Kapitel 41

1.7K 123 21
                                    

~ wir lagen still auf einer großen Wiese unterm freien Sternenhimmel. Ich lag dicht an Harry, weshalb ich seinen ruhigen Atem hören konnte. Er schien zu überlegen und ich sah wie er wieder traurig wurde.

Es war des Öfteren so, wir saßen still nebeneinander, er streichelte gedankenverloren meine Wange und schien über irgendetwas besonders nachzudenken, was ihn zum schweigen brachte.
Oft fragte ich ihn, ob er es mir nicht erzählen wolle, ob er in Ordnung war, doch er bejahten immer und lächelte, obwohl ihm nicht danach zumute schien.
Doch dieses Mal war es anders.

,Bevor ich hier alleine hergezogen bin, wohnte ich in einem kleinen Dorf. Ich war noch ein kleiner junge, dachte es würde immer so schön bleiben wie es damals war. Ich spielte jeden Tag mit meinem besten Freund, half Mum und Dad auf dem Land und durfte einmal sogar mit dem Traktor meines Dads fahren. Es war so cool wirklich', sagte er und machte eine Pause.

Und zum ersten Mal erzählte er mir, was ihn nächtelang wachhielt. Wir sprachen oft, über unsere Albträume, doch mir fiel auf, das was mich wachhielt größtenteils aus der Vergangenheit stammte und Harry nur aus der Gegenwart erzählte. Er machte sich immer sorgen, was mit uns passieren würde, wenn James aktiv wird, oder er machte sich Sorgen um mich, aber nie erzählte er über sich.
Anfangs war ich enttäuscht, dachte er würde mir nicht trauen, doch er sagte mir, er wollte mich nicht belasten, dabei würde er es auf keinen Fall tun.

,Eines nachts, herrschte draußen ein fürchterliches Gewitter. Es hagelte und regnete in Strömen, der Wind war so heftig das er Bäume, sogar teile von Häusern raus riss. Ich lag oben in meinem Zimmer und konnte nicht schlafen. Ich hörte immer wieder wie etwas gegen das Dach geschleudert wurde, den tobenden Wind und die Tiere, die ebenfalls ängstlich in ihrem Stall standen.
Ich hörte wie meine Eltern wild diskutierten. Mein Vater wollte draußen noch retten was zu retten war, denn der Hagel hatte unsere ganze Ernte verdorben. Er ging zu den Tieren, doch meine Mutter wollte, dass er im Haus bleibt, da es viel zu gefährlich war und sie hatte verdammt nochmal recht', er schluckte und starrte in den Sternenhimmel, doch ich konnte es nicht.

Remember meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt