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Bevor ihr lest: Das was Toni gleich zu Anfang denkt, so denke ich übrigens auch. #NoH8

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Ich habe mir schon viele Gedanken darüber gemacht, wo man den Sinn des Lebens finden kann. Früher, mit etwa 11 Jahren, dachte ich mir immer, der eine besondere Junge, den ich nie fand, wäre der Sinn des Lebens. Dann mit etwa 14 Jahren begann die Phase, dass ich dachte man sollte immer gut mit seinen Freunden umgehen und sie mit dir, doch als ich 16 wurde, durchlebte ich eine Zeit, in der ich mir noch nie mehr Gedanken darüber gemacht habe, wie die ganzen Jahre davor, und sich all meine vorherigen Ansichten verändert haben.

Jeden Tag stellte ich mir die Frage: 'Warum bin ich hier und wie soll ich in der Welt, in der ich existiere, verändert wirken?'

Seit dieser Zeit habe ich eine Antwort für mich gefunden und habe seitdem wenn auch nur kleine Feinheiten verändert.

Ein Buch. Genau so ist das Leben Jedem aufgebaut. Für jeden wurden schon die Seiten geschrieben, wir müssen unser Buch nur noch lesen lernen. Jedes Buch ist anders, es kann eine Drama, eine Komödie oder ein Lehrbuch sein, aber egal welches Buch einem auf den Schoß gelegt worden ist, man sollte nicht aufhören weiter zu lesen. Ich meine, wer will nicht das Ende des eigenen Bestsellers erfahren?

Oft hatte ich auch die Vermutung, die, die die Chance bekommen einen Blick auf folgende Seiten zu werfen, zum Beispiel in Form von Träumen, Wahrsagungen oder Geistesblitzen, die können diese Seiten umschreiben. Sie haben die Möglichkeit einen kurzen Moment aus der Rolle des Hauptcharakters auszutreten und eine kleine Weile der eigene Autor, des eigenen Lebens zu sein, und dann eine ganz andere Handlung zu erleben, als eigentlich vorgeschrieben. Allerdings dachte ich mir nur wenige Momente später auch, dass es wahrscheinlich mein Buch war, in dem grade stand, dass ich dies grade denken sollte, also war ich mir in dieser Hinsicht nie wirklich sicher. Doch genauso dachte ich mir, wenn es möglich sei, so etwas zu tun, dann könnte das jeder. Wirklich jeder.

Das Buch des Eigenen war eine Form von Leben, Geduld, Durchhaltevermögen und vor allem: Es war das Schicksal, was ein Jeder von uns hat.

Als ich nach einer ausreichend langer Dusche und das Anziehen von trockenen und sauberen Klamotten wieder in Louis' Bett lag und verträumt auf den laminierten Boden starrte, musste ich wieder über meine eigene Philosophie nachdenken. Die Tatsache, dass ich an Gott glaubte und dass er sich unser aller Geschichten ausgedacht hatte und sie jetzt durchleben ließ, hielt ich im Hinterkopf. Ich fragte mich wieso es meine Buchhandlung - mein Schicksal - sei, hier zu sein, mit diesen Menschen unter diesen Bedingungen. Nur auf eine bestimmte Art und Weise wollte ich dies auch nicht in Frage stellen. Wenn es so sein sollte, dann sollte es so sein. Aber ich hatte anscheinend nicht das verlangte Durchhaltevermögen und würde mein Buch von meinem Schoß nehmen und nicht weiter lesen. Einerseits fand ich es traurig, dass ich meinen eigenen Sinn des Lebens, nie wirklich erfüllen würde, aber anderseits, vielleicht war dies ja der Sinn, bis hier hin stark zu bleiben und dies langsam ein Ende zu geben? Ich wusste es nicht...

Neben der Tatsache, dass ich an das Schicksal des jeden glaubte, glaubte ich auch an die Wiedergeburt. Nein, nicht so wie in manch Religionen, wo man in verschiedenen Kasten geboren wird oder am Ende als Tier auf einer Wiese grast. Ich glaubte, dass jeder mal ein gutes, ein schlechtes, ein verwirrendes und vielleicht auch waghalsiges Leben führte. Egal wie die Leben waren, auf jeden Fall immer anders und immer bis ins kleinste Detail besonders.

Und da Gott immer wieder neue Menschengeschichten erschaffte, werden wir auch immer mehr auf der Welt. Manche lachten mich aus für diese Wahrnehmung und diese Erklärungen, aber ich glaubte seit meinem sechszehnten Lebensjahr daran und werde es bis zu meinem Tod nicht ändern...um vielleicht danach, in einem neuen Leben, eine andere Ansicht über das Leben zu haben. Wer wusste das schon? Also ich nicht...