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Ich öffnete um etwa zwanzig nach 7 den Schrank in Louis' Bad und holte die Schachtel mit den Einwegrasieren heraus. Dabei fielen mir fast alle anderen Päckchen und Verpackungen aus dem Hängeschrank, allerdings weckte mich dies auch nicht wirklich mehr auf. Nachdem Harry das Zimmer so derb verlassen hatte, fummelte ich gefühlt noch Stunden an dem Gürtel herum, bis ich mich eigentlich nur in seinem Bett herum wälzte mit Gedanken an den Albtraum und total am Grübeln über das was mir noch bevor stand. Ich war daher total übermüdet, durch die verlorenen Stunden Schlaf und bekam deshalb schon Kopfschmerzen.
Als ich meine Rasiererpackung heraus geholt hatte und alles andere wieder gerichtet war, setzte ich mich auf den Badewannenrand und fischte den kleinen Beipackzettel aus der Verpackung. Die eigentlichen Rasierer interessierten mich an dieser Stelle nicht wirklich, weswegen ich sie beiseite legte. Ich rollte meine verstecken Notizen auf den Zetteln auf und öffnete ebenso mein mitgenommenes Notizbuch. Nachdem ich einen neuen Strich in meiner Liste gemacht hatte, schlug ich die Seite mit den neuen für mich wichtig erscheinenden Punkte auf.
Jeden neuen Gegenstand hatte ich aufgezählt und hinter dem Ring hatte ich Harry's Namen verzeichnet. Grob riss ich die Seite heraus und legte sie zu den schon beschriebenen Zetteln. Unteranderem standen auf diesen die Geschichte mit Niall, ihre Fake-Namen, die kleineren Erzählungen, die ich aufgegriffen hatte, oder die bedeutenden Gegenstände mit allem anderen was mir Sir mittlerweile mitgeteilt hatte. Ich mutierte wahrlich zum indirekten Spion. Und das war eins des Wenigen was mich antrieb. Ich konnte es fast Hobby nennen.
Mit müden Augen verpackte ich alles wieder gerecht und versteckte die Packung wieder ganz hinten im Schrank. Ich richtete alles wieder so wie es war. Ich musste mich beeilen, ich hatte keine Ahnung wann Louis und Liam oder Zayn nach Hause kam. Niall und Harry waren hinzukommend noch nicht wach. Schnell putze ich mir Zähne und Gesicht, kämmte meine Haare durch und band sie mir zu einem Zopf. Mittlerweile hatte ich einiges um mich fertig zu machen, aber es würde nie wieder das Gleiche sein. So etwas wie Schminken oder der Gleichen besaß ich zwar, ließ es aber wie gewohnt aus. Wozu den auch?
Noch erledigter als gestern Abend schlurfte ich aus dem Bad und Schlafzimmer und lauschte kurz an den Türen von Niall und Zayn beziehungsweise heute Harry. Bei beidem vernahm ich nichts. Wunderte mich aber nicht. Sie waren meistens immer etwas später wach.
Versucht lautlos legte ich den Stein den ich im Kuvert gefunden hatte einfach in den Flur und hoffte, dass es ihn derjenige finden würde. Was anderes blieb mir nicht übrig zu versuchen.
Unmotiviert ging ich danach die Treppen runter und räumte kurz das Wohnzimmer etwas auf. Ebenso brachte ich die leeren Flaschen in die Küche, bevor ich mich dem Frühstückmachen zu wand.
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Abwesend schaute ich dem rosa Speck in der Pfanne zu, wie er langsam vor sich hin brutzelte. Da ich so oder so nicht länger hätte schlafen können, hatte ich mehr Zeit etwas zuzubereiten. Normaler Weise waren die Jungs so ungeduldig, dass er nur zu Cornflakes, Kaffee und Toast kam. Aber heute konnte ich ganz in Ruhe etwas in Gedanken schwelgen ohne, fast schon kindlich nörgeligeren, Jungs in meinem Nacken zu haben.
Der warme Geruch des Fleischs stieg mir in die Nase und ich stellte den Herd etwas herunter. Dann verteilte ich schnell die Teller auf dem Tisch und legte passendes Geschirr dazu. Wie jeden Morgen. Nach der Küchenuhr, sollte Harry spätestens in einer halben Stunde runter kommen, Niall wahrscheinlich erst in mehr als einer. Was ich wohl Niall wieder geben musste? Dem gruseligen Kobold mit dem krankhaften Augen und dem gänsehautweckenden Kichern?
Ein schauriges Gefühl durchdrang meinen Rücken sofort wieder und meine Nackenhaare stellten sich auf. Jede zweite Sache an die ich dachte, war dieser schreckliche Traum, nur schwierig konnte ich ihn wirklich verdrängen. Seit Ewigkeiten hatte ich keine Angst vor Horrorgestalten, der Trip in der Irrenanstalt an dieser Stelle ausgeschlossen. Aber nun war es so echt und hautnah, da wich es einfach immer wieder und radikal in meine Gedanken, dass ich den Griff um den Pfannenwender immer wieder verkrampfte.
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Flames
Fanfiction❝ Wisst ihr eigentlich wie ich diesen Anblick liebe? Wie ich ein Mädchen unter meiner Gewalt habe und sie ɢαɴz υɴd ɢαr verloren ist? ❞ ,,Spannend, emotional, Sucht!" - @VanessaMalik99x ,,Brutal, mysteriös und fesselnd!" - @insidemycrazyhead [...] [W...