24. Kapitel

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Kenneths POV:

Mitten in der Nacht wache ich plötzlich auf und weiß zuerst gar nicht, warum, und wo ich überhaupt bin. Dann bemerke ich einen brennenden Schmerz an meinem Bauch und ein greller Blitz erhellt das ganze Zimmer gefolgt von einem lauten Donner. Ich bin in Helens Bett. Etwas kratzt über meinen Bauch und ich verziehe das Gesicht. Autsch! Was ist das? Und wo ist meine Kleine? Ist sie es, die sich an mich krallt? Hat sie etwa einen Albtraum? Das darf einfach nicht sein, ich muss doch auf sie aufpassen!
Panisch versuche ich, in der Dunkelheit um mich herum, die nur hin und wieder von einem Blitz erhellt wird, etwas zu erkennen.
Ich ziehe die Decke ein wenig zur Seite und sehe, wie sich meine Freundin an mich presst und bei jedem Donner zusammenzuckt. Wenn es möglich wäre, würde sie sich wahrscheinlich unter meinem Shirt verstecken, unter dem ihre Finger sich in meinen Bauch krallen.
Sie scheint wach zu sein, weil sie vor Angst wimmert. Meine Kleine hat Angst vor dem Gewitter! Ich will erleichtert aufatmen, weil es kein Albtraum ist, aber der Anblick meiner verängstigten Freundin hält mich davon ab, sodass ich versuche, sie in meine Arme zu ziehen, aber sie klammert sich nur noch fester an mich.
Helens Schluchzer sind kaum durch den ohrenbetäubenden Donner zu hören, da bringt es wohl nichts, mit ihr zu reden.
Stattdessen setze ich mich auf und Heli zuckt zusammen, bevor sie in meinen Schoß klettert und ihre Finger zurück unter mein Shirt schiebt.
Ich ziehe sie ganz fest an mich, damit ich federleichte Küsse auf ihrer Stirn verteilen kann, und streiche mit meinen Fingern ganz vorsichtig über die nackte Haut unter meinem Hoodie, den sie trägt. Sie sieht so verdammt gut darin aus! Er ist ihr viel zu groß und sie versinkt beinahe darin und das beste ist, dass sie dann nach mir riecht, sodass jeder weiß, dass sie mir gehört.
Helen zittert, obwohl ich sie ganz eng an mich kuschele und ich vergrabe mein Gesicht in ihren Haaren, während ich ihr weiterhin über den Rücken streiche. 
So langsam hört meine Kleine auf zu schluchzen und sieht mich mit verweinten Augen an, als das Gewitter endlich vorüber ist.
Ihr Gesicht ist leichenblass und sie sieht mich verzweifelt an, als sie flüstert: "Wie lange bist du schon wach? Du musst schlafen!"
Meine Freundin drückt mich sanft aber bestimmt wieder zurück in meine Kissen und wirft mir einen vorwurfsvollen, aber besorgten Blick zu. Anstatt mich aufzusetzen und sie damit zu verärgern greife ich zaghaft nach ihren Händen und ziehe sie zu mir. Ihre weichen Haare verteilen sich über meinen Oberkörper, sobald sie ihr Gesicht in meiner Halsbeuge versteckt. 
"Du musst gesund werden, und ich halte dich wach", murmelt sie verzweifelt und ich merke, wie sie wieder anfängt zu schluchzen. Mein Schatz! Ich drücke sie ganz nah an mich, um ihr zu zeigen, wie lieb ich sie habe. Aber das reicht einfach nicht aus, und auch die ganzen kleinen Berührungen sind viel zu wenig! 
"Pass auf, Liebes", raune ich in ihre wundervoll duftenden Haare und drehe sie auf ihre Rücken, wobei sie mich verwundert ansieht. Ich stütze mich ab, um ihr bloß nicht wehzutun und beuge mich dann zu ihr herab, um an ihren süßen, weichen Lippen zu knabbern. 
Ich merke, wie sie scharf die Luft einzieht und spüre, wie ihr Herzschlag sich beschleunigt. Auch mein Puls rast jetzt schon, bevor ich sie überhaupt geküsst habe. 
Helens Finger wandern zurück unter mein Shirt und ein leiser Ausruf des Entsetzens entweicht ihren Lippen.
"Liebling, dein Bauch...", sagt sie tonlos, "ich...oh Gott."
"Shh, es ist okay, Liebes, es tut nicht weh", versuche ich, meine Kleine zu beruhigen, aber sie glaubt mir nicht.
"Es brennt sicher", meint sie bestimmt und ich kann gar nicht anders, als ihr nickend zuzustimmen. 
Sie lehnt ihren Kopf an meine breite Brust und scheint meinem Herzschlag zu lauschen, während sie ganz zaghaft über die Wunden streichelt. Mmh, wie gut sich das anfühlt! Es schmerzt zwar, aber es ist ziemlich heiß, wie Helen da unter mir liegt und mit ihren Fingern über meinen unteren Bauch gleitet. 
Als sich ihre Finger im Saum meiner Boxershorts verhaken, kann ich ein Aufstöhnen einfach nicht mehr zurückhalten. Sie hat vermutlich keine Ahnung, wie sexy das ist, wenn sie mich so liebevoll berührt, während ich mit ihren Lippen spiele.
Helen läuft sofort rot an, nimmt ihre Hände aber nicht dort weg. Man, wieso denke ich sowas überhaupt? Ich darf ihr auf keinen Fall das Gefühl geben, unter Druck gesetzt zu sein. Das will ich doch nicht! Sie ist meine Prinzessin und genau so will ich sie auch behandeln. So hat sie es verdient, und nicht anders. 
"Sorry", flüstere ich verlegen gegen ihre leicht geöffneten Lippen und beobachte, wie sie schüchtern zu meinen Lippen sieht. Ihre Finger streichen weiter über den Bund meiner Boxershorts und ich schließe genüßlich seufzend die Augen während ihre perfekten, weichen Lippen meine jetzt zaghaft erkunden. 
Sie schmeckt so fantastisch! Mit jedem Stupser, den ihre Zunge meinen Lippen gibt, kribbelt es stärker in meinem Bauch und ich will dieses Gefühl erstmal genießen, bevor ich den Kuss vertiefe. 
Aus Frust darüber, dass ich ihr den Zugang zu meinem Mund verwehre, schiebt meine Kleine ihre Fingerspitzen neckend ein winziges Stück tiefer unter meine Kleidung, was mir ein Stöhnen entlockt. Ihre Wangen färben sich zart rosa und sie unterbricht den Kuss, um ihr Gesicht in meinem Nacken zu verstecken, lässt ihre Hände aber genau dort, wo sie sind.
Ein leiser Laut verlässt ihre Lippen und mir wird ganz warm und ich habe das Gefühl, dass ich vor Zuneigung zu dieser wundervollen Frau, die ich meine Freundin nennen darf, explodiere. 
"Du bist unglaublich", wispere ich in die Dunkelheit, woraufhin ihre Lippen zurück zu meinen finden. Diesmal stupse ich mit meiner Zunge gegen ihre und vertiefe den Kuss. Helen erwidert ihn und ich habe das Gefühl, dass mein ganzer Körper in Flammen steht und mein Herz mir bis zum Hals schlägt.
Als wir beide keine Luft mehr haben, löse ich mich vorsichtig von meiner Kleinen und lege mich neben sie, damit ich sie wieder in meine Arme ziehen kann.
"Du musst schlafen, Liebes", flüstere ich in ihre Haare, sobald sie sich ganz eng an mich kuschelt und mit ihren Händen über meine Bauchmuskeln streicht, "Morgen musst du früh aufstehen und wieder in die Schule gehen. Ruh dich aus, ja, mein Schatz?"
Während ich einen sanften Kuss auf ihren Haaren platziere, verkrampft Helens Körper in meinen Armen. Liegt es daran, dass sie nicht zurück in die Schule will? Oder daran, dass...sie nicht mehr bei mir sein wird? Wenn ich einen Weg wüsste, wie sie bei mir bleiben könnte, würde ich keine Sekunde zögern, ihn zu wählen. 
"Sieh mich an, Liebes. Ich bin morgen bei dir, ja? Und wenn irgendwas ist, kannst du mich immer anrufen. Wenn ich nicht gerade oben auf dem Balken sitze, gibt es nichts, was mich davon abhalten könnte, für dich da zu sein", flüstere ich beruhigend und das Lächeln kehrt auf ihre Lippen zurück. Ich atme erleichtert auf, denn es wird mir jedes Mal schwer ums Herz, wenn ich sehe, dass meine Kleine traurig ist.
Ich drücke einen Gute-Nacht-Kuss auf ihre leicht geöffneten Lippen und vergrabe dann mein Gesicht in ihren weichen, langen Haaren, um mich davon abzuhalten, ihre süchtig machenden Lippen wieder und wieder zu küssen. Sie braucht ihren Schlaf, die letzten Tage waren wirklich anstrengend und sie hat sich so unglaublich gut geschlagen. Ich bin unvergleichlich stolz auf meine Freundin. 
"Ich liebe dich", stellt sie fest und mit einer Erwiderung dieser Worte schlafe ich endlich wieder ein, um den Gedanken an den nächsten Tag einfach zu verdrängen. Ich will nicht von ihr getrennt sein, nie wieder, ich will jeden Morgen neben ihr aufwachen und ihr sagen, wie sehr ich sie liebe.

Mein fliegender Held Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt