Kapitel 38

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Harry und ich haben zu Abend gegessen und nun liegen wir zusammen auf einer weichen Decke vor dem Kamin. Während ich auf dem Rücken liege, liegt Harry auf der Seite und stützt seinen Kopf auf seiner Hand ab und schaut mich dabei aufmerksam an. Er lächelt und seine grünen Augen funkeln leicht, während ich manchmal mit ein paar von seinen braunen Locken spiele.

Sein Blick wird ein wenig ernster und ich sehe wie er sich in Gedanken bereits seine Fragen zurechtlegt, die er gleich fragen wird.

,Hat er... Hat er dich öfters geschlagen?', fragte er und ich sah ihm an, wie es ihn zerfraß. Es machte ihn wirklich fertig und das machte mich wiederum fertig. Ich wollte nicht, dass er sich damit beschäftigt, ich wollte viel mehr sein makelloses Lächeln sehen, wobei seine schönen Grübchen zum Vorschein kamen.

,Nein, aber kannst du dich noch daran erinnern, als ich nach der Party so
erschöpft war?', fragte ich und Harry nickte leicht.
,An der Geburtstagsfeier hatte ich genau dasselbe. Mir ging es wirklich gut und dann auf einmal nicht mehr. Im Krankenhaus konnte ich nicht mit dem Arzt reden, da James nur mit ihm geredet hat. Ich denke er hat ihn bestochen oder so etwas, damit ich nicht herausfinde das er daran schuld ist.'

Kurz herrscht Stille, bis ich meine Überlegung fortsetze. ,Ich glaube, dass er nur nicht wollte, dass wir dich auf dem Geburtstag antreffen und hat es mit der Menge von dem Zeug, was er mir gegeben hat, übertrieben.'

,Übertrieben? Der Idiot hat dich mehrmals ins Krankenhaus befördert und ich hab dabei zugesehen.'

,Harry wie oft noch. Du hättest es nicht verhindern können. Hättest du etwas gemacht, wäre es vielleicht viel schlimmer ausgegangen.'
Egal was ich sage, seine Schuldgefühle bleiben und ich weiß nicht, wie ich es ändern kann.

Er küsst mich langsam auf die Stirn und steht danach ruckartig auf. ,Was machst du?', frage ich ihn leicht überrumpelt und stütze mich auf meinen Ellbogen ab, um Harry besser beobachten zu können.

,Ich mache das Bett oben fertig. Jetzt wo du wieder weißt wer du bist, kann auch ich der sein, der ich bin. Also was ist? Kommst du?', grinst er und reicht mir seine Hand.

Ich nehme sie ihm entgegen und mit einem Zug stehen ich auf meinen Beinen.
Es stimmt, das letzte mal schlief ich alleine oben und jetzt brauchte das nicht mehr, denn er musste sich nicht mehr verstellen.

Als wir uns fertig gemacht hatten, legten wir uns auf das Bett und schwiegen. Um uns rum war völlige Stille und Dunkelheit, nur die Sterne am Himmel beleuchteten das Zimmer ein wenig. Ich spürte Harry's Atem gegen meine Stirn prallen und hörte uns beide ruhig atmen.

,Harry?'
,Mhh?'
,Ich liebe dich.' Es herrscht wieder völlige Stille. Ich hatte kurz befürchtet, dass er es nicht erwidert, doch er tat es. Er senkte seinen Kopf und küsste mich und diesmal auf den Mund. Es sind noch immer dieselben Gefühle wie früher und es werden auch immer dieselben Gefühle bleiben.
,und Ich liebe dich Beth', flüstert er in mein Ohr und zieht mich dichter an sich.

,Ich bin so unendlich glücklich dich wieder zu haben.
Verdammt. Weißt du wie es war, dir aus dem Weg zugehen, dich zu ignorieren? Es war als wenn ich mir jedesmal selbst das Messer ins Herz gerammt hätte', sagte er leicht aufgebracht, aber beruhigte sich danach ein wenig wieder.
,Aber am meisten hat es geschmerzt dich so verloren zusehen', sagte er, wobei seine Stimme am Ende brach. ,Wie du versucht hast alles zu verstehen und ich dir immer wieder vor dem Kopf gestoßen habe.'

Remember meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt