27. Kapitel

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Rose' P.o.V

Ich riss mich aus Rider's Griff los, schnappte mir seine Pistole und ging schnellen Schrittes auf Cody zu. Ich blieb vor ihm stehen und richtete die Waffe auf ihn. Auch er hatte nun seine Waffe gezückt und hielt sie mir vor's Gesicht. Meine Tränen waren versiegt, alles was ich fühlte war diese brodelnde Wut in mir.,,Rose hör auf, dein Bruder hätte das nicht gewollt.", Kyle legte mir eine Hand auf den Arm und versuchte mich zur Vernunft zu bringen.,,Du kennst ihn nicht. Du weißt nicht was er gewollt hätte", fauchte ich, ohne den Blick von Cody zu nehmen. Schon wieder kämpfte ich mit den Tränen. Doch er würde mich nicht noch einmal weinen sehen. Nein, das würde ich nicht zu lassen. Er hatte mir meinen Bruder genommen, meine Ehre und meinen Stolz würde er nicht auch noch bekommen

,,Das stimmt. Aber ich bin mir sicher das er nicht wollte, dass seine kleine Schwester wegen ihm stirbt.". Er hatte recht, das hätte er nie gewollt. Er wollte das ich ein schönes Leben führe. Meinen Abschluss mache. Studiere. Eine Familie gründe. Aber niemals hätte er gewollt das ich mich für ihn rächen und dabei vielleicht sogar ums Leben komme. Allerdings hatte er nicht nur meinem Bruder schlimmes angetan, er hatte mich angefasst.

Aber dafür musst du ihn nicht gleich erschießen.

Och sei doch bitte einmal auf meiner Seite. Aber erschießen musste ich ihn dafür wirklich nicht gleich. Aber einfach so davon kommen würde er auch nicht.
Langsam ließ ich die Waffe sinken.

Cody grinste weiter vor sich hin, ließ aber auch seine Waffe sinken. Er steckte sie weg und klatschte in die Hände. Plötzlich traten überall um uns herum Muskelprotze ins Licht. Es waren nicht mehr als zehn, dennoch waren sie klar in der Überzahl. Ich schluckte und war wahrscheinlich wieder so weiß wie eine Wand. Auch die Anderen sahen nicht viel besser aus. Ich schaute zu Kyle, der zu den Jungs sah, bevor er meinen Blick erwiderte. Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und dabei auch unauffällig sein Handy in meine Hosentasche.,,Renn weg und schreib in 'Gang': alte Fabrik.", wisperte er und ging zu den Anderen. Ich drehte mich wieder zu Cody, der zwar immer noch grinste, aber wie es aussah nichts davon mit bekommen hatte. Ich ging auf ihn zu und vapasste ihm einen harten rechten Hacken.,,Das ist dafür das du meinen Bruder getötet hast.". Ein Schlag in den Magen.,,Und das dafür das du mich angefasst hast.", zischte ich. Er lag stöhnend vor Schmerz am Boden. Und um ehrlich zu sein, gefiel mir dieser Anblick. Wie er so da lag und sich seinen schmerzenden Bauch hielt. Ich weiß das es komisch und krank klingt, aber er hatte mir das selbe angetan. Wenn auch nur mental.

Schnell schaute ich mich um, bevor ich Kyle's Befehl folgte und in die Dunkelheit rannte. Als ich sicher war weit genug weg zu sein, holte ich das Handy aus meiner Hosentasche und tat was er gesagt hatte. Ich wollte es schon wieder weg packen, doch fand ich die Nachrichten die sie so geschrieben hatten, wesentlich interessanter. Sie hatte über mich geschrieben. Das sie mich schützen müssten. Gestern hätte ich wahrscheinlich noch ziemlich verwirrt geschaut, hätte ich das gelesen, doch heute war es mehr als logisch.

Plötzlich legte sich ein Hand auf meinen Mund und unterdrückte somit meinen Schrei.,,Shh, ich bin auf deiner Seite. Komm mit.", flüsterte mir eine tiefe Stimme ins Ohr. Ich nickte nur. Er ließ von meinem Mund ab, schnappte sich meine Hand und zog mich zu einem Auto. Er hielt mir die Tür auf und ich stieg ein. Er schaltete das Licht im Auto an und ich konnte sein Gesicht erkennen. Er war recht hübsch mit seinen braunen Haaren, den schimmernden blauen Augen und, natürlich, den vielen Muskeln.,,Wer bist du und was mache ich hier?", fragte ich sofort.,,Ich bin Tyler. Und Kyle hat gesagt ich soll dich hier weg bringen.". Ich sah ihn verwirrt an.,,Wann hat er das gesagt?"
,,Gerade ebend. Aber ist jetzt unwichtig. Schnall dich an, ich bring dich hier weg.",sagte er und startete auch schon den Motor.,,Warte. Ich kann hier nicht einfach weg. Ich... Kyle ist noch hier und...", begann ich fast schon verzweifelt an zu reden.
,,Tut mir leid Rose, aber Kyle hat gesagt ich soll dich hier weg bringen. Egal ob du willst oder nicht."

,,Aber-", versuchte ich es weiter, doch er unterbrach mich sofort wieder.,,Kein aber, Rose. Kyle schafft das schon. Ich kenn ihn. ", lächelte er mir aufmunternd zu. Ich seufzte und schnallte mich an. Sobald ich das getan hatte, fuhr er los.

Ich fuhr mir gestresst durch die Haare und schaute aus dem Fenster. Während der Fahrt malte ich mir schon die schlimmsten Sachen aus.
,,Du scheinst echt verknallt in Kyle zu sein.", sagte Tyler plötzlich und zuckte ich leicht zusammen, da ich so vertieft in meine Gedanken war.,,Wie kommst du darauf das ich in ihn verknallt sei?", erwiderte ich prompt. Er lächelte leicht, bevor er antwortete.,,Erstens, an deiner schnellen Reaktion. Und zweitens, denkst du ich seh nicht wie sehr du dir Sorgen um ihn machst?",fragte er ernst. Ich seufzte.,,Ich bin trotzdem nicht in ihn verliebt.", murmelte ich und lehnte erschöpft meinen Kopf gegen die Fensterscheibe.

Jaja red dir das nur weiter ein.

Spottete mein inneres Ich. Ich überlegte. Es kribbelte immer wenn er mich berührte oder mich küsste. Ich liebte es neben ihm einzuschlafen, seine Arme, die sich immer um meine Hüfte schlangen, seinen atemberaubenden Duft, seinen tollen Körper, seine weichen Haare, durch die ich mit meiner Hand immer fuhr wenn wir uns küssten, seine Lippen. Aber ich war nicht verliebt, oder?

Doch, flüsterte etwas in mir.

Bevor ich weiter mit mir selbst diskutieren konnte, stoppte Tyler den Wagen und stieg aus. Ich tat es ihm gleich und lief ihm zu der großen Scheune nach, vor der er gehalten hatte. Er stieß die großen Flügeltüren auf und ging hinein. Ich sah mich kurz um. Es war wie ein großer Trainigsraum. In der rechten Ecke hing ein Boxsack, daneben ein kleines Regal, auf welchem die Boxhandschuhe lagen. Fast überall lagen Matten auf dem Boden.,,Komm.", meinte Tyler und lief eine kleine Treppe hoch die ich gar nicht bemerkt hatte. Ich nickte und folgte ihm. Im Obergeschoss, wenn man das so nennen könnte, war alles gemütlicher eingerichtet. In der Mitte stand eine braune Ledercouch, die wohl schon einige Jahre auf dem Buckel hatte. Davor war ein kleiner, runder Holztisch, vor diesem standen zwei lederne Sessel. Außerdem stand ein Mini-Kühlschrank in der rechten Ecke, sowie ein kleiner Schrank. Ich setzte mich auf die Couch, lehnte mich zurück, schloss müde die Augen und atmete tief durch.,,Du bist müde. Komm, leg dich ein bisschen hin.", sagte Tyler und holte aus dem Schrank eine Decke. Ich nickte nur erschöpft, legte mich hin und Tyler legte die Decke über mich. Ich kuschelte mich in diese. Tyler wollte gerade runter gehen als ich ihn aufhielt.,,Weck mich wenn du irgendwas von Kyle hörst, okay?"

Er nickte lächelnd und ich schloss etwas beruhigter die Augen.,,Du bist sowas von in ihn verliebt.", war das letzte was ich hörte bevor mir endgültig die Augen zu fielen und ich in einen traumlosen Schlaf fiel.

Meine Mum, Ihr Neuer, Sein Sohn Und Ich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt