Tears

0 0 0
                                    

"Wenn zwei Herzen sich gefunden haben, können die Menschen noch so dagegen ankämpfen, sie werden verlieren."

~Tilla Durieux

Gleich nachdem der Anruf kam schnappte ich mir meine Sachen und fuhr nach Atlanta. Mein Vater berichtete mir nur sehr wenig was vorgefallen war und meinte ich könne wieder zurück fahren. Das einzige was ich erfuhr war, dass sie Christopher endlich aufgehalten haben. Das ließ mir ein riesen Stein vom Herzen fallen. Ich war frei. Ich war endlich frei von ihm und ich hatte nicht mehr die ständige Angst er könne mich wieder schnappen und von meiner Familie weg zerren. Es kommt noch dazu er kann mich nicht mehr als seine Waffe verwenden. Er klang müde und besorgt und etwas in mir sagte, dass etwas nicht stimmte. Da sich Harry nicht gemeldet hat bis jetzt wusste ich das etwas vorgefallen war. Die Straße schien verschwommen zu sein, denn es bildeten sich sofort neue Tränen als ich sie weg wischte. Meine Mutter saß neben mir im Beifahrersitz und hatte sich im Sitz versteift.

"Liz bitte fahr langsamer, wenn du noch heil ankommen willst. Es ist bestimmt alles in Ordnung."

"Er hat sich nicht gemeldet.", wiederholte ich, "Mama er meldet sich immer."

"Liebes-", setzte sie an.

"Nicht! Bitte lass es."

Die ganze Fahrt über sagte sie kein Wort und ich war froh darüber. Nichts konnte die bösen Gedanken vertreiben. Nur eine Nachricht von Harry und die kam nicht.

"Vater!", schrie ich durchs Haus.

Sofort kam er zu mir und umarmte mich fest. 

"Liz es tut mir so leid."

"Nein.", schluchzte ich.

"Wir können ihn nicht finden."

Ich sah meinem Vater in die Augen und suchte nach Antworten.

"Wo ist er?"

"Er war im Gebäude als es explodierte. Harry ist noch einmal rein gelaufen, weil die Fernzündung nicht ging. Für dich. Er wollte das Alles zerstört wird damit ja keine Beweise übrig bleiben.", sofort weinte ich noch mehr, "Hätten wir gewartet, dann hätten Christophers Leute irgendetwas noch mitnehmen können und wäre geflohen. Desto schneller wir alles vernichteten desto besser. Wir müssen uns nur sicher sein, dass sich Chris-"

"Hör auf.", sagte ich wütend, "Es interessiert mich nicht was mit meinen Blutproben oder was auch immer passiert. Harry liegt irgendwo unter diesen Trümmer, wahrscheinlich tot, und ihr redet über Christopher? Findet ihn!"

Mein Wutausbruch verrauchte leicht und ich merkte das mich alle schockiert anstarrten. Ich seufzte und verzog mich in Harrys Zimmer. Verzweifelt machte ich seinen Schrank auf und zog mir einen Pullover von ihm an, der nach ihm roch. Ich ließ mich aufs Bett fallen, zog die Decke an mich und heulte einfach hemmungslos drauf los. Was nun? War die erste Frage die mir einfiel. Wie soll ich ohne die Person leben, die mein Leben so sehr geprägt hat. Die Tränen flossen und waren nicht zu stoppen. Verzweifelt suchte ich nach einem Taschentuch konnte aber keins finden. Ich durchsuchte die Laden und desto länger ich suchte, desto wütender wurde ich als ich noch immer keine fand. Typisch Mann nie welche haben sie. 

Mir stockte der Atem. Meine Hand ruhte auf dem Henkel und ich machte große Augen. Eine kleine rote Schachtel befand sich in seiner Schreibtischlade. Wenn es das ist was ich denke fange ich noch mehr an zu weinen. Zittrig nahm ich vorsichtig die Schachtel in die Hand und fühlte das glatte Leder unter meinen Fingern. Es war so leicht und dennoch steckte eine so große Entscheidung in dieser kleinen Schachtel. Nicht das ich je gezweifelt hätte Ja zu sagen, aber da jetzt Harry nicht neben mir stand konnte ich niemanden das Ja Wort geben. Ich bezweifle, dass es jemals jemanden geben würde nach Harry dem ich Ja sagen würde. 

SilverlightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt