1O

31.3K 1K 190
                                    

- 1O -

,,...Die Eltern der 18-Jährigen haben die Schülerin am Vormittag des 22. Juli zum letzten Mal gesehen. Die Haushälterin wurde am Morgen des nächten Tages vom Gärtner perplex und irritiert im Keller des Anwesens gefunden. Sie ist seitdem in Behandlung und konnte noch nicht aussagen. Die Polizei hat auf den Bändern der Sicherheitskameras 5 vermummten vermutlich recht jungen Männern gefunden, die die 55 Jahre alte Frau überrumpelt und überwältigt haben. Sie zerstörten den Stromkasten, weswegen es keine weiteren Aufnahmen im Inneren des Hauses gefilmt werden konnten. Die Videoaufnahmen auf dem Außengelände haben dazu wegen falscher Justierung nur Weniges ergeben. Die Ermittler gehen aber davon aus, dass die Einbrecher das Mädchen entführt haben und nicht die Wertsachen der Familie stehlen wollten. Bitte melden sie sich bei der Polizei Londons unter der jetzt eingeblendeten Nummer, wenn sie Hinweise haben..."

Mit vermutlich sehr großen Augen starrte ich Telefonnummer an die jetzt den Bildschirm neben der Blonden Sprecherin zierte. Sie machte kurz eine Sprechpause bevor sie zum nächsten Thema kam und das Bild eines bekannten verstorbenen Schauspielers gezeigt wurde.

,,Gott sei Dank", holte mich Harry aus dem Starren raus und schaute zu ihm, der sich auch grade hingesetzt hatte. Er schaute nicht so überrascht wie vermutlich ich zum Fernsehe, sah aber auch nicht entspannt aus.

,,Wieso Gott sei Dank", zischte ich mich selbst wundernd ihn an. Er drehte seinen Kopf mit wütender Mimik zu mir.

,,Sprich nicht in diesem Ton, Mädel", brummte er. Ich wich aus Reflex etwas zum anderen Ende der Couch und sah weg. Es war einen Moment Stille im Raum, die nur von der Trauermusik eines Ausschnitt von einer Beerdigung, unterbrochen wurde.

,,Gott sei Dank, weil deine was auch immer nichts sagen kann", antwortete er mir dann nach einigen Sekunden lauschen der traurigen Melodie dann doch. Er stützte sich mit den Armen auf seine Oberschenkel und atmete hörbar einmal tief durch.

Bevor ich kaum was dazu sagen konnte, hörte ich wie eine Tür aufging und mit den folgenden Geräuschen von harten Sohlen auf Parkett. Sofort machte sich ein mulmiges Gefühl in meinen Bauch breit und ich merkte wie mir wieder Tränen in die Augen stiegen. Ich wollte Zayn jetzt nicht sehen.

,,Harry? Richard hat ja gesagt. Er nim-..", etwas überrascht schaute Louis mich an und stoppte sein Sprechen. Wir sahen uns kurz in die Augen, bevor hinter ihm Liam auftauchte, der erst auch etwas verwirrt aussah. Aber er blieb nicht so angewurzelt wie Louis stehen, sondern ließ sich dann auf das andere Sofa fallen, mich aber ohne dabei aus den Augen zu verlieren.

,,Ist doch gut", wendete sich Harry an Louis und schaltete den Fernseher aus.

,,Ist alles ok", fragte Louis Harry und versuchte auf mich zu zeigen, ohne das ich es merkte, aber sehen tat ich seinen Fingerzeig dennoch.

,,Reden wir später drüber", winkte dieser aber ab und wies auf die Tüte in Louis Hand hin.

,,Ähm ok", murmelte Louis nur und setzte sich zwischen mir und Harry, dann reichte er mir die Tüte, ,,Hier."

Zögernd streckte ich den Arm aus um sie zu greifen und zu mir zu ziehen. Vorsichtig schaute ich in diese dann und lauschte dem raschelnden Geräusch von dem Papier. Was ich vorfand waren zuerst ein paar Stoffe, bevor mir klar wurde das es Klamotten waren. Anscheinend schaute ich etwas zu lange rein, weswegen sich Liam zu Wort meldete: ,,Das heißt wie...?"

,,Danke", versuchte ich mir ein Lächeln zu erzwingen, nur innerlich machte sich eine Frage in mir breit: Wie lange würde ich noch hier bleiben, weswegen sie mir Klamotten gaben?

Ich zog eine einfache Jeans raus, als Liam plötzlich energiegeladen aufstand und die anderen Beiden erwartend ansah. Etwas verwirrt sah ich seine große Gestallt an.

FlamesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt