atmete einmal tief durch. Da wurde mir klar, dass ich soeben geträumt hatte. Und zwar von früher, als ich mit meiner ersten Lungenentzündung im Bett lag und mir sehnlichst gewünscht hab, wieder in den Kindergarten gehen zu dürfen, um dort mit meiner damaligen besten Freundin Sarah spielen zu können. „Aber auch das schafft sie, Maddy!" Wieder ein Seufzen. 

Dann hörte ich ein Klopfen, ein „Guten Tag Mrs und Mr Whixton. Ich komme kurz, um nach Ihrer Tochter zu sehen." und einige Schritte, die immer lauter wurden. Dann murmelte die Stimme etwas, dass ich sowohl inhaltlich als auch akustisch nicht verstehen konnte. Ansonsten war es still. „Also. Samanthas Zustand...", setzte er an, wurde jedoch von einem schrillen Geräusch unterbrochen. Wenn ich könnte, würde ich mir nun die Ohren zuhalten. Doch so schnell, wie es angefangen hatte, hörte das Geräusch auch schon wieder auf. „Tut mir Leid, das ist die Babysitterin. Ich muss da kurz rangehen." Achso, das war ein Handy. „Kein Problem. Ich werde Ihrem Mann alles erzählen, denn leider habe ich nicht viel Zeit. Auf Station 4 liegt eine ältere Dame, die seit einer halben Stunde auf mich wartet. Also Mr Whixton. Samanthas Zustand hat sich leider nur ganz minimal verbessert, und sie schwebt noch immer in Lebensgefahr. Ich fürchte, das wird noch eine Weile so bleiben." 

„Danke Mr Hent." „Reden Sie ruhig mit Ihrer Tochter, ich bin mir sicher, dass sie Sie hören kann. Und sonst kann es auch Ihnen helfen, mit der Situation klar zu kommen. So, ich muss jetzt gehen. Auf Wiedersehen." „Auf Wiedersehen." Wieder Schritte. Dann merkte ich wieder einen leichten Druck auf meiner linken Hand. „Mein armes Mädchen. Ich bin bei dir. Wir sind bei dir." „Ja danke Mr Hent. Auf Wiedersehen." Hä, nochmal? Oh, das war Mums Stimme! 

„Komisch, Cora hat mich eben angerufen, sie sagt, dass Matthew so seltsam hustet. Das kann nicht sein. Irgendwas hat Waterly gegen uns, es verschwört sich gegen unsere Familie." „Ach, Maddy, du machst dir wieder viel zu viele Sorgen. Ich..." Dad wurde von einem unregelmäßigen Piepen unterbrochen, dass sich diesmal durch den ganzen Raum verbreitete. „Oh Gott! Was ist jetzt?!", rief Mum erschrocken. Dann wurde lautstark die Klinke heruntergedrückt und ich hörte noch ein panisches „Was ist mit ihr?", dann wurde alles schwarz...

|| Oh man, Sam ist ja immernoch nicht wach. Was jetzt wohl wieder passiert ist? Denkst du auch, dass Waterly sich gegen Sams Familie verschworen hat?

Bis bald,

deine Helen ;-)

Das JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt