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 Zwei Wochen später hatte ich alle vorweihnachtlichen, stressigen Arbeiten fertig – durch Sallys Tipps hatte ich sie sogar einigermaßen ohne Blackouts hinbekommen – und unsere Ferien begannen. Es dauerte nur noch einen Tag, bis Toby wiederkommen würde. Der „Streit", den wir am Telefon unmerklich vorproduziert hatten, war längst Schnee von gestern und so freute ich mich wie ein kleiner Welpe, dass Toby am nächsten Tag zurück kommen würde.

Gerade war ich in der Stadt, um dort ein Geschenk für Toby zu kaufen. Ich hatte noch keinen blassen Schimmer, was ich ihm schenken wollte, weshalb ich durch gefühlt 50 Geschäfte irrte und mich den halben Vormittag umsah.
„Kann ich Ihnen behilflich sein?" Eine schlanke, schwarzhaarige Frau mit einem blauen Jumpsuit kam auf mich zu.
„Äh, ja. Also ich suche ein Geschenk für meinen Freund. Können Sie mir da was empfehlen?"
„Aber natürlich. Folgen Sie mir."
Sie ging vor und ich lief ihr hinterher, während ich mich weiterhin im Laden umsah. Es war ein kleiner Laden mit vielen verschiedenen Sachen. In einer Ecke standen viele Gläser in allen Formen und Größen. Daneben befanden sich kleine und große Geschenkboxen sowie ein Regal voll mit Geschenkband. In einer anderen Ecke konnte ich unzählige Anhänger erkennen. Sie hingen an einem langen Stock, den man herunterfahren konnte, sodass man de Anhänger unter der Decke aufhängen konnte. Ich erkannte nicht nur Schlüsselanhänger mit Namen darauf, sondern auch kleine Teddybären, die an einer Kette hingen. Auch Medaillons hingen dort.
Die Frau führte mich zu einem Regal, in dessen Mitte ein quadratisches Podest stand, das von rotem Samt überzogen war. Daneben standen kleine Schachteln, die mit Watte gefüllt waren. Als ich der Hand der Frau mit meinem Blick folgte und den Gegenstand auf dem Podest entdeckte, wusste ich, was ich Toby schenken würde.

Völlig erschöpft kam ich zwei Stunden später Zuhause an. Draußen war es zu meinem Glück trocken geblieben, weshalb ich meinen Regenschirm gar nicht erst herausholen musste. Ich kickte meine Schuhe unter die Heizung im Flur, rief ein kurzes „Bin wieder da!" in die Küche, hängte meine Jacke auf und ging dann nach oben. In meinem Zimmer machte ich die Musikanlage an und breitete meine Einkäufe auf meinem Bett aus: Ein Badeset mit Salzen und Düften für Mum, ein T-Shirt von Dads Lieblingsverein, dass ich ihm schenken wollte und einen kleinen Spielball für Matthew. Ich liebte es, für meine Familie Geschenke zu kaufen und konnte es immer kaum erwarten, ihre Gesichter zu sehen. Auf meine Geschenke freute ich mich nie sonderlich.
Nachdem ich alles in Geschenkpapier eingepackt und in der untersten Schublade meiner Kommode versteckt hatte, holte ich Tobys Geschenk heraus. Die Verkäuferin hatte es bereits eingepackt und so legte ich es vorsichtig zu den anderen. Toby würde Augen machen!
In diesem Moment klingelte mein Handy.
„Samantha Whixton, Hallo?", meldete ich mich.
„Huhuuu Saaaam! Ich bin's, Mary!"
„Mary! Wie schön, dass du anrufst. Du, ich hab gerade Geschenke eingekauft. Rate mal, was ich Toby schenke!" Ich grinste. Mary kannte mich.
„Hmmmm.", überlegte sie gespielt. „Ich denke, du kaufst ihm ein Halsband, damit du ihn überall mit hin nehmen kannst." Ich lachte, und auch Mary prustete los. Beim nächsten Rateversuch lag sie dann richtig...

||Und, was denkst du, hat Sam sich für Toby ausgesucht? Wie geht es wohl weiter?

Bis bald, deine Helen ;-)  

Das JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt