47

11 3 0
                                    

„Ich muss mit dir reden."

„Okay, warte."

Toby schloss das Fenster und eine kurze Zeit später öffnete er die Tür.

„Komm rein", erwiderte er, und sein Blick ruhte auf mir. Ich fühlte mich aufgewühlt und ein wenig unwohl, als ich an ihm vorbeiging. Meine Schuhe stellte ich wie immer neben das kleine Schuhregal. Dann ging Toby ohne ein weiteres Wort nach oben und ich folgte ihm.

Auf der Treppe stellte ich dann fest, dass ich mir noch nichts zurechtgelegt hatte, dass ich sagen könnte und fieberhaft suchte ich nach einer Formulierung.

Dann traf mich eine Erkenntnis:

Die Treppe war zu kurz.

Ehe ich mich versah, waren wir in Tobys Zimmer angekommen und er setzte sich auf sein bett, ich mich auf den Schreibtischstuhl.

„Also?", fragte er und beobachtete mich.

„Ja ähm. Also..." Ich rang nach Worten und blickte auf meine Socken.

„Sam es tut mir furchtbar leid, dass ich dir nicht die Wahrheit gesagt habe, ehrlich. Ich habe gemerkt, wie du reagiert hast, immer, wenn ich Safira auch nur erwähnt habe und wollte dich nicht verletzen. Du sahst so traurig aus, als ich dir davon erzählt hab, dann wollte ich nicht auch noch, dass du weißt, dass sie mich geküsst hat." Mit einem Blick voller Reue schaute er mich an.

„Du dachtest, ich wäre traurig, wenn ich weiß, dass sie dich geküsst hat, obwohl du es nicht wolltest?", fragte ich mit einer speziellen Betonung.

„Ähm. Ja", antwortete er und kratzte sich am Kopf. Wie ich diese Geste liebe.

„Quatsch. Natürlich ist es nicht toll zu wissen, dass sie dich küsst, aber wie du gesagt hast, willst du nichts von ihr. Und ich glaube dir das. Warte." Ich stockte, denn genauso war es beim letzten Mal auch. „Du willst nichts von ihr oder?"

„Was?!"

„Du willst nichts von Safira oder?"

„Nein. Nein, echt nicht. Ich will nur was von dir." Er senkte den Blick, schaute mich aber zwei Sekunden später wieder an. „Wirklich.", flüsterte er dann.

Ich stand auf und ging langsam zu seinem Bett herüber. Dann setzte ich mich neben ihn, nahm seine Hand und schaute ihn an.

„Das ist sehr gut, weißt du?" Ich spielte ein wenig mit seinen Fingern und merkte, wie er immer näher kam. Als er seine Stirn an meine drückte, sah ich auf und blickte ihm in die Augen. Eine Haarsträhne behinderte meine Sicht, weshalb ich sie wegstrich. Toby kam noch näher, so dass sich unsere Nasen ebenfalls berührten.

„Stop.", sagte ich plötzlich, und Toby wich erschrocken zurück. Er starrte mich an, und ich konnte fast sehen, wie er überlegte, was er falsch gemacht hatte. Während ich mir stark das Grinsen verkneifen musste, antwortete ich: „Du musst mir etwas versprechen."

„Und was?" In seinem Blick flackerte Unsicherheit.

„Dein Erstgeborenes.", erwiderte ich.

Toby sah mich – wenn möglich – noch erschrockener an. Da konnte ich mich nicht mehr halten und musste so sehr lachen, dass ich fast vom Bett purzelte. Nur weil Toby mich festhielt, blieb ich noch oben.

„Und was soll ich dir wirklich versprechen?" Da ich halb auf seinem Schoß lag, musste ich nun hochgucken. Diesmal war ich diejenige, die ihm immer näher kam, bis meine Stirn seine erneut berührte. Er bewegte sich nicht und ich spürte wie sein Herz in seiner Brust hämmerte. Meins war nicht gerade besser.

„Bitte lüg mich nie wieder an.", sagte ich, ganz leise, und ohne meinen Blick von ihm zu nehmen.

„Versprochen.", erwiderte er, kam noch näher, und versiegelte sein Versprechen mit einem Kuss...

|| Hat jemand einen Lappen, um den Kitsch hier wegzuwischen? :D Hast du damit gerechnet?

Und ooooooh mein Gott! 1K Views hier bei der Story ist Wahnsinn! Danke Danke DANKE! <3

Bis bald,

deine Helen ;-)

Das JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt