22. Kapitel

22.6K 673 66
                                    


Rose' P.o.V

Ich hatte keine Ahnung wieso ich ihm das jetzt erzählte, aber ich tat es einfach. Wahrscheinlich weil es endlich raus musste. Aber mehr würde ich ihm sicherlich nich erzählen. Endlich drehte ich meinen Kopf zu ihm und sah ihn an. Sein Augen waren weit aufgerissen und sahen mich geschockt an.,Siehst du, ich sagte doch das du das nicht hören willst.", sagte ich.
Ich wandt mich wieder von ihm ab und ließ meinen Blick über das Meer gleiten.,,Nein... das ist es nicht, es ist nur... Wow.", sagte er noch immer etwas geistesabwesend. Ich lachte trocken auf.,,Das ist nicht 'wow', das ist beschissen.", ich kämpfte immer noch mit den aufkommenden Tränen. Ich traute mich nicht in Kyle's Gesicht zu sehen, denn ich hatte viel zu große Angst. Vor was genau wusste ich selbst nicht, da ich das noch nie jemandem erzählt hatte.

Ich hatte mit allem gerechnet, doch mit dem was Kyle jetzt tat ganz sicher nicht. Er nahm mich in den Arm.

Was hattest du erwartet? Das er  einfach auf steht und weg geht?!

Nein, so ein Unmensch war er nicht. Er war nett und lieb, wenn er wollte.
Ich schlang meine Arme um seinen Bauch und drückte meinen Kopf auf seine Brust. Kyle strich mir beruhigend über den Rücken.

Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns von einander und setzten uns wieder normal hin. Kyle ließ seinen Arm auf meiner Schulter liegen und sah mir weiter hin in die Augen. Auch ich blickte ihm in die Augen. Dieses wundervolle braun, das ich nur bei ihm und keinem anderen gesehen, in das ich mich gerade verlor. Ich merkte nicht mal wie er mir näher kam so vertieft war ich in seine Augen. Erst als seine Lippen sanft auf meine trafen realisierte ich es, schloss die Augen und erwiderte den Kuss. Seine Lippen bewegten sich im Rhythmus mit meinen, bis seine Zunge über meine Lippe strich. Ich öffnete sie einen Spalt weit und er ließ seine Zunge in meinen Mund gleiten. Zwar war das nicht das erste Mal das wir uns küssten, doch es war viel zärtlicher als die andern Male.

Wir lösten uns schwer atmend von einander und sahen uns wieder schweigend an.,,Komm lass uns zurück zum Strand gegen.", sagte Kyle dann leise. Ich nickte und wir standen auf. Als ich den ersten Schritt auf den glitschigen Felsen machen wollte, verlor ich auch schon mein Gleichgewicht und wäre beinahe im Wasser gelandet, hätte mich Kyle nicht rechtzeitig gehalten.
Das war mal wieder typisch ich. Noch nicht mal einen Schritt gemacht und schon lieg ich fast auf der Fresse.
,,Langsam glaub ich du machst das mit Absicht um dich von mit retten zu lassen.", schmunzelte Kyle. Worauf ich nur ein sarkastisches "Haha" zurück gab und mich wieder aufrichtete. Trotzdem ließ ich Kyle's Hand nicht los, da ich mir bei meiner Tollpatschigkeit nicht sicher war ob ich nicht doch noch im Wasser landen würde.

Wieder am Strand angekommen liefen wir, immer noch Hand in Hand, zu unseren Handtüchern. Schnell trockneten wir uns ab, obwohl wir eh schon halbwegs trocken waren, zogen uns an und gingen zurück zum Hotel. 
Schweigend gingen wir zum Aufzug, fuhren hoch und liefen zu unserem Zimmer. Ich schloss auf, schmiss meine Tasche in irgendeine Ecke, ließ mich auf's Bett fallen und schloss meine Augen. Ich war immer noch ziemlich erschöpft und wollte mich nur noch in die Decke kuscheln und endlich wieder mal eine Nacht richtig durch schlafen. Ein raues Lachen erklang vom anderen Ende des Raumes und verschaffte mir eine angenehme Gänsehaut. Ich sah auf.
,,Geh erstmal duschen, bevor du dich ins Bett legst.", meinte Kyle und kam auf das Bett zu. Murrend stand ich also wieder auf und schlürfte ins Bad. Ich schloss die Tür hinter mir ab, entledigte mich meiner Klamotten und stieg unter die Dusche. Das Bad war nicht sehr groß, halt das was man von einem Hotel erwartete. Als ich fertig war, föhnte ich noch meine Haare und ging, nur mit einem Handtuch bekleidet, aus dem Bad. Kyle saß auf dem Bett und tippte auf seinem Handy rum.,,Du kannst.", sagte ich und ging zu meinem Koffer.
Ich suchte mir etwas ordentliches zum Anziehen, da wir gleich noch mit unseren Eltern Abendessen müssten.  Schnell zog ich mich an und kämte noch meine Haare. Schminken fand ich überflüssig, ausserdem war ich ja eh schon duschen. Nachdem ich meine Haare zu einem Zopf zusammen gebunden hatte, nahm ich mir mein Handy und schrieb mit Lia. Kyle kam nach weiteren fünf Minuten angezogen und gestylt aus dem Bad. Ich stand vom Bett auf, legte mein Handy weg und ging zur Tür.

Unten war neben der Lobby ein kleines Restaurant, in des wir rein gingen um unsere Eltern zu suchen.  Ich hatte mich nicht mal zwei Sekunden umgeschaut, da wedelte meine Mutter schon mir ihrer Hand rum. Gott Mama, nimm doch gleich ein Megafon und schrei unsere Namen rein, so dass es auch gleich jeder hört, dachte ich.,,War sie eigentlich schon immer so peinlich?", fragte Kyle mich neben mir im Flüsterton.,,Schon immer.", antwortete ich und ging auf die beiden zu.,,Man Mama, geht's eigentlich noch auffälliger?", fragte ich sie, als wir an ihrem Tisch ankamen.,,Es starren uns schon alle an."

,,Echt?", meinte sie und schaute sich extra auffällig um. Stöhnend ließ ich mich auf den Stuhl gegenüber David fallen, der mich nur mit einem belustigten Grinsen im Gesicht musterte.
Früher hatte ich immer geglaubt sie hat das extra gemacht, weil es mich so genervt hat, doch heute weiß ich, sie selber fand sowas nie peinlich.

**

Nachdem wir gegessen hatten gingen Kyle und ich wieder auf unser Zimmer. Mom und David wollten noch ein wenig am Strand spazieren gehen, eigentlich wäre ich ja mit gekommen, doch dafür war ich einfach viel zu müde. Im Hotelzimmer schmiss ich mich sofort auf's Bett und kuschelte mich in die Decke ein. Ich hörte ein raues Lachen hinter mir und Kyle, der darauf hin sagte:,,Wie wär's wenn du dich erst mal um ziehst, Prinzessin?"
Ich gab nur ein protestierendes Brummen von mir, drehte mich dann allerdings doch auf den Rücken und zog mir mein Shirt und meine Hose aus, alles natürlich unter der Decke. Ich griff neben das Bett, um mir meine Schlafsachen zu nehmen, doch da ich meinen Koffer noch nicht ausgepackt hatte, lagen meine Schlafsachen auch nicht hier.

Warum konnte ich nicht einmal meine Gedanken zusammen nehmen?!

Ich stöhnte genervt auf und wollte schon, mit der Decke um den Körper meine Sachen holen, als mir Kyle eins seiner T-shirts ins Gesicht schmiss.,,Hier, zieh das an."
Ich tat was er gesagt hatte und atmete seinen verdammt tollen Geruch ein, als ich es anhatte.

Schnapp' dir sein Aftershave, dann hast du diesen Geruch immer um dich.

Ich glaube nicht das es allein an seinem Aftershave liegt. Aber eine so verkehrte Idee war das gar nicht. Oder ich würde ihm einfach seine T-shirts klauen. Plötzlich senkte sich die Matratze neben mir und riss mich somit aus meinen Gedanken. Kyle machte das Licht aus, legte einen Arm um meinen Bau und zog mich mit dem Rücken an seine Brust. Er vergrub seinen Kopf in meinem Nacken und hauchte mir einen kleinen Kuss dorthin.,,Gute Nacht.", raunte er mir ins Ohr, bevor ich ins Land der Träume fiel.

**

Der nächste Tag verlief relativ ruhig. Am Morgen waren wir ein wenig in der Stadt shoppen, was den Männer natürlich am meisten Spaß gemacht hat (man bemerke die Ironie), am Nachmittag hatten wir nur am Strand gelegen und waren am Abend wieder nach Hause gefahren da wir am Montag ja wieder Schule hatten.

Meine Mum, Ihr Neuer, Sein Sohn Und Ich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt