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Wäre ,,Flames" eine Serie, würde dieses Kapitel, das Staffelfinale, der ersten Staffel sein.

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Leicht verträumt schaute ich wie die Sonnenstrahlen durch die Baumkronen schienen und auf die Beine von Niall fielen, der auch abwesend aus dem Fenster schaute. Immer wieder flackerte das Licht auf und bildete komische, eckige Muster. Ich lauschte dem Motor und dem Geräusch wenn die Autoreifen schnell über den Asphalt fuhren.

Wir fuhren jetzt schon gefühlt mindestens 2 Stunden und wovon ich etwa 1 die Augen mit einem schwarzen Tuch verbunden bekommen hatte. Sie wollten anscheinend nicht, dass ich wusste, wie man genau zu dem Ort kam, wo sie mich nun hinbrachten. Kein Wort hatten sie mir gesagt oder nur ansatzweise Andeutungen gemacht um mich nicht ganz im Dunklen des Unwissens verweilen zu lassen.

Ich wendete meinen Kopf nach vorne und beobachtete wie Louis strickt nach vorne schaute und sich kein bisschen ablenken ließ. Liam der auf dem Beifahrersitz saß, hatte seinen Arm ins offene Fenster gelegt und guckte ebenso wie Niall relativ abwesend aus dem Fenster. Der Rauch, der seine Zigarette von sich gab, kam mir wegen dem durchs Fenster kommenen Fahrtwind genau ins Gesicht. Ich musste leicht die Nase rümpfen, aber an sich störte mich der Geruch nicht.

Der Einzige der im Auto nicht so verträumt schien, Louis an dieser Stelle ausgeschlossen, war Harry, der irgendetwas auf seinem Smartphone tippte, allerdings aus meinem Sichtwinkel konnte ich nichts erkennen.

Ich wusste nicht genau wieso Zayn nicht mitgekommen war, ich wusste nur, dass ich zwischen Niall und Harry auf der Rückbank saß und wir irgendwo ins nirgendwo fuhren. Am Anfang hatte ich noch Angst wohin es ging, aber mittlerweile war ich einfach nur müde und schläfrig geworden, nur ich denke, dass es keine gute Idee sei, an dieser Stelle einzuschlafen. Ich konzentrierte mich meistens immer auf einen der Jungs im Auto. Meistens war es aber Liam, weil er sich vergleichsweise am meisten bewegte. Gut, er zog ab und an nur an seiner Kippe und drehte den Kopf, aber er tat etwas, was auf mich unterhaltend wirkte.

Ich hatte das Gefühl der Wald, in der die Straße lag auf der wir fuhren, wurde immer dichter und unübersichtlicher. Kein Auto kam uns auf der ganzen Strecke, auf der ich sehen konnte, entgegen und einen Spaziergänger und so Jemand sah ich auch nicht. Es schien so, als wären wir die Einzigen Menschen in dieser Ansammlung von Laubbäumen und Tannen. Ein komisches Gefühl.

Trauen zu fragen wo es hinging, tat ich mich nicht. Mir hatten solch Versuchen schon oft schlechte Erfahrungen gebracht, weswegen ich nur meine Finger ineinander verhakte und meine Hände in meinem Schoss liegen ließ. Meine Beine waren immer so gut es ging zusammengepresst, schon allein weil die längeren Beine von Harry und Niall im Fußraum so viel Platz wegnahmen. An sich war meine Haltung schon von Grund aus leicht gesenkt und jetzt war es nicht anders.

Mein Kopf ließ ich etwas nach hinten auf das feste Polster fallen und atmete einmal leise tief aus. Ich hatte keine Lust mehr auf Autofahren. Es wurde mit jeder Sekunde langweiliger und die Ungewissheit, wo es hinging, plagte mich nicht nur, sonder quälte mich schon regelrecht. Mal davon abgesehen, dass ich mehr und mehr Schmerzen in meinem Gesäß und in meinem Rücken bekam.

Aber da mir nichts anderes übrig blieb, machte ich weiter wie zuvor. Dem Motor lauschen, die Jungs aus dem Augenwinkel beobachten und ab und an einige Blicke der Umgebung zu schenken, die wie gesagt immer dichter und fragenaufwerfender wurde.

Die Fahrt ging noch ihre Zeit in Stille und Schweigsamkeit, bis wir auf einmal an einer kleinen Abzweigung einbogen und sich die asphaltierte Straße in eine erdige, schwerer zu befahrene Strecke veränderte. Sofort fing es im Innenraum des Autos an zu wackeln und zu rumpeln. Alle waren sofort wach und hatten eine aufrechte Haltung. Auch Harry steckte sein Handy zurück in seine Hosentasche, weswegen ich dabei gezwungener Maßen ein Stück zu Niall rutschen musste.

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