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Ich schreckte hoch. Meine Hände griffen um den Rand der Badewanne und ich lauschte in die Stille. War das grade ein Schuss? Leise hörte man das Platzen der kleinen Bläschen im Badeschaum, nur dies ähnelte nun so gar nicht so einem Geräusch, was eine Pistole von sich gab.
Mit dem Glauben, dass ich es mir nur eingebildet hatte, lehnte ich mich wieder zurück und schloss die Augen. Dabei lauschte ich dem Fließen des Wasser, was ich dabei verdrängte. Ein heller Schrei schallte zu meinen Ohren. Wieder schreckte ich auf, aber ich blieb nicht sitzen, sondern hob mich schnell aus der Wanne.Was war da los? Wasser spritzte auf die Fliesen, worauf ich fast ausrutsche, als ich ein Handtuch suchte. Schnell band ich mir das nächst Beste um und ging zur Badezimmertür. Meine Haare ließen kalte Tropfen auf meine Schulter fallen, die mir einen Schauer über den Rücken jagten.
Vorsichtig öffnete ich die Tür und lugte hinaus. Niemand war zu sehen. So leise wie es ging, tapste ich von den kalten Fliesen auf den weichen Teppich im Flur und horchte immer weiterhin, nach Geräuschen die mir sagen könnten, ob ich mir Sorgen machen müsste oder Margret einfach nur einen Topf umgeworfen hatte.
,,Alles in Ordnung", rief ich zögernd. Ich blieb nach einigen Schritten stehen und zog mein Handtuch noch einmal zu Recht.
,,J-Ja, mach dir keine Sorgen, Liebes", hörte ich von unten, ,,I-Ich h-hab nur die Katze übersehen und hab mich erschreckt." Die Angespanntheit meinen Muskeln löste sich und ich atmete auf. Alles ok. Mit normalen Schritten ging ich zurück ins Badezimmer und überlegte, ob es sich noch lohnen würde, wieder in das nach Melone riechende Badewasser zu steigen oder ob ich heute nicht vielleicht etwas früher in mein warmes Bettchen hüpfen würde. Ich entschied mich für mein warmes Bett.
Nachdem ich den Stopfen herausgezogen hatte und meine Haare durchgekämmt waren, ging ich aus meinem Badezimmer schnurstrakt in mein Zimmer und öffnete die Tür zu meinem Ankleideraum. Im Dunklen suchte ich nach dem Schalter für das Licht. Die Lampe ging an, als ich ihn endlich gefunden hatte, und ich öffnete einen meiner Kleiderschränke. Ich suchte mir Unterwäsche, Top und kurze Schlafhose raus und ging zurück in mein Zimmer, wo ich diese dann auch anzog. Das Handtuch warf ich über meinen Sessel, sollte es Margret aufräumen.
Da meine Zehen etwas froren, machte ich mich auf die Suche nach meinen Pantoffeln, die das Aussehen von kleinen grauen Elefanten hatten. An ihrem eigentlichen Ort vor meinem Doppelbett standen sie nicht. Mist. Ich schaute neben meinem Schminktisch und hinter meinem erwähnten Sessel. Nirgendswo waren sie zu finden. Ich überlegte kurz. Mir kam da eine ziemlich einleuchtende Idee.
Ich legte mich auf den Boden und schaute unter mein Bett. An meiner Haut rieb der Teppich, weswegen ich schnell wieder aufstehen wollte. Gott sei Danke, entdeckte ich sie ziemlich mittig unter dem besagten Möbelstück und versuchte nach ihnen zugreifen. Da ich sie beim ersten Versuch nur mit meinen Fingerspitzen streifte, rutsche ich etwas nach vorne. Der Teppich rieb unangenehm an meiner noch leicht feuchten Haut.
Erleichtert erreichte ich sie und zog das Plüsch zu mir. Plötzlich hörte ich einen Knall und das Licht ging aus. Ich zuckte zusammen und rutschte darauf schnell unter meinem Bett hervor, richtete mich wieder auf. Es war, bis auf das schwache Licht was aus dem großen Fenster, dass durch die dünnen rosa Gardinen schien, total dunkel in meinem Zimmer. Ohne sie weiter zu beachten, ließ ich die grade mühsam geholten Pantoffel auf den Boden fallen und versuchte ohne mich irgendwo zu stoßen zur Tür zu kommen. Mit ausgestreckten Armen tapste ich bis zur Tür und kam unversehrt in den Flur.
,,Margret! Wieso ist das Licht aus", rief ich in die Dunkelheit. Einen kurzen Moment lauschte ich.
,,Sie ist oben, Jungs", kam eine mir unbekannte Stimme von unten, ,,Schnell!" Mein bis grade noch normal schlagender Puls, pochte auf einen Schlag so gegen meine Brust, dass sie schmerzten. Es waren Einbrecher im Haus! Ohne weiter nachzudenken ging ich schnell zurück in mein Zimmer und schloss vorsichtig die Tür. Ich guckte mich kurz um. Was sollte ich tun?
Irgendwo musste mein Smartphone liegen! Ich musste die Polizei anrufen! Leise ging ich in Richtung Bett und Nachttisch und tastete mich über die Möbel. Neben meinem Wecker, Taschentücher, Kopfhörer und einem alten Bilderrahmen konnte ich nichts, was meinem Handy ähnelte, finden. Einen neuen Versuch machte ich hastig bei meinem Tisch der neben meinem Sessel stand und auf meinem Schminktisch. Doch nichts.
,,Scheiße", murmelte ich. Mir fiel ein, dass ich es im Bad hatte liegen gelassen. Tonlos schlug ich mir auf die Stirn. Kurz stand ich da und ärgerte mich über mich selber, bis ich auf einmal schwere Schritte hörte. Sie mussten im Flur sein!
,,Guck mal da und ich gehe in das Zimmer", hörte ich eine tiefe Stimme. Die Schritte wurden von hastig eher zu einem schlendern.
,,Ok, ich versuche es mal da vorne", kam von jemand anderem. Bis jetzt müssen es mindestens Drei sein, schalte es in meinem Kopf.
Mir blieb keine andere Möglichkeit, ich musste mich jetzt irgendwo verstecken und hoffen, dass sie mich nicht finden und einfach meine Wertsachen mitgehen lassen. Da unter meinem Bett bestimmt der erste Ort war, wo sie nachgucken würde und nirgendswo sonst ein einigermaßen gutes Versteck in meinem Zimmer war, schlich ich schnell in mein Ankleidezimmer. Zu meinem Pech gab es keine Tür zwischen diesem und meinem Schlaf/- und Wohnzimmer, sondern nur ein einfacher weißer Rahmen.
Ich öffnete eine Schranktür und stieg in dessen Besitzer rein. Dabei schob ich ein paar Sachen an ihren Kleiderbügeln zur Seite, dass ich Platz hatte. Gott sei Dank, fiel dabei nichts herunter. Vorsichtig hockte ich mich hin und versuchte die Tür wieder zuzubekommen, nur da einiger Kleider jetzt nach draußen ragten, ging das sehr schwer, weswegen ich sie mit den Finger zuhalten musste. Da es nicht besser ging, war ein kleiner Spalt offen.
Schweiß lief mir über die Stirn, als ich hörte, wie die Zimmertür geöffnet wurde und ich ein Lichtstrahl von einer Taschenlampe in meinem Zimmer, durch den Spalt, sah. Mein Hals war trocken und ich zitterte leicht, während die schweren Schritte in mein Zimmer kamen und folglich ein schwarzer Schatten in diesem stand. Er bückte sich und schaute unter das Bett. Mindestens da hatte ich Recht.
,,Also in dem einen Zimmer war sie nicht und ebenso wie in dem Zimmer ihrer ach so tollen Eltern", sagte einer von ihnen. Schon stand neben dem ersten ein zweiter und schaute sich um.
,,Ich glaube nicht, dass sie in einem der anderen Zimmern ist. Sie muss hier sein", murmelte der Erste und drehte sich um. Der Lichtstrahl der Taschenlampe, die er in den Händen hielt, schien jetzt in den Raum in dem ich grade hockte. Trotz trockenem Hals schluckte ich nun stark, was schmerzte. Hoffentlich hörten sie nicht meinen Puls. Innerlich schrie ich, so kann es doch nicht enden!
,,Ahh..." Der, der die Taschenlampe hatte, reichte sie nun dem Anderen und ging in die Richtung in der ich mich befand. Noch war nichts verloren, sie müssen mich noch nicht gesehen haben! Meinen Kopf zog ich nun zurück, so dass ich nicht mehr durch den Spalt gucken konnte. Jetzt war ich nur noch auf mein Gehör angewiesen. Ein kleines Wimmern entfloh meinem Mund, worauf ich meine freie Hand auf meinen Mund schlug. Oh nein! Das haben sie sicherlich gehört! Die schweren Schritte verstummten.
Ich hörte jemand leise Atmen. Tränen liefen mir über die Wangen.
,,Hab ich dich!" Die Tür von meinem Schrank wurde aufgerissen und ich zuckte vor Schreck zusammen. Der dunkle Schatten schaute auf mich herunter, bevor dieser mich packte und aus dem Schrank zog.
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Flames
Fanfiction❝ Wisst ihr eigentlich wie ich diesen Anblick liebe? Wie ich ein Mädchen unter meiner Gewalt habe und sie ɢαɴz υɴd ɢαr verloren ist? ❞ ,,Spannend, emotional, Sucht!" - @VanessaMalik99x ,,Brutal, mysteriös und fesselnd!" - @insidemycrazyhead [...] [W...