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Zwei.
Ich sagte nichts.
Was war das denn bitte für ein ultra spannendes Ende! Ich wurde total hibbelig und wollte unbedingt an die Reihe kommen. Natürlich, ich konnte auch noch eine kleinere Zahl als fünf würfeln, doch ich war ein Optimist und so hoffte ich auf die fünf kleinen Punkte. Als ich dann endlich dran war, warf ich den Würfel so unglücklich, dass er am Ende eine drei anzeigte. „Great God", seufzte ich und setzte meine Figur.
Im nächsten Zug würfelte Toby eine fünf und war vier Schritte davon entfernt, zu gewinnen. Dann war auch Lucy wieder dran, die dieses Mal eine vier würfelte. Natürlich hatte ich nachgezählt, was für eine Augenzahl sie auf gar keinen Fall würfeln durfte - und war bei vier gelandet.
„NEEEIIIIIN", schrie ich, während Lucy siegessicher ihre Figur gegen meine schlug, sie auf den frei gewordenen Platz stellte und meine zurück in das Anfangshaus. Geknickt schaute ich dann zu, wie Toby ebenfalls eine vier würfelte - und mit einem siegesschrei im Haus landete.
Ich war eine gute Verliererin, also freute ich mich mit ihm und schaute verstohlen auf meine Figur, die ich vor Tobys Zug wieder aus dem Haus und auf das Spielfeld befördert hatte. Wir spielten noch um den zweiten Platz, und diesen hatte ich tatsächlich bekommen.                                     

Auch in den nächsten Tagen unternahmen wir viel gemeinsam. Wir gingen oft spazieren, waren einmal im Schwimmbad und genossen unseren dreitägigen Urlaub. Dann musste Dad wieder arbeiten und auch die Ambels mussten zurück in ihr Restaurant. Toby hatte Vormittags seine Schichten, so schlief ich sehr lange und holte ihn dann von der Arbeit ab.

Heute entschieden wir uns dafür, uns mit einer Decke auf eine Bank an den Strand zu setzten, denn der Wind an diesem Tag war eisig. Wir kuschelten uns eng aneinander und Toby legte einen Arm um mich, während ich die Decke ausbreitete und Toby sie dann über uns warf. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und schaute auf das Meer. „Ich bin wirklich froh, dass ich dich hab", sagte er plötzlich. Ich sah ihn an und lächelte.
„Das bin ich auch", antwortete ich dann und gab ihm einen Kuss. Wie jedesmal durchzog ein Kribbeln meinen gesamten Körper und mein Herz klopfte.
„Ich muss dir was sagen..." „Hau raus, was ist?"
Er zögerte zuerst, rückte dann aber doch mit der Sprache raus:
„Ich bin ab Sonntagabend weg. Ich mache einen Kurs im Gastronomiebereich." Stille. Dann hob ich meinen Kopf und sah ihn an. Er schaute traurig zurück.
„Wie lange denn?", fragte ich dann. Bestimmt nur eine oder zwischen Wochen, sagte ich mir.
„Bis Weihnachten." Ich schluckte. Das waren anderthalb Monate! „So lange? Und wo?"
„So 'ne Stadt, weiß nicht, wie die heißt, sind zwei Stunden mit dem Auto von hier" Ich seufzte.
„Ich werde dich so krass vermissen, Sam", sagte er dann und rückte- wenn das überhaupt möglich war- noch näher an mich heran. „Ich dich auch! Wenigstens bin ich ein wenig durch die Schule abgelenkt, vor Weihnachten checken die Lehrer plötzlich immer, dass das Schuljahr doch nicht so lang ist, wie es scheint."
„Mhmm", machte Toby.
Die Stimmung war nach dieser Nachricht natürlich bedrückt. In den restlichen freien Tagen versuchte ich immer, so früh wie nur möglich im Restaurant aufzutauchen, um genug Zeit mit Toby zu verbringen. Am Freitag hatte Toby dann frei. So machte ich mich, sobald ich aufgestanden war, auf den Weg zu ihm...

||Was sagst du zu den neuen Entwicklungen?

Bis bald,

deine Helen ;-)

Das JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt