Rose' P.o.VDie Woche verlief ruhig, aber ziemlich schleichend. Eigentlich war alles wie sonst auch immer, nur das sich Kyle plötzlich immer mehr von mir entfernte. Er ignorierte mich meistens oder redete nur das nötigste mit mir. Und wenn dann auch nur knapp und schroff. Er schlief nicht mehr in einem Bett mit mir und er, auch wenn ich das nie laut zugeben würde, fehlte mir. Mir fehlte sein schiefes Grinsen, seine Ozean-blauen Augen, sein atemberaubender Duft, seine vollen Lippen und seine starken Arme die er immer um mich schlang.
Ich seufzte und schwang meine Beine über die Bettkante. Es war gerade 9 Uhr, das hieß Ben würde mich in 2 Stunden abholen. Ich schlich leise ins Bad, da ich mir ziemlich sicher war das alle noch schliefen. Bei meiner Mutter wusste ich es, denn, als sie noch da war, hat sie an Wochenenden immer bis um zwölf geschlafen. Und auch von Kyle's Tür kam ein zustimmendes Schnarchen, als ich daran vorbei ging.
Im Bad entkleidete ich mich und stieg unter den angenehm warmen Wasserstrahl der Dusche. Nach dem Duschen, zog ich mir frische Unterwäsche an, föhnte meine Haare und schminkte mich. In Unterwäsche tappste ich zurück in mein Zimmer, gerade Wegs zu meinem Kleiderschrank. Als ich Lia erzählt hatte das mich Ben zu der Hochzeit seiner Tante eingeladen hatte, wollte sie unbedingt noch mal mit mir shoppen gehen, doch ich hatte sie dazu bekommen es sein zu lassen, schließlich hatte ich genug Kleider in meinem Schrank. Ich holte mein Lachs farbenes Kleid, einen weißen Blazer und meine nude fabenen High-Hells raus. Schnell zog ich mich an und stellte mich vor meinen länglichen Spiegel. Lächelnd strich ich über den rosa Stoff. Ich drehte mich ein mal nach links und dann nach rechts. Perfekt.
Zufrieden mit meinem Outfit, lief ich leise und mit meinen High-Hells in der Hand die Treppe runter. Meine Schuhe ließ ich vor der Tür stehen und ging in die Küche um mir ein Glas Wasser zu nehmen. Plötzlich räusperte sich jemand hinter mir. Ich zuckte zusammen, so dass ich etwas Wasser verschüttete. Ich stellte das Glas ab, drehte mich um und wollte schon anfangen denjenigen an zu schnauzen, als Kyle schon anfing zu reden.,,Wo gehst du hin, so aufgebrezelt und am frühen Morgen?", fragte er misstrauisch und hob eine Augenbraue. Er hatte kein T-shirt an und seine Arme waren vor seiner nackten Brust verschränkt.
,,I-ich geh mit B-ben zu der Hochzeit seiner Tante.", meinte ich kleinlaut. Ich war auf einmal verdammt nervös, wieso wusste ich allerdings auch nicht. Kyle knirschte mit den Zähnen und sah an mir vorbei. Nach einer Weile nickte er.,,Viel Spaß.", presste er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor, drehte sich um und ging wieder hoch. Ohne mich noch ein einziges Mal anzusehen. Mit einem lauten Knall fiel seine Tür ins Schloß. Verwirrt schaute ich ihm nach. Was war das denn bitte? Gerade als meine innere Stimme ihren Senf dazu geben wollte, klingelte es an der Tür. Ich schüttelte meinen Kopf und ging in den Flur. Schnell schlüpfte ich in meine Schuhe, bevor ich die Tür öffnete.Ben stand in einem schwarzen Smoking vor mir. Und ich musste gestehen er sah verdammt gut darin aus. Die Hände lässig in den Hosentaschen vergraben, musterte er mich von oben bis unten. Er grinste als er mir wieder in die Augen sah und umarmte mich.,,Du siehst umwerfend aus.", raunte er mir währenddessen zu. Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie fühlte ich mich unwohl. Ich mochte Ben zwar, aber trotzdem war es komisch so ein Kompliment von ihm zu bekommen. Wahrscheinlich weil ich es lieber von jemand anderem gehört hätte.
,,Danke. Du auch.", sagte ich als ich mich von ihm gelöste hatte und lächelte leicht, auch wenn das ein nicht wirklich echtes Lächeln war.
,,Wollen wir?", fragte er dann. Ich nickte kurz und nahm noch meinen Schlüssel von der Komode, ehe ich raus trat und so leise wie möglich die Tür schloss. Schweigend liefen wir auf den schwarze Mercedes zu. Gentleman-like hielt Ben mir die Tür auf und ich ließ mich auf den weißen Ledersitz gleiten, wenn auch ein wenig unelegant. Ben schmiss die Tür zu und stieg auf der Fahrerseite ebenfalls ein. Als er den Motor aufheulen ließ, sah ich das er stolz grinste und musste auch ein wenig schmunzeln.
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Meine Mum, Ihr Neuer, Sein Sohn Und Ich
Genç KurguDie 16 jährige Rose ist eine freche und recht gut aussehende Schülerin, die mit ihrem Vater in Deutschland lebt, bis er bei einem Autounfall ums Leben kommt. Ihr bleibt nichts anderes übrig als zu ihrer Mutter nach Kalifornien zuziehen. Sie erfährt...