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Ein tiefer Seufzer entglitt durch meine Lippen, als ich meine Augen langsam öffnete und sie sofort wieder schloss. Das Zimmer war von weißem Licht durchflutet und alles strahlte nur so. Vorsichtig zog ich meine Lieder erneut nach oben und begann zu blinzeln, um meine Augen an das grelle Licht zu gewöhnen. Meine Augen begannen dennoch etwas zu brennen, weswegen ich meine Augenbrauen zusammen zog.
Nachdem ich relativ wach war, meine Augäpfel aber immer noch etwas schmerzten, richtete ich mich auf und schaute mich um. Schmerzlich erinnerte ich mich daran, was gestern alles passiert war und wo ich jetzt mit wem war. Ein Blick nach links und rechts verritt mir, dass Harry, genauso wie Liam, noch vor sich hin schlummerte, zu mindestens schien es so. Der Lockenkopf lag auf dem Rücken und hatte einen Arm im Gesicht und eine Hand ruhte auf seinem sich regelmäßig hebendem Bauch. Liam lag in meine Richtung auf der Seite und hatte einen Arm unter seinem Kopf als Stütze, der Andere lag auf seiner Seite und die Beine waren leicht angewinkelt und berührten meinen Oberschenkel.
Ich war, als ich geschlafen hatte, ziemlich nach unten gerutscht und habe anscheinend viel gezappelt, da die Decke zerknuddelt am Bettende lag und mich nicht mehr bedeckte. Jetzt wo ich saß, bemerkte ich, dass meine Arme mittlerweile für sich alleine und an den Handgelenken nicht mehr zusammen gebunden waren. Hatten sie mir den Strick gestern noch abgenommen? Ich konnte mich nicht erinnern...
Einige Momente saß ich im leichten Schneidersitz da und beobachtete die zwei schlafenden Körper neben mir. Sollte ich sie wecken oder einfach aufstehen und bei den Anderen Dreien gucken, ob einer von ihnen wach war? Aber ich wusste wenn sie auch noch schlafen würden, dann wäre das Nächste was ich tun würde, einen Fluchtversuch zu starten. Innerlich hoffte ich, dass sie, ebenso wie Liam und Harry, im Land der Träume waren, aber irgendwie wollte ich auch, dass sie schon wach waren und ich nicht über das Flüchten nachdenken musste. Mein Inneres war zwiegespalten, untermalen von einem unangenehmen Gefühl von Ungewissheit, Verwunderung und Angst.
Nachdem ich etwas über die Möglichkeiten nachgedacht hatte, versuchte ich am Bettende über das helle Holz zu klettern und dabei so wenig Geräusche zu machen wie es nur ging. Der Boden knatschte etwas, als ich das Laminat mit meinem Gewicht belastete. Schnell drehte ich mich um, um zu sehen, ob ich die Jungs geweckt hatte, aber nein, beide regten sich nicht. Ich seufzte erleichtert.
Das Laminat war kalt, weswegen mir ein Schauer denn Körper hoch huschte. Ich schaute an mir herunter, nachdem ich einen kurzen Moment auf eine Reaktion von Liam und Harry gewartet hatte. Ich hatte, Gott sei Dank, immer noch das Gleiche wie gestern Abend an.
Auf Zehnspitzen schlich ich zum Türrahmen und hoffte, dass keiner auf mich aufmerksam wurde. Innerlich toppte ich vor Panik. Ich wusste nicht was passieren würde, wenn sie aufwachen, und ich wusste auch nicht wie ich reagieren würde. Aufwachen würden sie sowieso, dass konnte ich nicht verhindern.
Einen kurzen Moment stand ich da und überlegte, bis mir eine Idee kam, die mich selber erschreckte und weswegen ich die Zähne zusammen biss.
Was wäre, wenn ich sie einfach umbringe? Das wäre die einzige Möglichkeit, hier ohne Probleme raus zukommen. Ich meine, sie hatten mich entführt, dürfte ich das dann nicht sogar?
Ich schaute mich mitten im Raum stehend um und guckte ob es was gäbe womit ich es machen könnte. Es gab keinen Kamin wovon ich das Schürreisen nehmen könnte oder eine Küche mit einem Messerblock. Aber ich könnte doch eine ihrer Waffen nehmen! Sie müssten doch in ihren Gürteln stecken. Ich drehte mich zu dem Bett um. Allerdings fand ich nicht das vor, was ich erwartet hatte und weswegen meine Kinnlade geschockt nach unter klappte.
Das Bett war leer. Total leer. Nichts wies darauf hin, das grade noch drei Menschen darin geschlafen hatten. Mein Atem beschleunigte sich sofort und meine Hände wurden feucht. Es gab nur zwei Wege aus dem Zimmer und die wären aus dem Fenster oder ins andere Zimmer, aber beides hätte ich mitbekommen müssen!
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Flames
Fanfic❝ Wisst ihr eigentlich wie ich diesen Anblick liebe? Wie ich ein Mädchen unter meiner Gewalt habe und sie ɢαɴz υɴd ɢαr verloren ist? ❞ ,,Spannend, emotional, Sucht!" - @VanessaMalik99x ,,Brutal, mysteriös und fesselnd!" - @insidemycrazyhead [...] [W...