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„Ah ok. Ich bin Lucy-Marie Ambels." Alles klar. Na ja, sie kann ja nichts für ihren Namen. Nachdem ich gesagt hatte, dass wir schräg gegenüber eingezogen waren, machte sie einen viel netteren Eindruck - ich hatte das Gefühl, die Arroganz war ihr aus dem Gesicht gefallen. „Hey, Lucy-Marie." Uff, dieser Name. „Die Frage ist mir jetzt unangenehm, aber hast du einen Vater, ich meine, eigentlich hat jeder einen Vater, aber..." „Was meine Tochter eigentlich sagen wollte:" - Dad sah mich mit einem tadelnden Blick an - „Das Möbelhaus hat keine Handwerker mehr frei und wir wollten fragen, ob du oder ihr jemanden kennt, der uns beim Möbelaufbauen helfen kann. Hier ist meine Handynummer. Wenn euch jemand einfällt, der das freiwillig- für einen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen- machen würde, meldet euch bitte. Wir müssen dann auch wieder gehen. Auf Wiedersehen!" Mit diesen Worten drehte Dad sich um und ging wieder zurück nach Hause. „Ich komme nach, Dad!", rief ich und drehte mich wieder zu Lucy-Marie um. „Ähm, hey, das eben, das..., also das..." „Schon gut." Sie lächelte. „Willst du reinkommen?" „Ähm, ja, klar, warum nicht?" Nachdem ich durch die Tür getreten war, empfing mich ein Geruch, der sich aus Orangen, Putzmittel und etwas Verbranntem zusammensetze. Langsam folgte ich Lucy-Marie die Treppe hinauf und geradeaus in ein typisches Mädchenteeniezimmer. In der Mitte, gegenüber der Zimmertür, stand ein breites, weißes Bett mit einer roten Decke. Auch die Wände waren rot, andere Möbel – wie zum Beispiel der Schrank und der Schreibtisch – waren weiß. „Übrigens kannst du mich einfach Lucy nennen.", sagte sie. „Danke, ich bin Sam", antwortete ich. „Möchtest du etwas trinken, Sam? Ich kann dir frisch gepressten Orangensaft und normales Leitungswasser anbieten." Sie sah mich freundlich an. „Orangensaft, danke." Ich setzte mich auf ihren Schreibtischstuhl und schaute mir das Bild an, das sie in einem Bilderrahmen auf ihrem Tisch stehen hatte. Darauf waren eine Frau und ein Mann mit drei Kindern zu sehen- einem Baby, einem etwa dreijährigen Mädchen und einem – ich schätze mal- sechsjährigen Jungen. „Das ist ein altes Familienfoto, da war ich gerade drei Jahre alt. Wir waren damals im Urlaub auf Terly, das ist die Insel auf der anderen Seite von Waterly. Das ist meine Schwester Madison-Olivia und mein Bruder Tobias-Jacob. Eigentlich dachten wir, wir wären jetzt komplett, aber Mum ist wieder schwanger.", erklärte Lucy mir, nachdem sie die Gläser mit Orangensaft auf den Tisch gestellt hatte. Au backe. Wie das Kind wohl heißen wird? Peter-Jack? Oder lieber Elizabeth-Victoria? „Oh. Äh, Herzlichen Glückwunsch. Im wievielten Monat ist sie denn?", fragte ich höflich und trank einen Schluck meines Saftes. Gut. Wirklich gut. „Im siebten." Himmel.

Drei Gläser Orangensaft und eine Stunde später hatte ich mehr über Lucy erfahren, als mir lieb war. Zum einen erzählte sie mir, dass ihren Eltern das Restaurant gehörte, in dem wir vorhin Essen waren. Bitte? Fast vier Kinder und ein Restaurant, ich glaub mein Hamster bohnert! Respekt auf jeden Fall. Dann erzählte sie mir von ihren zahlreichen Hobbies, die sie schon gemacht hatte. Von Bobbycar-Rennen bis Höhlentauchen über Gummistiefelweitwurf war da echt alles dabei.

Zur Verabschiedung umarmte sie mich einfach und rief mir hinterher: „Wir sehen uns am Montag in der Schule!" Ach ja. Schule...

|| Au weia, nicht einmal in Geschichten hat man Ruhe vor der Schule. Wie es Sam da wohl ergehen wird, so als die neue? Und was war das bitte für ein genialer Spruch- "ich glaub, mein hamster bohnert!" HAHAHA ich feier den, echt. Schreib mir gerne in die Kommentare, was du für wundervolle Namensvorschläge für das vierte Kind der Ambels hast! : D

Bis Bald, deine Helen ; )

Mein Blog: http://storysbyhelen.blogspot.de/

Das JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt