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Dann schaute er mich an. In seinem Blick lag etwas Warmes und unwillkürllich musste ich an den vergangenen Sonntag denken. 

Wie er mich geküsst hatte. 

Weil er mich dann doch schon etwas lange angeschaut hatte – Ja, dreißig Sekunden sind sehr lang!- griff ich nach einem Brötchen, dass zum Glück bereits aufgeschnitten war, und belegte es mit Salat, Tomaten und Gurken. Dann klatschte ich noch eine Schicht Ketchup obendrauf und klappte das Brötchen zu. 

Als ich gerade hineinbeißen wollte, hielt Toby mir eine stinkende Packung mit kleinen Frikadellen hin. Uaghh

„Willst du keine Frikadellen?", fragte er und schaute mich misstrauisch an. 

„Ehm, nein... Ich esse nur Huhn." Überrascht schaute er mich an. „Jetzt echt?"

„Mhm", mampfte ich nur, da ich mich bereits daran machte, das Brötchen von dieser Welt zu verbannen. 

„Das ist ja witzig." Ach findest du? Mum hasst es, immer nur Huhn zu machen.

Ich wollte gerade etwas einwerfen, da kam er mir zuvor. „Ich esse auch nur Huhn. Seit ich 12 bin." 

„Oh.", war alles, was mir dazu einfiel. Qualifizierter Beitrag Sam, echt. 

„Es hat mich sehr viel Überwindung gekostet, die Frikadellen einzupacken", gestand er mit einem schiefen Lächeln und kratzte sich am Kopf.

„Hast du sie extra für mich eingepackt?", fragte ich verblüfft. 

Er nickte und biss in sein Brötchen, dass er komplett mit Gurken und haufenweise Ketchup belegt hatte. Mit einem kritischen Blick sah ich ihn an. „Und das schmeckt?", fragte ich nach einer kurzen Pause und lachte, als er stürmisch nickte. „Richtig gut!"

Schweigend aßen wir weiter, während ich mich im Wald umschaute. Die kleine, vor grün strotzende Lichtung, auf der wir uns befanden, wurde durch die Bäume von der Sonne angeleuchtet. 

Fast wie in einem dieser kitschigen Liebesfilme, wo der Junge das Mädchen auf eine Waldlichtung führt und dort mit ihr picknickt.

Als mir auffiel, wie ähnlich diese Situation eigentlich war, musste ich lachen. 

Verdutzt und etwas erschrocken, da ich die Stille unterbrochen hatte, schaute Toby mich an. 

„Waf haft du denn jepft?", fragte er mit vollem Mund. 

„Ab zehn Gramm wirds undeutlich, Tobias-Jacob!" sagte ich und lachte noch mehr. 

Er lachte mit und warf mich mit einem Kaubonbon ab, von denen er eine ganze Tüte aufgerissen und auf der Decke verteilt hatte. 

Ich schnappte es in der Luft und stopfte es mir in den Mund. Toby grinste.

Dann wurde sein Blick ernst und ich verschluckte mich fast an meinem Bonbon, weil er seine Miene so plötzlich verändert hatte. 

„Du hast so ein schönes Lachen." 

„Danke", sagte ich und schaute weg. Wenn ich jetzt noch in seine Augen gucken würde, würde gar nichts mehr gehen. 

„Wann musst du nach Hause?", fragte er, da es wohl offensichtlich war, dass ich zu dem Thema nichts mehr sagte. 

Ich schaute auf die Uhr und bemerkte, dass es etwas nach 20 Uhr war. 

„Vielleicht sollte ich tatsächlich gehen. Meine Eltern kommen erst morgen gegen Nachmittag zurück, aber ich bin echt müde, mein erster Schultag war jetzt nicht unbedingt so toll.", erklärte ich ihm und stand auf. 

„Klar, ich bring dich. Lass mich nur kurz die Sachen einpacken."

Schweigend liefen wir nebeneinader her, ohne zu reden. Langsam fing es an zu dämmern, doch es war immernoch angenehm warm. 

An unseren gegenüberliegenden Einfahrten angekommen, verabschiedete sich Toby mit einer Umarmung von mir und wünschte mir eine gute Nacht. Ich bedankte mich bei ihm für das Picknick und wünschte ihm ebenfalls eine gute Nacht. Dann trottete ich zu unserer Haustür und fiel zehn Minuten später wie ein Stein ins Bett. 

Plötzlich war ich unglaublich müde...

||Huhuuuuuu, bald ist Weihnachten! Ich denke, in den Ferien hab ich etwas mehr Zeit zum Schreiben, das heißt, es wird die nächsten zwei Wochen vielleicht sogar regelmäßig geupdatet. Ich kann allerdings nichts versprechen...

Was sagst du zu Toby? War das mit dem Picknicken eine gute Idee?

Bis bald, deine Helen ;-)

Das JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt