Rose' P.o.V,,ROSE!", schrie meine Mutter von unten. Ich stöhnte genervt in mein Kissen und drehte mich um, sodass ich einen Blick auf meinen Wecker erhaschen konnte.
10.11 Uhr
Ich seufzte und fuhr mir mit der Hand übers Gesicht. Eigentlich war das nicht wirklich früh, aber ich war schließlich auch erst um halb 6 ins Bett gegangen. Ich schaute neben mich und sah das Kyle noch schlief. Er sah so friedlich aus, wären da nicht die vielen Kratzer, Blutergüsse und Schürfwunden. Ich seufzte schon wieder und schwang meine Beine aus dem Bett. Leise zog ich die Vorhänge noch ein bisschen zu und ging aus der Tür raus. Ich wollte Kyle noch nicht wecken er sah so fertig und müde aus, als wir ins Bett sind. Ich lief die Treppe runter ins Wohnzimmer ,wo meine Mum und David aneinander gekuschelt auf der Couch saßen. Ich hatte gar nicht bemerkt wie glücklich Mum mit David war. Er hatte einen Arm um sie gelegt, während Mum ihren Kopf an seine Schulter gelehnt hatte. Sie lächelte. So wie sie es sonst immer bei Dad gemacht hatte. Einerseits brach es mir das Herz zu sehen das sie mit jemand anderem als meinem Dad glücklich war. Doch ich freute mich auch für sie, dass sie wieder jemanden gefunden hatte, schließlich war sie meine Mutter.
,,Was gibt's?", fragte ich und rieb mir verschlafen die Augen.,,David und ich gehen heute gegen Mittag zu Freunden.", sagte sie und lächelte mich an. Ich nickte.,,Wie lange bleibt ihr?", fragte ich und lehnte mich gegen den Türrahmen.
,,Wahrscheinlich bis Abend. Sag Kyle Bescheid, wenn er dann auch endlich mal aufsteht.", meinte nun David und auch er lächelte. Wieder nickte ich nur und schenkte beiden ein müdes Lächeln, ehe ich wieder nach oben in mein Bett ging.Ich legte mich neben Kyle, der sofort seine Arme um mich schlang und mich zu sich zog.,,Wo warst du.", raunte er mir verschlafen ins Ohr.,,Unten.", meinte ich nur, kuschelte mich wieder an ihn und schloss die Augen.
**
,,Rose.", flüsterte Kyle meinen Namen. Ich öffnete verschlafen meine Augen und schaute direkt in das wunderschönste Braun, das ich je gesehen hatte. Kyle lächelte mich an und steckte mir eine verirrte Haarsträhne hinter's Ohr. Ich lächelte zurück, bevor ich mich etwas von ihm weg drehte, um mich zu strecken.,,Wie spät ist es?", fragte ich schließlich.,,Etwas nach eins.", sagte er. Ich nickte und stand auf. Ich zog die Vorhänge ein wenig auf, damit etwas Licht in das Zimmer kam.
,,Rider ist da. Er hat gesagt er will mit dir reden.", sagte er. Ich sah ihn verwundert an, nickte dann aber. Kyle ging raus und ich zog mich um. Ich nahm mein Handy und schaltete es an, sofort sprangen mir Nachrichten und verpasste Anrufe von Lia entgegen. Hauptsächlich schrieb sie das sie sich Sorgen machte und das es alles ihre Schuld sei. Schnell schrieb ich ihr das es mir gut ginge und das es nicht ihre Schuld war. Ich ging ins Bad um Zähne zu putzen.Gedanken verloren kämte ich meine Haare. Was Rider wohl von mir wollt?
Find's doch heraus und lass endlich deine Haare in Ruhe!
Ist ja gut, kein Grund mich gleich so anzugehen. Seufzend legte ich die Bürste weg und lief aus dem Bad. Zögerlich tappste ich die Treppe runter. Wollte ich überhaupt wissen warum er mit mir reden wollte? Eigentlich nicht, aber jetzt war es sowie so zu spät. Ich stand an der Tür zum Wohnzimmer und atmete noch einmal tief durch bevor ich rein ging. Rider saß auf dem Sofa und schaute auf das schwarze Bild des Fernsehgerätes, während Kyle im Sessel saß und seine Cola schlürfte. Als Rider mich bemerkte stand er auf und lächelte mich...nervös? an.,,Hey.", sagte er und wischte sich seine Hände an der Hose ab. Ich runzelte die Stirn. Seit wann war er denn bitte so schüchtern? Das passte so gar nicht zu dem großen Muskelprotz mit Tattoos.
,,Ähm... Hey.", erwiderte ich.,,Also... du wolltest mit mir reden .". Ich setzte mich auf die Couch und sah ihn abwartend an.,,Äh ja.", auch er setzte sich wieder. Doch anstatt anzufangen zu reden drehte er sich zu Kyle.,,Ich geh ja schon.", sagte er nach einer Weile und stand auf.,,Nein warte.", hielt ich ihn auf.,,Bitte...bleib hier.". Ich hatte immer noch ein mulmiges Gefühl im Magen und war froh als er nickte. Erließ sich neben mich fallen, legte seine Hand auf meine und strich sanft darüber. Ich lächelte ihn kurz dankbar an, bevor ich wieder zu Rider schaute.
,,Also...wie soll ich anfangen?", er fuhr sich durch die Haare und rutschte dabei gestresst auf der Couch hin und her.,,Ich kannte deinen Bruder.", platzte er raus. Meine Augen weiteten sich geschockt. Er kannte ihn? Aber, woher?
,,Als ich 16 war hab ich ein Jahr in Deutschland verbracht. Das war irgend so ein Schüleraustausch oder so, ich weiß es nicht mehr. Aber ist ja auch egal. Auf jeden Fall hab ich dann deinen Bruder kennen gelernt. Er war der mit Abstand netteste und beste Freund den ich je kennengelernt hab.", er sah verträumt in der Gegend rum. Ein kleines Lächeln zierte seine Lippen. Auch ich musste lächeln, denn das Bild war einfach zu schön. Der muskelbepackte Macho saß auf der Couch und lächelte verträumt vor sich hin. Von Kyle jedoch kam nur ein leises Schnauben, weshalb ich mich amüsiert zu ihm umdrehte.,,Bist du eifersüchtig?", flüsterte ich, doch bekam nur ein weiteres Schnauben zu hören. Schmunzelnd drehte ich mich wieder zu Rider um, der vertieft in Gedanken auf seiner Lippe herum kaute. Ich räusperte mich kurz und er sah auf, bevor er fort fuhr.,,Mein Deutsch war damals noch Grotten schlecht, aber er hat mir geholfen und irgendwann hat er mir dann dich vorgestellt. Du kannst dich wahrscheinlich nicht mehr daran erinnern, schließlich warst du erst 11. Aber ich weiß noch genau wie du die Treppen runter gehüpft kamst und mich mit deinen strahlenden Augen angelächelt hast. Du hast die ganze Zeit gekichert und dich hinter Jan versteckt.". Jetzt wo er es sagte, kamen die Erinnerungen langsam wieder hoch.Flashback
Jan kam in mein Zimmer gestürmt und hob mich hoch. Er wirbelte mich durch die Luft und lachte. Sein Lachen war so ansteckend das ich mit lachen musste. Er drückte mich noch einmal fest an sich bevor er mich wieder runter auf den weichen Teppich ließ.,,Was machst du da Rosa?", fragte er als er das Blatt und die ganzen Stifte auf meinem Boden verteilt liegen sah.,,Ich hab was gemalt, aber du darfst es noch nicht sehen.", kicherte ich, hob das Blatt vom Boden auf und drückte es an meinen zierlichen Körper. Jan nickte und hockte sich zu mir runter. Behutsam strich er mir über die braunen Haare.,,Hör mal Rosa, wir haben unten einen Gast. Er ist ein guter Freund von mir und möchte dich kennen lernen. Ist das Okey? ", fragte er sanft. Eifrig nickte ich und rannte schon zur Tür, doch Jan hielt mich lachend fest und setzte mich auf seinen Schoß.,,Warte noch meine kleine Renn Maus. Ich muss ihm noch kurz Bescheid sagen. Ich ruf dich wenn du runter kommen kannst, ja?". Ich nickte hektisch und schlang meine dünnen Arme um seinen Nacken.,,Ich hab dich lieb.", flüsterte ich und drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange.,,Und ich dich erst.", auch er drückte seine Lippen kurz auf meine Wange, ehe er mich auf dem Boden absetzte und aus der Tür verschwand. Wie ein Flummi sprang ich durch das Zimmer und wartete darauf das Jan mich endlich rufen würde. Als er dies endlich tat, riss ich die Holztür auf und rannte so schnell die Treppen runter das ich beinah auf dem Boden gelandet wäre. Unten stand ein Junge in Jan's Alter. Er war dünn, doch ziemlich groß. Seine silbern glänzenden Augen wurden von einer großen schwarzen Nerd-Brille überdeckt. Trotzdem strahlten sie mich an. Sein Mund war zu einem freundlichen Lächeln verzogen. Er ging leicht in die Knie und reichte mir seine Hand, doch ich versteckte mich kichernd hinter den Beinen meines Bruders.
Flashback Ende
,,Aber...das warst nicht du. Der Junge war dünn fast schon Magger, hatte überhaupt keine Muskeln und eine Brille hatte er auch auf.", murmelte ich völlig verwirrt. Ich hob meinen Blick und sah ihm in die Augen. Und tatsächlich, diese silbernen Augen, das waren sie. Ich wusste sie kamen mir bekannt vor. Ich wusste ich hatte sie irgendwo schon einmal gesehen.
Aber wieso konnte ich mich dann nicht mehr darin erinnern?
,,Dieses Strahlen in deinen Augen, es ist weg. Deshalb hab ich dich nicht erkannt.", murmelte ich.
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Meine Mum, Ihr Neuer, Sein Sohn Und Ich
Teen FictionDie 16 jährige Rose ist eine freche und recht gut aussehende Schülerin, die mit ihrem Vater in Deutschland lebt, bis er bei einem Autounfall ums Leben kommt. Ihr bleibt nichts anderes übrig als zu ihrer Mutter nach Kalifornien zuziehen. Sie erfährt...