Kapitel 52

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,Alles okay?', fragt James mich und kniet sich langsam vor das Sofa.
,Er war so echt James.'

,Wer war so echt Emily?', fragt er vorsichtig und nimmt meine Hände in seine.
,Der Traum', sage ich noch halb am schlafen und richte mich mehr auf.
James richtet sich auf, ohne darauf zu antworten oder etwas zu sagen und hilft mir hoch.

,Wie wärs wenn wir erstmal etwas essen.' Ich nicke, gehe gemeinsam mit ihm in die Küche und sehe James dabei zu, wie er das Essen, welches mittlerweile wieder kalt geworden ist, wieder aufwärmt.

,Willst du drüber reden?', fragt er vorsichtig, doch ich schüttel meinen Kopf. Was soll ich auch sagen? Der Mensch den ich am meisten Liebe und den du am meisten verabscheust, löst sich immer wieder in meinem Traum auf?

,Wie war es auf der Arbeit?'
,Gut und bei dir?', frage ich ihn ebenso und bekomme die Antwort, 'so wie immer'. Ich nicke, lächle ihm leicht zu, als er sich zu mir dreht und schalte das Radio ein.

Das Wetter sagt, das es morgen kalt wird und manchmal die Sonne durchkommt. Dann singt immer wieder jemand, während zwischendurch die Radiomoderatoren rumalbern und ihr Lachen durch die Boxen dröhnt. Seufzend schalte ich es wieder aus, massiere mir kurz die Schläfen und trinke einen Schluck Wasser.

Nachdem wir gegessen haben, hat James sich direkt hingelegt, da es schon ziemlich spät war und er morgen früher raus muss als sonst, weil sie eine wichtige und lange Besprechung haben. Während James bereits vor sich hin schlummert, drehe ich mich mehrmals um meine eigene Achse, ändere immer wieder meine Liegeposition, doch nichts hilft.

Meine Gedanken drehe sich immer wieder um diesen Traum, zudem ist mir ein wenig schlecht. Als ich auch um drei Uhr nachts nicht in den Schlaf finde, stehe ich auf, ziehe mir eine Jacke über und laufe ein paar Schritte.

Es ist ziemlich frisch, doch nichts im Vergleich zu England im Winter. Dennoch friere ich ein wenig, weshalb ich mir meine Kapuze überziehe.

Es ist stockdunkel, doch auch wenn hier niemand weit und breit ist, fühle ich mich unwohl, irgendwie beobachtet. Ich laufe noch ein paar Schritte die Straße entlang, gehe kurz noch zum Meer und gehe danach wieder ins Haus. Als ich auf die Uhr schaue, ist es nach halb fünf und irgendwann, nachdem ich mich zig mal unbeholfen im Bett gedreht habe, falle ich dann schließlich doch in den Schlaf.

Immer wieder sehen ich dabei Harry vor mir. Ich muss soviel an ihn gedacht haben, dass er selbst im Traum bei mir ist. Er sitzt an meiner Bettkante und gibt mir viele kleine Küsse, so wie er es früher immer tat.

Er flüstert mir zu, dass ich in Ruhe weiter schlafen soll, während er mein Gesicht streichelt. Er sitzt eine weile neben mir und dann verschwindet er wieder, wie er es sooft schon in meinen Träumen tat und meine Träume verlaufen Traumlos weiter.

Am nächsten morgen werden ich von alleine wach. Kein Wecker, nur Sonnenstrahlen scheinen durchs Fenster. James liegt nicht mehr neben mir, sondern nur ein kleiner Zettel auf dem steht, dass er früher weg musste.

Hastig springe ich aus dem Bett, ziehe mich um, wasche schnell mein Gesicht und Bürste meine Zähne, während ich auf dem Weg in die Stadt meine Haare bändige. Ich hatte tatsächlich verschlafen, dabei hatte ich mir den Wecker gestellt.

Die Tür klingelt und ich betrete den Laden. Kurz herrscht die Atmosphäre wie im Traum, mit der Wärme des lichtes und dem Klang der Vögel, bis ein Kopf um die Ecke schaut und mich fragend ansieht.

Remember meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt