Other World

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"Die schönsten, angenehmsten Tage sind nicht die, an denen großartige, aufregende Dinge passieren, sondern die mit den einfachen, netten Augenblicken, die sich aneinanderreihen wie Perlen auf einer Schnur."

~Lucy Maud Montgomery

Am Flughafen wirkten alle ein bisschen unruhig, nur Harry zappelte nicht die ganze Zeit mit dem Fuß. So war er eben, die Ruhe selbst. Die Unruhe begann um vier Uhr in der Früh und richtig bemerkbar machte sie sich als niemand wirklich was aß. Außer Harry der mich dazu zwang und meine ich sehe viel zu blass aus. Auf dem Weg zum Flughafen blieb das Radio aus und jeder verschwand in seine eigene Welt. Bis zum Flughafen hielt ich Harrys Hand ganz fest gedrückt und wurde ganz nervös wenn er sie kurz los lies. Mir hatte das sehr gefehlt, eine feste Hand zu haben, eine wo man wusste die lässt einen nie los. Harry machte sich große Sorgen um mich, obwohl er es nicht so offen zeigte. Ab und zu fragte ob ich was brauchte, doch ich konnte weder an Essen oder an eine Plauderei mit ihm denken. Stattdessen hielt ich seine Hand fest. Ben schien auch nur wenig Worte mit uns zu wechseln und Aria war überhaupt am stillsten. Mir entgingen Aarons besorgte Blicke nicht. Seine Bemühungen um sie waren bemerkenswert, denn auf die Art kannte ich ihn nicht. Mir gegenüber war er immer kühl und ohne Gefühle aufgetreten. Sogar wenn er mit Harry redete hatte er ein Pokerface, aber das schien sich geändert zu haben. Aaron verstand sich wieder sehr gut mit Harry und seit dem Aria hier ist, ist er sowieso komplett durch den Wind. 

Wir haben eingecheckt und warteten bis wir in den Flieger einstiegen. 

"Ich hasse warten.", sagte ich genervt.

"Komm wir gehen bisschen rum.", schlug Harry vor.

"Na gut. Sitzen kann ich eh nicht ruhig."

Er legte seinen Arm um meine Taillie und wir schlenderten durch den Flughafen und sahen uns die Geschäfte an. Meine Gedanken schweiften ab und zu zu einem Buch das interessant schien, oder zu einer hübschen Tasche, aber schnell holte mich die Realität ein und sofort wurde mir bewusst, dass das hier keine Urlaubsreise war. 

"Du machst mich wahnsinnig Liz.", sagte er müde.

"Sorry, aber ich bin so unruhig innerlich."

Schon seit Stunden kanberte ich die Haut um meine Nägel runter. Er nahm schon zum hundertsen mal meine Finger aus dem Mund und verdrehte die Augen.

"Was soll ich machen Harry?", sagte ich entschuldigend, "Versetzt dich doch in meine Lage."

"Liz um genau zu sein, weiss ich sogar ganz genau was du fühlst und was mit dir grad los ist, aber Nervosität wird dich nicht irgendwie weiter bringen. Du musst dich entspannen um unser aller bestes. Du hast gerade mal die Rinde von einem Brot gegessen."

"Vielleicht sollten wir wieder zu den anderen zurück."

"Nein, die machen mich noch nervöser als du es schon tust."

"Wie kannst du auch nur so ruhig sein?", sagte ich leicht wütend.

Wenn ich das nur könnte...

"Weil ich sonst nicht klar denken kann. Du musst deine Gedanken von all den lästigen Zeug befreien."

"Wie soll ich das anstellen? Mir drei Schmerztabletten einflösen?"

Er schnaubte und zog mich in eine ruhige Ecke. Seine Hände umgriffen meinen Kopf und dann küsste er mich innig und lange. In dem Moment dachte ich nur an ihn. Als er von mir abließ war ich tatsächlich entspannter.

"Also wenn wir dann einen Quieckie im Flugzeug haben, dann bin ich bestimmt entspannt."

Ein gefährliches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Harry konnte auch Scherze sehr wohl auch wirklich umsetzten.

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