8. Kapitel

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Ich zuckte zusammen und fuhr in meinem Bett hoch als plötzlich jemand anfing zu schreien.

Kyle's P.o.V.

Schnell stand ich auf und lief aus meinem Zimmer.

,,Nein, nicht, hör auf!", es kam aus Rose' Zimmer. Ich riss ihre Tür auf und was ich sah war alles andere als beruhigend. Rose lag in ihrem Bett, sie strampelte mit den Füßen und fuchtelte wild mit den Armen herum, ihre Gesichtszüge waren verkrampft und auf ihrer Stirn waren kleine Schweißtropfen zusehen. Ich ging auf ihr Bett zu, sie sah so verängstigt und hilflos aus. Ich rüttelte an ihrem Arm und sagte ihren Namen. Doch sie wachte einfach nicht auf.,,Rose wach auf!", schrie ich und rüttelte fester an ihrer Schulter.

Endlich schlug sie ihre Augen auf und setzte sich aufrecht hin. Schwer atmend sah sie sich um bevor sie mich erblickte. Sie ließ sich erleichtert wieder in die Kissen fallen. Ich strich ihr ein paar Strähnen, die ihr ins Gesicht gefallen waren, weg.,,Alles in Ordnung? Du hast geschrien?", fragte ich ruhig und ein wenig besorgt. Sie hatte sich den Schweiß weggewischt, ihre Hand lag noch immer auf ihrer Stirn und die Augen waren geschlossen. Auch ihre Atmung hatte sich wieder normalisiert. Sie nickte nur kurz bevor sie ihre Augen öffnete und ein leichtes Lächeln ihre Lippen zierte.,,Alles in Ordnung, ich hatte nur einen Alptraum.", sagte sie. Ich nickte und fragte zögerlich:,,Willst du darüber reden?"

Sofort verspannte sie sich und bewegte sich unruhig in ihrem Bett.
,,Ich rede nicht gern über das Thema", sagte sie leise und schaute weg. Ich nahm ihr Kinn in zwei Finger und drückte es sanft hoch, sodass sie mich ansehen musste. Ich schaute in das wundervolle Blau ihrer Augen. Ich lächelte sie an. Sie erwiderte mein Lächeln und ich hätte jetzt so gern meine Lippen auf ihre gedrückt. Doch ich riss mich zusammen, ließ ihr Kinn los und stand von ihrem Bett auf um raus zu gehen.,,Kyle?", fragte Rose leise. Ich drehte mich zu ihr um und sah sie fragend an.,,K- kannst du h-hier bleiben?", stotterte sie so leise das ich sie kaum verstand, und schaute verlegen weg. Ich grinste leicht bevor ich sagte:,,Klar.", und ging wieder auf ihr Bett zu.,,Danke.", murmelte sie leise. Sie rückte ein wenig zur Seite und ich legte mich zu ihr ins Bett. Ich legte mich mit etwas Abstand von ihr hin und deckte uns zu. Sie drehte mir den Rücken zu. Ich wartete bis ich ihre regelmäßige Atmung hörte, bevor ich meinen Arm um ihren Bauch legte und sie an meine Brust zog.

Rose' P.o.V.

Ich spürte wie Kyle einen Arm um meinen Bauch legte und mich an sich ran zog. Eine wohlige Wärme breitete sich in mir aus und ein kleines Lächeln zierte meine Lippen. Ich sog seinen wunderbaren Geruch ein bevor ich auch schon ins Land der Träume fiel.

**********

Als ich am nächsten Morgen, durch die Sonnenstrahlen in meinem Gesicht, aufwachte, merkte ich das mein Kissen viel härter war als sonst. Ich machte meine vom Schlaf verklebten Augen auf und musste ein paar mal blinzeln um mich an das Sonnenlicht zu gewöhnen. Als ich sah das ich gar nicht auf meinem Kissen, sondern halb auf Kyle lag. Ich wollte auf stehen als ich vom einem starken Arm wieder herunter gedrückt wurde. Ich erhaschte einen kurzen Blick auf meinen Wecker, nur um zu sehen das es schon 12.00 Uhr war.,,Scheiße Kyle wach auf wir haben verschlafen.", sagte ich und trommelte mit meinen Fäusten auf seiner Brust herum. Er grummelte etwas unverständliches und hielt meine Hände fest. Er öffnete langsam die Augen und sah mich an.,,Lass uns einfach liegen bleiben, bringt doch eh nichts mehr.", raunte er mit einer unglaublich sexy Morgenstimme die eigentlich verboten werden sollte. Ich seufzte, nickte dann aber doch da ich keinen wirklichen Bock auf Schule hatte.,,Lass mich nur noch schnell Lia schreiben.", sagte ich. Er lockerte seinen Griff, sodass ich an mein Handy auf meinem Nachttisch rankam. Ich schrieb Lia schnell das ich verschlafen hatte und heute nicht mehr zur Schule kommen würde. Nachdem ich mein Handy weg gelegte hatte, kuschelte ich mich wieder an Kyle's Brust und schloss die Augen. Ich atmete seinen unglaublichen Geruch ein und schlief nochmals ein.

Als ich das nächste mal aufwachte spürte ich diese wohlig Wärme nicht mehr. Ich schaute neben mich und bemerkte, dass das Bett leer war. Also beschloss ich endlich mal aufzustehen. Ich quälte mich aus meinem Bett und verließ mein Zimmer. Auf dem Flur roch es irgendwie...gut. Es kam von unten. Ich tappste die Treppe, vorsichtig, runter und folgte dem Geruch in die Küche. Wo Kyle, oberkörperfrei, am Herd stand und Pancakes machte.

Gott wieso muss der auch so scheiße gut aussehen?

Da musste ich meiner inneren Stimme ausnahmsweise recht geben. Ich biss mir auf die Unterlippe und musste mich beherrschen ihm nicht auch noch das letzte Kleidungsstück vom Körper zu reisen. Ich schüttelte unmerklich den Kopf und ging auf Kyle zu, der mich erst jetzt zu bemerken schien. Er lächelte, ich erwiderte sein Lächeln mit einem fragend Blick und setzte mich vor ihn auf einen der Barhocker.,,Ich dachte du kannst nicht kochen.", fragte ich ihn misstrauisch und hob eine Augenbraue.
,,Kann ich eigentlich auch nicht. Ich hab drei Versuche und zwei Packungen Mehl gebraucht."
Er grinste schief und kratzte sich verlegen im Nacken, nun musste auch ich lachen. Ich schaute ihm weiter beim Pancake machen zu bis ich mein Handy oben klingeln hörte.

Kyle's P.o.V.

Ihr Handy klingelte und sie rannte die Treppen nach oben. Ich hörten einen dumpfen Knall und ich konnte mir vorstellen wie Rose auf dem Boden liegend vor sich hin fluchte, was mich zum grinsen brachte. Gott dieses Mädchen war so tollpatschig.

Aber das findest du ja so süß an ihr.

Zog mich meine innere Stimme auf. Jaja wie dem auch sei.

Ha du versuchst es nicht mal zu leugnen, dass heißt ich hab Recht.

Gekonnt ignorierte ich die Aussage und nahm gerade den letzten Pancake aus der Pfanne, als Rose mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck die Treppe runter kam.

,,Hatte ich dir nicht gesagt du sollst vorsichtig sein?", fragte ich während ich die Pfanne in die Spüle legte.
,,Jaja.", knurrte sie und nahm sich einen Pancake vom Teller. Ich schüttelte grinsend den Kopf, bevor auch ich mir einen Pancake nahm.
,,Wer hat dich eigentlich angerufen?", fragte ich und Rose verschluckte sich an ihrem Pancake. Ich sah sie kurz misstrauisch an bevor ich begann ihr auf den Rücken zu klopfen. Nach einem heftigen Hustanfall antwortete sie mir schließlich:,,Äh...nur meine Mum.", stotterte sie, zwar kaufte ich ihr das nicht ab, beließ es dann aber dabei und nickte nur.

Den restlichen Tag hatten wir damit verbracht auf der Couch zu sitzen und irgendwelche Filme zu schauen. Rose schaute gerade auf ihre Uhr als sie plötzlich aufsprang. Ich zuckte zusammen und sah sie verwirrt an. Sie jedoch rannte nur die Treppe hoch- ohne zu stolpern- und kam nach ein paar Minuten mit einer Sporttasche auf der Schulter wieder runter. Ihre Haare hatte sie sich schnell zu einem Zopf zusammen gebunden. Meine Verwirrung wurde nur noch größer.,,Wohin gehst du denn jetzt noch?", fragte ich.
,,Ich äh...geh noch zu Lia.", sagte sie und schlüpfte in ihre Schuhe.,,Und wozu die Tasche.", ich hatte meine Stirn in Falten gelegt und sah sie misstrauisch an.,,Wir äh... wollen ein paar Filme gucken."

Sie öffnete die Tür und ging raus.

Meine Mum, Ihr Neuer, Sein Sohn Und Ich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt