You really got Me

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"Es erscheint immer unmöglich, bis es jemand getan hat."

~Nelson Mandela

"Wenn du mir Nachhilfe gibst, mindestens zwei mal die Woche, dann werde ich dir eine Unterkunft bieten. Kostenlos. Strom, Wasser, alles bezahlt. Alles was du tun muss ist es zu schaffen, dass ich eine drei auf den nächsten Test schreibe und kein Arschloch bist. Was sagst du?"

Ich überlegte. Wenn ich ihr Nachhilfe gebe habe ich sie im Auge und kann mehr über sie heraus finden. Außerdem kommt das mit der Unterkunft gerade richtig. 

"Oh Liebes."

Ich spielte mit ihrem Haar und kam ihr ganz nahe. Ihr Atem ging schnell und sie wurde nervös.

"Das Angebot nehme ich nur zu gerne an."

"Ist das ein Ja?", fragte sie nervös.

"Ja.", hauchte ich.

Sie begann zu bröckeln. Ihre Fassade schien zu reißen, doch da freute ich mich zu früh. Sie räusperte sich wieder und wandte sich den Mathesachen zu.

"Vielleicht bist du doch netter als ich dachte."

Ich war ihr noch immer gefährlich nahe.

"Falls es dir nicht aufgefallen ist Aaron. Ich habe einen Freund."

"Oh du meinst dieses Arschloch. Fasst vergessen, denn so wie ich das gesehen habe, da dachte ich er ist mit der Brünetten zusammen."

"Können wir bitte anfangen."

"Klar."

Zwei Stunden saß ich mit ihr und lernte mit ihr. Sie war nicht schlecht, doch sie dachte nicht systematisch genug, aber um ehrlich zu sein glaube ich, dass sie sich schwer tut zu konzentrieren. Sie trauert noch zu sehr. Es ist wie wenn man nach einer Beerdigung zu einer Party eingeladen wird und von einem erwartet wird zu tanzen.

Ich rieb mir müde die Augen. Aria warf müde den Stift weg und legte den Kopf in den Nacken.

"Willst du meine Meinung hören?"

"Nein.", sagte sie. 

"Du brauchst mehr Spaß im Leben."

"Spaß?"

Sie begann zu lachen.

"Du denkst über deine Eltern nach. Stimmt's? Du denkst dir, wie geht das, dass ich kurz nach ihrem Tod schon wieder in die Schule gehen muss? Aufwache, frühstücke, hin fahre, mich dort hinsetzte, dem Unterricht zu höre, mich mit meinen Mitschülern unterhalte, Pläne mache, nach Hause gehe und mich wieder ins Bett lege? Doch da ist ein Unterschied. Wenn du aufwachst und in die Küche gehst, merkst du da ist nicht mehr deine Mutter die dir Pancakes macht und dir dann einen guten Tag in der Schule wünscht und wenn du nach Hause kommst sind da nicht deine Eltern die dir gute Nacht wünschen und mit dir einen Film schauen vor dem Schlafen gehen. Es fühlt sich falsch an wieder in den Alltag zu springen, wenn sie nicht dabei sind. Aber du musst weiter machen. Mach sie stolz und konzentriere dich. So und jetzt wirst du dieses Beispiel lösen."

Sie sah mich sprachlos an und nahm den Stift von mir an und begann das Bespiel zu lösen. Ich sah es mir an.

"Es ist richtig."

Sie staunte.

"Danke. Wie?"

"Es ist in deinem Kopf Aria. Nur in deinem Kopf."

Ihr Gesicht wurde trauriger.

"Der Schmerz wird erträglicher. Bis dahin wirst du dich durchschlagen. Kämpfen mit dem Schmerz."

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