The Plan

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"Tanze, als würde niemand zusehen. Liebe, als wurdest Du niemals verletzt. Singe als würde niemand zuhören. Lebe als wäre der Himmel auf Erden."

~Mark Twain

Der Brief war leicht und immer wieder hielt ich es gegen das Licht, doch ich erkannte nichts. Nur das ein Papier gefalten drinnen lag, was ich gar nicht lesen wollte. Ich wusste das es schmerzhaft sein wird. Doch die Neugier nagte in mir zu wissen was sie mir sagen wollte, aber es nicht konnte und es in diesen Brief geschrieben hat. Aber auch die Wut war unerträglich. Ich war sauer auf sie, weil sie mich einfach sitzen  gelassen hat und weil sie mir nichts gesagt hat. Sie kann nicht einmal mehr ihre Gefühle vor mir offenbaren und das nur wegen mir. Weil ich verdammt noch mal ein Vollidiot war und wahrscheinlich noch immer bin. 

"Soll ich ihn aufmachen?"

Ich sah auf und sah Lizzi im Türrahmen stehen. Sie hat mir den Brief gegeben und noch ist er geschlossen.

"Glaubst du es ist der richtige Zeitpunkt?", fragte er unsicher.

"Ich habe keine Ahnung wann der richtige Zeitpunkt ist."

Sie kam rein und setzte sich neben mich. Wir saßen still am Bett.

"Sie sagte nur ich soll ihn dir geben, wenn die Zeit richtig ist. Ich dachte vielleicht solltest du entscheiden wann genau das ist."

"Ich liebe sie so sehr.", trauerte ich.

Wenn man erst die Person gefunden hat zu der man eine besondere Beziehung hat, dann ist der Verlust noch schlimmer, als jeder andere Schmerz auf dieser Welt.

"Sie dich auch.", sagte Lizzi mitfühlend und legte ihren Kopf auf meine Schulter.

Mein Kopf war so schwer und ich lehnte ihn gegen ihren. In all diesen Jahren war Lizzi auch für mich eine wichtige Person geworden. Sie trägt das Kind meines Bruders und gehört zur Familie. Ich liebe jedes Mitglied meiner Familie und auch Lizzi. Sie war etwas besonderes und ich verstand auch warum Harry sie liebte. Manchmal da konnte sie einem so viel Trost spenden, dass man wieder vergas woher der Schmerz kam. Auch jetzt vergas ich kurz den Schmerz. 

"Sie hat es nie wieder gesagt."

Lizzi sah mich verwundert an.

"Seit wir uns wieder getroffen haben, hat sie mir ihre Liebe nicht gestanden."

"Weil sie nicht wollte, dass du sie wieder verlässt. Solche Gefühle wieder frei zu lassen, solche starken Gefühle wie bei uns Werwöfen, erfordert eine enorme Kraft. Erst recht, wenn man sehr stark verletzt wurde. Aria hatte die Befürchtung, wenn sie ihre Gefühle zu lässt und du sie enttäuscht, dass sie wieder den ganzen Kummer ertragen muss. Hält sie ihre Gefühle jedoch im Zaum, dann müsste sie das Ganze nicht wieder durch stehen. Vielleicht steht in diesem Brief drinnen, wieso und warum. Vielleicht steht da die Antwort auf all deine Fragen. Oder der Zettel ist leer."

Sie legte ihre Hand auf meine Schulter und drückte zu. Ohne ein Wort machte sie die Tür zu und ließ mich alleine.

Es wird Zeit. Jetzt oder nie. Vorsichtig machte ich den Brief auf und nahm den Zettel raus. Ihre Schrift schmückte das weiße Papier. Sie hatte eine sehr schöne Schrift. Geschwungen und leicht verspielt. Ich begann zu lesen.

Aaron,

wenn du diese Zeilen ließt will ich, dass du eins weisst...es war nicht leicht. Am liebsten wäre ich ohne ein Wort gegangen, weil es leichter gewesen wäre. Da verstand ich warum du ohne ein Wort gegangen bist. Es ist leichter, als diese traurigen Worte hinzuschreiben. Aber das ist etwas anderes. Hier geht es um viel mehr, als um zwei verknallte Teenager.
Ich will das du mich verstehst und für die nächsten paar Zeilen deine Wut auf mich und auf meinen Abgang vergisst. Denn dieser Brief ist wichtig Aaron, denn er entscheidet deine Zukunft und meine. 

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