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„Ach ja? Nun, bis vor zwei Minuten wusste ich nicht mal, dass ich dich anrufe." Ich lachte. „Du bist's. Ich hatte mit jemandem anderen gerechnet", klärte ich auf.

„Das dachte ich mir schon. Was machst du grad?"

Auf einem Chip kauen und einer der schönsten Stimmen im Universum zuhören... Warte, WAS?!

„Och, nichts besonderes. Du so?", antwortete ich, noch immer verwundert über meine Gedanken.

„Vor deiner Tür stehen. Mach mal auf." „Äh was?!", fragte ich verwirrt, doch ich hörte nur noch ein Tuten. Aufgelegt. Geil.

Also setzte ich mich auf, knüllte die Chipstüte zu und ging die Treppe hinunter.

Als ich die Tür öffnete, stand Toby breit grinsend vor mir.

„Hey!", sagte er fröhlich. „Hi...", sagte ich langsam und schaute ihn verwundert an.

Bevor ich jedoch fragen konnte, was, wieso und warum, hatte er sich schon an mir vorbei ins Haus gedrückt und sich auf das Sofa im Wohnzimmer gesetzt. Ich folgte ihm, stellte mich in den Türrahmen und schaute ihn abwartend an.

Er mich allerdings auch.

Nach einundzwanzig Sekunden fragte er mich mit einem schiefen Grinsen: „Sag mal, hast du nichts zu tun?"

Fassungslos über diese Frage, fing ich an zu lachen.

„Du bist doch in mein Haus gekommen. Was willst du denn?"

Ich klang wohl ziemlich schroff, denn sein Grinsen verschwand plötzlich.

„Du willst mich gar nicht hier haben... Dann geh ich wohl wieder. Ciao, Sam.", sagte er, stand auf und lief mit schnellen Schritten raus, ohne dass ich auch nur „Warte" sagen konnte.

Was zum..?!

Ich schnappte mir meinen Schlüssel, riss die Tür auf und trat nach draußen.

Toby war gerade drüben angekommen und wuchtete eine große Tasche in einen Wagen, den er dann hinter sich her die Einfahrt herunter zog.

Ich lief zu ihm, doch er lief an mir vorbei, als hätte er mich nicht gesehen.

Er kann doch nicht so schnell beleidigt sein!

„Toby!", rief ich. „Verdammt Toby! Bleib stehen!" Er drehte sich einmal um, sah mich ausdruckslos an, und ging, seinen Wagen im Schlepptau, weiter.

Dann bog er nach rechts ab und lief über einen Feldweg. Da ich wissen wollte, wo er hinwollte und weil ich ihn zu Rede stellen wollte, folgte ich ihm erst.

Allerdings mit einigem Abstand, und immer verdeckt von Büschen, die am Rande des Feldweges standen.

Er kam nach fünf Minuten an einem Wald an, schaute sich einmal um und verschwand dann im Dickicht. Was zum Henker hat er vor?

Ich wartete noch fünf Minuten und ging ihm dann nach.

Als ich dort ankam, wo er reingelaufen war, sah ich ihn fünfzig Meter weiter, gerade dabei, eine Decke auf den Boden zu legen.

Ich kam langsam näher und beobachtete, wie er zwei Kissen aus der Tasche holte.
„Du brauchst dich nicht so anzuschleichen, ich weiß, dass du da bist. Setz dich einfach hin, ich hab ein bisschen Essen eingepackt."
„Wieso...", setzte ich an, doch er drehte sich um und sah mich amüsiert und vielsagend zugleich an.
„Du hast das geplant!", rief ich und hätte mich am liebsten selbst geschlagen.
Als ob er so schnell beleidigt wäre!
„Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich so schnell beleidigt bin", sprach er meine Gedanken aus.
Ich schüttelte den Kopf – mehr über meine eigene Dummheit, als über seine Frage- und setzte mich auf die Decke.

Nach und nach holte Toby immer mehr Sachen aus seinem Rucksack.
Zwei Becher, Brötchen, Gurken, Salat, eine Flasche Ketchup, Tomaten, eine Flasche Cola, Servietten und einiges an Süßigkeiten.
Mir stand vor Staunen wohl der Mund auf, denn Toby warf mir eine kleine Tomate entgegen, die ich mit dem Mund sogar fangen konnte. „Nicht übel", bemerkte er...

|| Ohne Worte... Applaus für Sam und ihre unglaublich coole Aktion, Toby hinterher zu spionieren! 😂

Wie gefällt dir die Geschichte bis jetzt? Ich freu mich über Kommis! :)

Bis bald,

deine Helen ;-)

Mein Blog: www.storysbyhelen.blogspot.de

Das JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt