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 „Ach, das mit dem Krankenhaus weiß die ganze Schule. Aber kein Wunder, du bist schließlich irgendwie immernoch die Neue." Juhu. 
„Auf jeden Fall habe ich mich richtig schlecht gefühlt, als ich mitbekommen habe, dass du mit lebensbedrohlichem Zustand im künstlichen Koma liegst. Ich war auch mal bei dir, ich wollte dich besuchen, aber ich habe mich nicht getraut. Weil... Weil ich so gemein zu dir war..." Wow. Ich hätte nicht gedacht, dass Sally das einmal zu mir sagen würde. 
„Sag mal, kannst du nicht vorbeikommen, statt mir das am Telefon zu erzählen?", fragte ich dann. Klasse Sam, jetzt ist dir schon so langweilig, dass du Sally fragst, ob sie zu dir kommt! 
„Äh, ja klar. Ich bin in... äh 15 Minuten da. Welches Zimmer bist du jetzt?" Ich nannte ihr die Zimmernummer, dann legten wir auf und mit einem komischen Gefühl machte ich mich daran, weiter an meinem Bid zu malen. 
Als Sally vorausgesagte 15 Minuten später an meine Tür klopfte, war das Bild fertig. 
„Hi", sagte sie schüchtern. 
„Hey", erwiderte ich, noch immer fassungslos, dass Sally zu mir kam. 
„Also, erzähl! Ich hab Zeit!", lachte ich und deutete auf einen der Stühle, die in einer Ecke um einen Tisch standen. Sie schnappte ihn sich und setzte sich an mein Bett. 
„Hier", sagte sie und zog eine Packung meiner Lieblingsschokolade heraus. „Woher..?", fragte ich, aber sie lächelte und schnitt mir das Wort ab. 
„Wenn du schon jede Pause mit meinem Bruder rumhängst, muss er ja irgendwas wissen.", meinte sie und lachte ein wenig. 
„Danke", sagte ich und war total überfordert. Erst der Anruf, dann der Besuch und jetzt die Schokolade. Dann sah ich sie gespannt an. Sie reagierte erst fünf Sekunden später, in denen sie an mir vorbeigeschaut hatte. 
„Was? Ach ja, ich soll erzählen. Also. Mir ist einfach aufgefallen, dass ich total ungerecht zu dir war. Eigentich zu allen. Bei den anderen habe ich mich schon entschuldigt, und stell dir vor, sie machen trotzdem noch etwas mit mir! Den Green Day haben wir aufgegeben, aber in den Weihnachtsferien machen wir eine fette Party! Du bist natürlich auch eingeladen, also,wenn du willst..." 
Mein Gott, die kann ja auch reden wie ein Wasserfall! Ich schaute Sally wahrscheinlich die ganze Zeit über an wie ein Schaf, denn ich konnte einfach nicht realisieren, dass sie plötzlich so nett zu mir war. Ich hätte nicht gedacht, dass mein Koma sie so verändern könnte. 
„Ja, äh, wo war ich? Ach ja. Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Wie Luke dir schon erzählt hat – was ich ihm erst wirklich übel genommen habe, schließlich wusstest du etwas über mich, was du gegen mich hättest verwenden können- , hatte ich es auf meiner alten Schule nicht so leicht. Deswegen wollte ich auf dieser Schule nichts falsch machen und bin deshalb so eine Zicke geworden. Aber Zuhause war ich immernoch die alte. Und in der Schule hat es niemanden gestört, Alice und Lola fanden es glaube ich sogar toll. Miranda kam damit nicht so gut klar, aber sie hat sich uns trotzdem angeschlossen. Na ja, nachdem du mir vor allen anderen diese Ansage gemacht hast, ist sie auch weggegangen. Ich schätze, das hat mir die Augen geöffnet. Also Danke, dass du so ehrlich warst und Entschuldigung, dass ich so eine Tusse war!" 
„Ist in Ordnung. Ich hätte deine Vergangenheit übrigens nie gegen dich verwendet. So etwas finde ich echt unfair, schließlich leben wir in der Gegenwart, richtig?" Sie nickte und hielt mir dann mit einem zaghaften Lächeln ihre Hand hin. 
„Neuanfang?" Ich grinste und schlug ein. 
„Ich bin Sam.", sagte ich dann. 

„Sally, freut mich sehr.", sagte sie. Und dann erzählte sie mir, was in der Schule in den letzten Tagen vorgefallen war. Die ganze Zeit überlegte ich, ob sie es wirklich ernst meinte, oder ob es wieder eine neue Show war, um mich runterzumachen. Aber im nächsten Moment fragte ich mich, wie ich sowas überhaupt denken konnte, immerhin kannte ich ihre Geschichte. Und wenn ich das Leuchten in ihren Augen sah, dann wusste ich: Das war echt...


||Aha, oho. Was geht denn hier ab? Was sagst du zur aktuellen Situation? Und was denkst du, passiert als nächstes?

Bis bald,

 deine Helen ;-)  

Das JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt