Kapitel 34

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Mein Herz pochte wie wild und auch wenn ich kein Recht dazu hatte böse auf ihn zu sein, war ich es. Es war die Wut der Enttäuschung die ich nicht kontrollieren konnte und würde bestimmt Dinge sagen, die ich später bereuen würde.

,Ich will mit dir reden.'
Jeder andere hätte gesagt ,Hey können wir vielleicht mal reden' oder ,Würdst du kurz mit mir reden?', aber nein, bei ihm war es direkt eine Aufforderung.

,Ich will aber nicht mit dir reden', sagte ich mit einer Kraft in meiner Stimme, die ich noch nicht wirklich kannte.

,Oh und ob du das willst. Was ist nur mit dir los?'
,Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst', stellte ich mich dumm und tat so als wenn die wichtigsten Dokumente der Welt auf dem Schreibtisch lagen, die ich sortieren musste.

,Emily sei nicht dumm. Du hast die ganze Zeit weggeschaut. Du gehst mir komplett aus dem Weg. Was ist dein Problem', sagte er erbost und legte seine Hand auf meine Dokumente, sodass ich mich wohl oder übel Harry's Niveau anpassen musste. Ich stand auf und versuchte mich möglichst groß zu machen.

,Was mein Problem ist? Du bist mein Problem! Du verlangst von mir, dass ich dir aus dem Weg gehen, das ich dir nicht immer hinterherrennen soll und jetzt wo ich es nicht mehr tue, fragst du mich allen ernstes was mein Problem ist?', fragte ich aufgebracht und drückte Harry immer wieder mit meinem Zeigefinger in die Brust, sodass er immer wieder paar Schritte zurück ging.

Ich sah ihm an, dass er nicht damit gerechnet hatte, dass ich tatsächlich etwas sagen würde und dann auch noch in diesem unangenehmen ton, doch es musste sein.

,Und jetzt möchte ich, dass du gehst.' Noch nie zuvor war ich es, die wollte das abstand zwischen uns kam, immer war es seine Entscheidung gewesen das wir uns trennten, doch dieses Mal bin ich es gewesen. Vielleicht würde Harry dieser Einlauf mal ganz gut tuen. Vielleicht würde er so begreifen wie widersprüchig alles war.

Er sagte nichts mehr, doch ging allerdings nicht. Seine Augen lagen auf meinen doch bevor ich schwach werden würde, was wahrscheinlich der Fall wäre, drehte ich mich um. Ich merkte wie meine ganze Wut wieder runter ging und zur Trauer wurde. Ich wollte am liebsten nur noch heulen und mich in mein Bett verkriechen. Ich wollte mich nicht mit Harry streiten, aber ich wollte diesmal nicht diejenige sein, die einknickt. Außerdem bedeute ich ihm nicht so viel, wie er mir bedeutet und das ist es, was mich so sehr verletzt.

Und dann auch noch dieses Mädchen vom Cheerleaderteam. Vielleicht war sie ganz nett, aber Harry war nie jemand der auf solche stand und jetzt? Er nannte sie immer übertrieben und aufgesetzt und sagte, ihr Image wären Ihnen wichtiger als alles andere. Das sie mit Jungs zusammenkamen, weil sie damit auf der Beliebtheitsskala anstiegen, aber nicht aus liebe.

,Bitte geh jetzt', wiederholte ich meine Aufforderung und hörte wie er sich tatsächlich entfernte.

Meine ganze Kraft ging genauso schnell wieder, wie sie gekommen war und deprimiert schaute ich auf die Türklinke.

,Alles okay', fragte Dan und ich könnte schwören, ich habe dieses frage heute schon mindestens fünfmal gehört. ,Ja, ich denke schon.'

Ich atmete meinen aufgehaltenen Atem einmal hörbar aus und setzte mich wieder an den Schreibtisch, doch meine Konzentration war völlig weg. Ich war völlig durcheinander. Erst das mit James und jetzt auch noch Harry. Es sollte doch einfacher werden, aber ich habe das Gefühl, das genau das Gegenteil eintrifft.

,Ist es okay, wenn ich heute etwas früher gehe?', fragte ich Dan der einverstanden nickte. Es hatten massenhaft Vorteile einen guten Freund als Chef zu haben. Ich würde einfach nächstes mal länger machen, denn jetzt war ich sowieso zu nichts mehr nützlich.

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