37 - Teil 2

4.2K 196 62
                                    


- 37, 2 -


Mit flacher Atmung verharrte ich zusammengekauert auf dem Boden. Ich spürte wie Flüssigkeiten mein Gesicht runterlief. Blut aus meiner Nase, Tränen aus meinen Augenwinkel und Schweiß von jeglicher anderen Gesichtspartie.

Meine Arme lagen unter meiner Brust und schnürrten mir daher noch zunehmender die Luft weg, nur ich konnte nicht die Kraft zusammen sammeln um sie dort wegzubewegen. Meine Hände verharrten an meinem Hals und zitterten. Sie schmerzten von dem gewaltvollen Festhalten, welches Jack auf mich ausgeübt hatte. Die Glötze, die die meisten Beine nannten, spürte ich nicht. Was aber nicht daran lag, dass sie sehr verletzt waren, sondern ich war einfach nur durchgehend erschöpft.

Die Präsenz seiner Gestalt war weitesgehend wahrzunehmen, aber ich schätzte er saß auf der Couch und begutachtete mich nur minder. Er hatte das bekommen was er wollte, somit war ich nun nutzlos. In mir sah er vermutlich nur den brauchbaren - nun nicht mehr brauchbaren Körper - und sonst nix. Nicht mehr als atmendes Fleisch.

Ich lag dort gefühlt noch Stunden bis ich ein sanftes gar zaghaftes Klopfen gegen die Tür hörte. Folglich erklang Jacks genervtes Ausatmen und es klang so, als würde er etwas wie ,,Der sollte doch erst in einer Stunde auftauchen'' sagen. Für einem Moment interessiert hob ich den Kopf leicht.

Mit einem Fußhieb gegen meine Hüfte, ging er an mir vorbei. Hoffnung machte ich mir keine. Wieso auch? Da stand eh nur wieder ein Häuchler vor der Tür, der mir nicht helfen würde. Erschöpft schloss ich die Augen, als ich erkannte das Jack die Tür nur einen minimalen Spalt öffnete und mich somit sowieso keiner sehen würde, wenn Jack denjenigen nicht reinbeten würde.

,,Ach, du..." Plötzlich erklang ein lauter Knall und feste Sohlen traten postwendend auf den Dielenboden. Dadurch dass mein Ohr direkt auf dem besagten Boden lag, vernahm ich diese Schritte nur noch deutlicher und intensiver. Erschrocken aber nicht mit voller Energie gingen meine Augen wieder auf und ich sah voll angezogene männliche Gestalten. Einer mit einem schwarzen halb offenem Hemd und langer Kette schlug Jack direkt ins Gesicht ehedem er als erstes in den Raum stürmte ohne auch nur ein wenig Rücksicht auf den Erhalt der Tür zu haben. Es folgten noch zwei weitere Personen. Eine widmete auch seine Aufmerksamkeit vollkommen Jack und ließ auch ihn Schmerzen durch einen Hieb mit dem Ellbogen spüren. Jack schien in dieser Hinsicht völlig überrumpelt. Ich aber war es aber nicht weniger.

Die dritte und letzte Person schloss die Tür ruhig hinter sich und kam dann eilig zu mir. Zunächst konnte ich keine Gesichter erkennen, da mein Blickwinkel nicht bis dahin reichte, aber ich hatte bereits eine Ahnung um welche Personnen sich bei den unerwünschten Gästen handelte. Ich verstand aber nicht richtig, was hier los war und warum sie hier waren.

,,Komm Toni, steh' auf." Ich erkannte Liams Stimme. Ich wurde an den Schulter aufgerichtet und halb hingesetzt. An Liams Brust lehnte ich einen kurzen Moment bevor er mich etwas nach vorne drückte. Eine Jacke wurde um mich gelegt. Meine Arme hingen schwach an mir runter und meinen Kopf konnte ich nur bedingt hoch halten. Das Geschehen rauschte somit mehr an mir vorbei, als das ich es gezielt wahrnahm. Liam Hände fühlten sich daher auch eher wie dicke Klumpen an als schlanke, rauere Finger.

Jack versuchte sich deutlich zu wehren und Louis und Harry sahen leider auch so aus, als würden sie Jack nicht ganz Einhalt bieten können und sie oft die Kontrolle verloren. Jack konnte sich mit Leichtigkeit von Harry losreißen und warf sich mit geballter Faust auf Louis. Harry kämpfte zwar mit aller Kraft ihn wieder zu sich zu ziehen, aber es fehlte ihm zunächst wirklich an Kraft. Einen kurzen Moment sah es sogar so aus, als würde Jack Louis bei seiner Attacke beißen. Louis gab einen Schmerzensschrei von sich und trat Jack von sich, wodurch in die Hand von Harry zurück fiel. Dieser schubste ihn an die Wand und zog ich dann an der Seite des Kopfes zum Boden. Ungezühmt zerrte er Jack wieder hoch und stieß ihn auf Louis Faust, die direkt in Jacks Magengrube traf.

FlamesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt