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Am nächsten Morgen wurde ich von der Sonne, die in mein Gesicht schien, geweckt. 

Noch immer sehr müde beobachtete ich die roten Zahlen meines Weckers, die sich von 11 auf 12 nach 7 stellten. Dann macht eich die Augen wieder zu. 

Da mein Gehirn einige Zeit zum Verarbeiten des Bildes, das ich eben gesehen hatte, brauchte, riss ich zehn Sekunden später die Augen auf, war plötzlich hellwach und schaute entsetzt auf den Wecker, bis mir klar wurde, was ich leider schon geahnt hatte:

Ich hatte verschlafen. 

Also sprang ich wie von der Tarantel gestochen auf und warf mich in irgendwelche Klamotten, die ich auf die Schnelle im Schrank gefunden hatte, und sprintete dann die Treppe hinunter. 

Mir blieb nicht einmal Zeit für ein schnelles Frühstück, also holte ich mir einen Apfel und eine Flasche Wasseraus unserer Vorratskammer und warf beides in meine Tasche, die ich auf dem Weg nach unten schnell von meinem Schreibtischstuhl gepackt hatte. 

Mit der Zahnbürste im Mund und auf einem Bein hopsend versuchte ich schließlich, meinen Schuh zuzumachen. 

Als ich mich dabei fast auf die Kommode, die im Flur stand, warf, ging ich schnellen Schrittes ins Badezimmer und putze meine Zähne zu ende. 

So konnte ich mich – einmal tief durchgeatmet – auf meine Schuhe konzentrieren.

Genau eine Minute vor dem Unterrichtsbeginn kam ich an der Schule an –total verschwitzt und außer Atem. 

Warum ist auch ausgerechnet heute der heißeste Tag der Woche? Morgens um acht schon 20 Grad muss echt nicht sein.

Ich schaffte es gerade noch, mich vor Mr Moody ins Klassenzimmer zuquetschen und setzte mich eilig auf meinen Platz. 

Nochmal Glück gehabt.

Inder Pause schnappte ich mir meine Tasche und ging zu meinem Spind.Ich hatte gerade die Bücher verstaut und klappte den Spind zu, als ich Sally und ihre Freundinnen entdeckte, die mitten auf dem Gang liefen. 

Unwillkürlich musste ich an den Film „Girls Club"denken, in dem die Oberzicke ebenfalls mit ihren Freundinnen über den Flur geht und alle Schüler auf dem Gang sie anhimmeln- oder genervt die Augen verdrehen.

Zum Glück merkten nicht viele die Anwesenheit von Sally plus Gefolge, es waren nur vereinzelte dabei,die sie ansahen. 

Ich gehörte nicht dazu. In Ruhe holte ich den Apfel aus meinem Rucksack und nahm die Tasche dann über der einen Schulter auf den Rücken. 

„Juhuuu Sahaam!", flötete Sally und lief, etwas schneller, direkt auf mich zu. Jey. Als sie bei mir ankam,schaute sie mich einmal von oben bis unten an. Auch ich schaute an mir runter. 

Habe ich einen Fleck auf der schwarzen Hose? Oder ist schon wieder ein Knopf von meiner blau-rot karierten Bluse aufgegangen? 

Dann sah ich wieder zu Sally, die gerade vielsagend die Augenbrauen in Richtung Lola, Miranda und Alice hochzog. Und dann fiel es mir ein. 

Heute war dieser bescheuerte Green-Day! 

„Oh ja,ich hab heute morgen verschlafen und keine Zeit gehabt, mir Klamotten in Grün aus dem Schrank zu suchen.", sagte ich und versuchte,Bedauern in meine Stimme zu legen. 

„Ach Sam Schätzchen.",flötete Sally. „Nicht 'Schätzchen'! Sag einfach Sam, okay?!",unterbrach ich sie. 

„Ja dann eben Sam. Wenn du verschläfst, ist das nicht schlimm, aber wenn du zu uns gehören willst, dann musst du beim Green- Day mitmachen, egal ob du Zeit hast, Klamotten zu suchen oder nicht." 

Sally hatte den Arm um mich gelegt und war mit mir weiter gelaufen. 

Mir reichte es. 

„Nun, Sally, hast du vielleicht schon mal darüber nachgedacht, dass ich gar nicht zu euch dazugehören will?" 

Energisch nahm ich ihren Arm und befreite mich aus ihrem Griff. 

„Ehrlich, ich hab keine Lust auf dieses Girly Zeug. Du bist besessen davon, dass deine 'Freundinnen'"- ich macht ein der Luft Anführungsstriche, als ich das sagte- „sich nach dir richten und das machen, was du willst. Keine Ahnung, warum du unbedingt willst, dass ich das genauso mache- wahrscheinlich weil ich neu bin und noch keine anderen Freunde hier gefunden habe-, aber ich mach da definitiv nicht mit. Ich bin alt genug, um selbst zu entscheiden, mit wem ich befreundet bin- und vor allem was für Klamotten ich trage. Und jetzt lass mich bitte in Ruhe!" 

Ohne ein  weiteres Wort- oder Sally die Chance auf eine Antwort zu geben-drehte ich mich um und verschwand aus dem Schulflur durch die Tür nach draußen auf den Hof. 

Dort angekommen setzte ich mich auf eine freie Bank und aß meinen Apfel. Ich beobachtete die Schüler, die direkt vor mir Basketball spielten, oder die, die etwas weiter hinten Fußbälle gegen eine Wand schossen. 

Ich hatte auf dem Internat immer mit Mary und Janet- und einigen anderen- in den Pausen oder an Nachmittagen Volleyball gespielt. Als ich daran dachte, musste ich lächeln. 

„Hey, kann ich mich setzen?", fragte plötzlich eine Stimme, die mir bekannt vorkam und ich schaute hoch...

||Frohes Neues Jahr! Ich hoffe, du bist gut reingekommen! :)

Ich könnte jetzt schreiben, einer meiner Vorsätze für 2017 ist,regelmäßig zu updaten, aber Nööö. Ich hab keine Vorsätze und updaten tu ich dann, wenn ich Zeit dafür hab :) Ich hoffe, dir hat das Kapitel gefallen! :D

Bis bald,

deine Helen ;-)

Das JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt