Someone new

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"Schweigen heißt: Nicht sagen, was man sagen könnte. Und nur das ist eine furchtbare Stille."

~José Ortega y Gasset

Meine Augen klebten. Hatte ich etwa geweint ohne es zu merken? Eine wage Erinnerung erschien mir. Tatsächlich während ich mit Aaron Sex hatte. Warte was? Rechts von mir schlummerte Aaron, tief und fest. Und nackt. Sein Körper wurde nur von den Sternen und dem Mond beleuchtet. Für einen kurzen Moment war ich geblendet von seiner Schönheit, doch dann wurde mir erst wirklich klar was ich da getan habe. Fest habe ich mir geschworen nicht mit ihm zu schlafen, denn das würde alles nur komplizierter und schwerer machen. Verdammte Scheisse er hat die Situation ausgenutzt! Doch eigentlich habe ich ihn geküsst. Er war nur da um mich zu trösten. Als mir dann wieder einhämmerte was ich gestern erfahren habe, wurde mir übel. Schnell stand ich auf und rannte ins Klo doch es kam nichts. 

Ich hörte schwere Schritte hinter mir.

"Aria?", seine Stimme war tief, "Ist dir schlecht?"

Ich drehte mich nicht um. Seinen Blick konnte ich einfach nicht ertragen.

"Aaron du musst gehen."

"Dir geht es aber schlecht."

"Bitte geh.", sagte ich leise und versuchte meine zitternde Stimme zu verbergen. 

Ich hörte ihn hinter mir schnauben.

"Du glaubst für dich ist das schwer, aber für mich ist es auch schwer. Also glaub ja nicht, dass du mich einfach weg schicken kannst!", seine Stimme hob sich und ich wurde wütend. 

Ich stand auf und ging auf ihn zu.

"Verdammt du hast ja keine Ahnung! Eigentlich habe ich geschworen dich nicht einmal zu küssen und jetzt schau wo wir stehen. Nackt! In Sizilien in einem Badezimmer! Das wollte ich nicht. Alles hier ist scheisse! Du bist scheisse! Mein Leben ist scheisse! Und am meisten du!"

Meine Halsader pochte und meine Hände waren zu Fäusten geballt. Seine Augen funkelten mich genauso böse an, dann packte er mich und küsste mich fest. Ich begann wütend gegen ihn anzukämpfen, doch er lies nicht von mir ab. Irgendwann lies er von meinen Lippen ab und sah mich fordernd an. Seine Lippe blutete, weil ich sie gebissen habe. Niemand sagte was. 

"Ich hasse dich.", sagte ich zu ihm und schlang meine Arme um ihn.

Unsere Zungen spielten miteinander. Es entstand ein Kampf. Seine Hände hoben mich hoch und ich schlang meine Beine um seine Hüfte. Er machte sich nicht die Mühe zum Bett zu gehen. Stattdessen ging er zum Waschbecken und schon war er in mir. Ich schrie auf und lies meinen Kopf nach hinten fallen. All die Jahre habe ich mich nur nach ihm gesehnt. Kein anderer konnte das löschen was in mir loderte oder es wieder entflammen. Nur Aaron und es wird immer Aaron sein. Als sich der Höhepunkt allmählich verebbt hat, kamen wir zu Atem.

"Ich liebe dich. Du kannst mich hassen so viel du willst Aria, aber ich würde dich nie hassen. Ich liebe dich."

Mein Mund war ganz trocken.

"Du weisst, dass ich diese Worte nicht sagen kann Aaron und ich bin mir nicht sicher ob ich das je wieder zu dir sagen kann. Bewe..."

"Ja beweis es und ich bin gerade dabei. Das du mit mir geschlafen hast, dass soll auf keine Weise dein Urteil am Ende beeinflussen. Wenn du es willst wird es nie wieder passieren und es wird auch nicht von mir aus mehr ein Annäherungsversuch kommen. Nur wenn du ja sagst Aria. Davor fasse ich dich nicht an."

"Du scheinst ja ein richtiger Gentleman geworden zu sein.", sagte ich scherzhaft und das lockerte etwas die Stimmung.

"Darauf würde ich mich nicht verlassen."

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