18. Kapitel

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Rose' P.o.V

,,Alsooo?", Lia sah mich abwartend an. Ich seufzte, nickte dann jedoch lächelnd. Lia quitschte erfreut auf und umarmte mich stürmisch.,,Supii, ich hol dich so um 3 ab und dann gehen wir shoppen.", kreischte sie, klatschte in die Hände und gab mir noch einen kleinen Kuss auf die Wange bevor sie sich schwungvoll umdrehte und, wie ein Honigkuchenpferd auf Crack grinsend, auf ihr Auto zu hüpfte. Ich schüttelte lachend den Kopf und wandt mich zu Kyle's Wagen um. Es war nicht oft das ich mit ihr shoppen ging, einfach, weil sie immer in alle Geschäfte rein gehen musste und mich wie einen Dackel hinter sich her zog.

Kyle war noch nicht da, also holte ich meine Sonnenbrille aus meiner Tasche setzte sie auf und lehnte mich an sein Auto um zu warten. Nach fünf Minuten kam er, mit seinen treuen Schoß Hündchen, lachend aus dem Gebäude. Ein genervtes Stöhnen entfuhr mir. Was hatte ich doch für einen Bock auf deren lahme Anmachen. Als sie bei mir zum stehen kam, verkreuzte ich meine Arme vor der Brust und sah sie abwartend an.
Phil gab einen leisen Pfiff ab, als er mich von oben bis unten betrachtete.,,Heute mal im Röckchen?", es war eher eine Feststellung als eine Frage.,,Irgendwie muss ich dir ja den Kopf verdrehen.", meinte ich frech.
Es gefiel mir ihn ein wenig zu ärgern. Er streckte mir die Hand entgegen, ich nahm sie entgegen. Er hielt seine Hand über meinen Kopf, damit ich mich drehen konnte,was ich dann auch tat. Einfach, weil ich ihm zeigen wollte was er niemals bekommen würde. Ich sah ihm in die Gift grünen Augen, die gierig meinen Körper musterten.,,Mädchen du bringst mich um den Verstand.", murmelte er gerade so leise das nur ich es hören konnte. Ich glaube allerdings nicht das die anderen ihn gehörten hätten, da sie alle in irgendwelche Gespräche vertieft waren. Doch ein Rehbraunes Augen paar war auf uns gerichtet.

Kyle schaute nicht sonderlich erfreut zu uns rüber, eher... wütend?

Ich räusperte mich,ließ Phil's Hand los und wandt mich Kyle nun ganz zu.
,,Wollen wir los?", fragte ich so selbstbewusst wie nur möglich. Er nickte nur und schloss sein Auto auf. Ich stieg ein und Kyle tat es mir gleich, jedoch nicht ohne Phil noch einen vernichtenden Blick zu zuwerfen.

Okaaay,was sollte das denn jetzt bitte?! War Phil nicht Kyle's bester Freund? Wieso dieser Killerblick also?
Ich verstand gerade gar nichts. Aber Kyle schien auch nicht in der Stimmung irgendetwas erklären zu wollen, so finster wie er auf die Straße blickte. Also beließ ich es dabei und drehte mich zum Fenster.

Als wir endlich zum stehen kamen, stiegen wir beide aus und liefen auf die Haustür zu. Kyle schloss die Tür auf und hielt sie mir Gentleman-like auf. Ich ging rein, streifte mir die Schuhe von den Füßen und ging die Treppe hoch.

Als es dann gegen drei an der Haustür klingelte stürmte ich runter und zog Lia in eine feste Umarmung, nachdem ich ihr die Tür geöffnet hatte. Lachend erwiderte sie die Umarmung. Nach ein paar Sekunden lösten wir uns von einander und liefen Richtung Innenstadt.

Nach 2 Stunden, drei Bechern Kaffee, und mehreren Kreisch-Anfällen Seitens Lia standen wir nun endlich wieder vor meiner Haustür und verabschiedeten uns. Ich ging rein und schmiss meine Schuhe in irgendeine Ecke. Die Taschen ließ ich auch erstmal dort stehen, die Sachen müsste ich sowieso erst noch in die Waschmaschine schmeißen. Ich ging ins Wohnzimmer und gleich,ohne die Personen die auf der Couch saßen zu beachten, weiter in die Küche, um mir ein Glas Orangensaft zu nehmen. Erst als ich wieder ins Wohnzimmer ging, bemerkte ich Rider, Dan, Jayden, Phil und Luke. Ich schaute zu Kyle, der hoch konzentriert auf den leeren Couch Tisch vor sich stierte. Fragend und ein wenig verwirrt, zog ich eine Augenbraue in die Höhe.
,,Wo warst du?", fragte er plötzlich, was mich zusammen zucken ließ.

,,Ich wüsste zwar nicht was dich das angeht, aber ich war mit Lia in der Stadt.", antwortete ich ihm schließlich. Den Blick weiterhin auf den Couch Tisch gesenkt, nickte er. Irritiert schüttelte ich den Kopf und ging hoch in mein Zimmer, um meine Sportsachen für das Training zu nehmen.

So leise wie möglich, versuchte ich die Treppen runter zu gehen ohne das irgendjemand - Kyle - davon mitbekam. Endlich an der Tür angekommen, schlüpfte ich in meine Schuhe und war schon dabei die Tür zu öffnen, als mich plötzlich eine tiefe Stimme zusammen fahren ließ.,,Jetzt wollen wir uns also schon raus schleichen?"
Ohne eine Antwort, riss ich die Tür auf und flüchtete nach draußen.

So ging es die nächsten zwei Wochen weiter. Ich versuchte Kyle aus dem Weg zu gehen, was auch erstaunlich gut klappte, da er die meiste Zeit in Gedanken versunken war. Zwar würde ich gerne wissen, über was er sich die ganze Zeit solche Gedanken machte, aber würde er mir das wahrscheinlich genauso wenig erzählen wie ich ihm, wo ich jeden Mittwoch hin ging. Also fragte ich erst gar nicht. Er würde eh versuchen das Thema zu wechseln und mich aus zu fragen, so beließ ich es dabei.

Heute war Freitag, das hieß, morgen würden Mom und David wieder kommen. Worauf ich so ungefähr null Bock hatte.
Früher hatte ich mich IMMER gefreut wenn Mom endlich wieder nach Hause kam, doch mittlerweile war es mir fast schon egal. Es machte sowieso keinen Unterschied ob sie hier war oder irgendwo im nirgendwo. Sie war ja eh nie für mich da.

Seufzend ließ ich meinen Kopf auf mein Heft fallen und schloss die Augen. Schon traurig das die eigene Mutter nie für einen da war, vorallem dann nicht, wenn man sie am meisten brauchte. Ich schluckte die hoch kommenden Tränen wieder runter und beschloss mich endlich dem Geschichtsunterricht zu widmen. Eigentlich sollte es verboten werden sich, am Freitag, in der letzten Stunde, durch Geschichte quälen zu müssen, da Geschichte sowieso eines der langweiligsten Fächer war, die es gab, war die Wahrscheinlichkeit ein zu schlafen um einiges höher. Als mich der Gong dann endlich von meinen Qualen erlöste, war ich eine der ersten die raus stürmte. Auf dem Parkplatz stellte ich frustriert fest, dass ich heute wohl oder übel mit Kyle mitfahren musste. Lia hatte noch eine Stunde und konnte mich somit nicht mitnehmen. Frustriert seufzend schlürfte ich zu Kyle's Wagen.

Nach geschlagenen ZEHN Minuten hatte es der werte Heer auch geschafft und schlenderte mit seinem Gefolge über den Schulhof. Genervt atmete ich aus. Das dürfte doch wohl nicht wahr sein, ich wollte einfach nur nach Hause, mich gegebenen Falls an den Pool legen und entspannen, aber anscheinend wollte Kyle einfach nicht das ich mich entspannen konnte, so langsam wie der hier her trottete. Als sie es dann doch endlich geschafft hatten, drehte ich mich um, um die Tür auf zu machen und einzusteigen,da Kyle schon im Gehen aufgeschlossen hatte. Ich stieg ein und wartete, dass Kyle auch endlich ein stieg. Als er das dann auch endlich tat, richtete ich meinen Blick aus dem Fenster. Während der Fahrt herrschte eine unangenehme Stille. Ich biss mir auf die Unterlippe. Kyle fragte mich nicht, wie die andern Male, aus, sondern konzentrierte sich nur auf die Straße. Ich war ungemein ziemlich froh, dass er sich endlich damit abgefunden hatte das ich ihm nichts erzählen würde.

Gedanken verloren starrte ich auf die Straße und bemerkte gar nicht, dass wir schon zu Hause angekommen waren. Erst als Kyle mir die Tür auf machte und mir seine Hand hin hielt. Schnell nahm ich seine Hand und kletterte aus dem Auto. Als ich seine Hand berührte durch fuhren kleine Blitze meine Hand und ich spürte wie Kyle's Wärme mich zum Schwitzen brachte.

Also entweder bist du verknallt oder du hast irgendeine unheilbare Hautkrankheit.

Ich ließ seine Hand wieder los um meine Tasche zu schultern und sofort war diese angenehme Wärme wie weg geblasen. Immer noch auf der Unterlippe beißend ging ich durch die Tür in die Eingangshalle, als ich plötzlich gegen eine Wand gedrückt wurde.

Kyle stand so nah vor mir das ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte. Mein Herz fing an zu rasen und meine Brust hob und senkte sich viel zu schnell.,,Hör auf damit.", raunter er. Ich jedoch sah ihn nur verwirrt an.
,,Hör auf, auf deiner Unterlippe herum zu kauen. Das macht mich wahnsinnig.", knurrte er und legte eine Hand an meine Wange, um mit seinem Daumen über meine Unterlippe zu streichen. Wieder fuhren kleine Blitze über meine Haut und mir wurde unbeschreiblich heiß. Kyle lehnte sich noch ein Stück zu mir vor. Die Hand die nicht an meiner Wange lag, legte er auf meiner Hüfte ab und sein Gesicht kam meinem immer näher.

Bis sich schließlich unsere Lippen trafen.

Meine Mum, Ihr Neuer, Sein Sohn Und Ich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt