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Ich konnte die Sprachlosigkeit wahrlich hören wie sie durch Zayns Blut strömte.

Er schnappte laut nach Luft um mich dann von sich auf den Boden schubste. Grade noch so konnte ich mich mit den Handballen vor Schlimmeres schützen und drehte mich um. Zayn stürmte an Liam, der im letzten Moment noch aus dem Weg ging, vorbei und kurz darauf konnte man seine Schritten die Holztreppen runter poltern hören. Liam schaute zuerst zu Niall und dann zu mir runter. In seinen Augen spiegelten sich Perplexität, Verwirrung und Wut gegenüber mir wieder.

Ohne die Chance zu haben selber aufzustehen und sich die Knie zu reiben, packte Niall grob nach meinem Arm und zerrte mich auf die nackten Füße. Er war sichtlich noch verdammt wütend auf mich, da ich gegen seinen Willen das Foto mit ihm und der mir unbekannten Mädchen hatte. Unsanft zog er mich an sich und schaute dann wieder zu Liam rüber, der sich die Stirn knetete. Worüber dachte er nach?

Unten hörte man die laute Stimme von Zayn und eine hellere weibliche Stimme, die aber von der Lautstärke fast Zayns übertraf. Das war anscheinend Perrie.

Da ich die Hoffnung hatte, sie könnte mich hier heraus holen setzte ich zum Schreien an, aber sobald ich die nötige Luft einzog, den Brustkorb hob und mein Mund sich öffnete, stampfte Liam schon zu mir rüber, packte mich am Hinterkopf und drückte mich gegen seine andere Hand. Er sah mich drohend an und ich verstummte wieder, doch er hielt mir dennoch den Mund zu.

,,Wir müssen die stumm stellen, bis Perrie weg ist, das kann alles versauen", zischte Liam und guckte zu Niall, der anscheinend verstand. Nein ich wollte keine weiteren Pillen schlucken, zosch mir durch den Kopf.

Schon wieder merkte ich wie meine Augen vor den ansteigenden Tränen brannten und ich fang mit dem Kopf zu wackeln. Das bemerkten natürlich auch Liam und Niall.

,,Hör auf dich zu wehren", schnauzte mich Liam an und erhöhte den Druck. Wieso war er denn jetzt so gemein zu mir? Was hatte sich den zu dem was vor der Waldsache war geändert? Ich hörte mit dem Kopfwackeln auf, aber die Tränen sammelten sich weiter in meinen Augenwinkeln. Achtsam legte ich meine bewegbare Hand auf sein und zog leicht an dieser, aber ohne wirklich das Ziel zu haben, von ihm loszukommen.

,,Du hältst sie eben hier still und wartest bis ich mit den Stricken wieder da bin." Mit einem düsteren Blick befiehl Liam Niall das und verließ darauf sofort das Zimmer. Der Ire neben mir schob mich gewaltsam zu seinem Bett und drückte mich auf die Matratze, ich ließ es einfach über mich ergehen. Mit aller Kraft versuchte ich die Tränen runterzuschlucken, nur es wollte mir nicht gelingen. Wieso nur, war ich noch hier? Und wieso lag ich nicht bäuchlings auf dem Boden, starren Blick in irgendeine Ecke mit eine Blutlache unter dem Kopf? Das sollte einfach nicht so sein, wie es jetzt grade war!

,,Woher hast du das verdammte Foto", brummte Niall und zerrte an meinem Arm, damit ich es mir wieder anschaute. Gezielt hielt er es mir vor die Nase und starrte mich dabei von der Seite stur an. Mit einem schwachen Blick hob ich meinen Kopf, musterte das zerknitterte Ding noch einmal und zog dann die Schulter nach oben, um sie danach wieder wortlos runter sinken zu lassen. Sein Griff um meinem Arm, wurde wieder einen Tick fester und ich begann mein Gesicht unter dem Schmerz zu verziehen. Doch es wirkte ermüdend mittlerweile Schmerzen ertragen zu müssen, es schien normal.

Erneut zog er mich an meinem Arm in seine Richtung, damit ich nun genau in seine Richtung gezogen saß. Niall zerknüllte desinteressiert an dem Weiterergehen des Bildes, dieses und schmiss es unter sein Schreibtisch. Etwas verwundert über diese Aktion, beobachtete ich wie es in einer staubigen, kaum beleuchteten Ecke landete, bevor ich plötzlich einen stechenden Schmerz in der Wange verspürte. Er hatte mir wieder Eine geknallt.

FlamesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt