Kapitel 6 ~Nie wieder~

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Lyana p.o.v.

"Steh auf, Prinzessin! Du hast bestimmt Hunger! Komm, wir gehen etwas frühstücken!", meinte Brandon fast schon freundlich und stand auf.

Langsam legte ich die weiche Decke weg, gähnte aus und rieb mir verschlafen die Augen.
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich eine passende, lockere Hose und ein dazu passendes T-shirt trug.
"Wer hat mich umgezogen?!", rief ich schockiert.
Brandon schaute mich an.
"Ich!", erklärte er mit einem dreckigen Grinsen.
"Dein Körper ist so wunderschön! Niemand außer mir soll dich je wieder so sehen!", fügte er noch hinzu.

Das war jetzt nicht sein Ernst?!

"Was läuft eigentlich falsch bei dir?! Was fällt dir ein mich einfach um zu ziehen? Und hör mich wie dein Eigentum zu behandeln!", rief ich laut.
"Du BIST mein Eigentum!", erwiderte er lächelnd.
"Nein bin ich nicht! Und ich werde jetzt bestimmt nicht mit dir frühstücken gehen!", schrie ich und wieder füllten sich meine Augen langsam mit Tränen.
"Na gut! Du wirst ja sehen, was du davon hast!", brüllte Brandon, lief zur Tür, knallte sie wütend hinter sich zu und ich hörte, wie er mich einschloss.

Nun war ich wieder allein.
Ich schaute mich im Raum um.
Er war wirklich hübsch eingerichtet, das musste ich Brandon lassen.
Was sollte ich nur tun?

Verzweifelt saß ich auf dem weißen Bett und weinte. Außerdem überlegte ich, wie ich am besten abhauen könnte.
Nach ein paar Minuten beschloss ich, duschen zu gehen. Unter der Dusche konnte ich meistens viel besser nachdenken.
Ich stand auf und ging zum Kleiderschrank.
Neugierig öffnete ich ihn.

Ach du scheiße!

Im Schrank hingen ausschließlich Klamotten in exakt meiner Größe.
Die meisten Kleidungsstücke entsprachen sogar meinem Geschmack.
Der Typ war echt gruselig...

Langsam betrat ich das riesige, lichtdurchflutete, weiße Badezimmer durch die weiße Tür im Schlafzimmer.
Ich zog mich aus und stellte erleichtert fest, dass ich noch meine eigene Unterwäsche vom vorherigen Abend trug.
Das machte die Tatsache, dass Brandon mich umgezogen hatte, nur halb so schlimm.
Ich stellte mich unter die große Regendusche und stellte das Wasser an. Ich schloss die Augen und genoss die warmen Wassertropfen auf meinem Körper.
Schließlich begann ich zu singen.

Das tat ich immer unter der Dusche. Ich weiß nicht warum.

Nach circa zwanzig Minuten verließ ich die Dusche, trocknete mich ab und  zog mir die Klamotten an, die ich aus dem Kleiderschrank genommen hatte. Alles passte perfekt - sogar die Unterwäsche.
Ich föhnte mir kurz die Haare und ging dann wieder ins Schlafzimmer.
Dort saß Brandon auf dem Bett und ich erschrak sehr.
"Was machst du hier?!", rief ich.
"Ich habe dir zugehört, wie du singst! Du hast eine wunderschöne Stimme!", meinte er lächelnd. Ich spürte, wie meine Wangen rot anliefen.

Wie lange war er denn bitte schon hier?!

"Die Klamotten stehen dir übrigens sehr gut!", sagte er, um die kurze Stille zu unterbrechen.
"Hör auf zu schleimen! Sag mir lieber, woher du meine Größen weißt!", meinte ich aufgebracht.
"Ich weiß eben alles über dich, Prinzessin!", behauptete er lächelnd, stand vom Bett auf und kam langsam auf mich zu.

Er stand nun ganz nah vor mir und schaute tief in meine blauen Augen. Seine wunderschönen, dunkelbraunen Augen zogen mich sofort in ihren Bann.

Verdammt! Warum musste er nur so gut aussehen?!

Ich war wie hypnotisiert von seinen Augen und bemerkte nicht, wie er immer näher kam.
Plötzlich legte er seine Hand an meine Wangen und unsere Lippen berührten sich.
Als hätte mir jemand einen Eimer mit kaltem Wasser über den Kopf geschüttet, machte ich sofort einen Schritt zurück und gab Brandon eine Ohrfeige.

Erst als er mich wütend anstarrte, wurde mir klar, dass es keine gute Idee gewesen war, Brandon Blackeyl einfach zu schlagen.
Mein Gesichtsausdruck wechselte von wütend zu ängstlich und ich wich langsam vor ihm zurück.

Ohne etwas zu sagen, kam er bedrohlich auf mich zu.
Seine Augen funkelten unglaublich wütend.
Ich wich immer weiter zurück, bis ich mit dem Rücken an einer Wand stand.

Das wars dann wohl.

Ängstlich und hilflos schaute ich ihn an.
Umso näher er mir kam, umso schneller wurde meine Atmung.
Schließlich war sein Kopf wieder ganz nah an meinem.
Er packte kurzerhand meinen Hals und ich merkte, wie ich langsam weniger Luft bekam.
"Was fällt dir ein mich zu schlagen?!", brüllte er mich an.
Einige Tränen verließen meine Augen.
"Brandon...Ich...", japste ich unter seinem festen Griff.
"Tu das nie wieder!", meinte er leise und bedrohlich.
Ich nickte ängstlich.
Daraufhin ließ er mich los und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum.
Ich atmete erst einmal tief durch.
Wie würde ich hier nur jemals wieder heraus kommen?
Eins stand fest: Nie wieder würde ich mich von seinen Augen verführen lassen!

Heute mal ein etwas längeres Kapitel.
Mögt ihr auch braune Augen? Oder findet ihr eine andere Farbe schöner?
Danke fürs Lesen!

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