Kapitel 38 ~Vertrauen~

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Lyana p.o.v
Ich hatte mich nicht von der Stelle bewegt, seit Brandon verschwunden war.
Ich saß immernoch mit dem Rücken an der Badewanne und hielt nun meine Beine mit meinen Armen umschlossen.
Mein Arm hatte aufgehört zu bluten und das nun ziemlich rote Tuch lag neben mir auf dem Boden.
Mein Kopf lag auf meinen Knien und ich weinte.
All die Tage hatte ich versucht, so gut es ging, stark zu bleiben, doch nun wurde es für meinen Körper langsam zu viel.
Und wenn ich ehrlich war, tat mir das Weinen sogar gut.

Trotzdem fühlte ich mich gerade unglaublich einsam und von allen im Stich gelassen.
Warum musste Brandon denn ausgerechnet MICH hier gefangen halten?
Warum konnte es denn niemand anderes sein?
Es gab doch noch so viele Mädchen auf der Welt...

Doch ich war froh, dass ich wenigstens meine Eltern nicht vermissen musste.
Die einzige, die von meinem engeren Familienkreis  noch übrig war, war Maggy und die vermisste ich nun wirklich nicht.
Natürlich hatte mich die Trauer um meine Mutter und meinen Vater früher auch sehr mitgenommen, doch ich war froh, dass nun nicht alles zusammen kam...
Ich hatte schon genug mit der Trauer um Dean und mit Brandon zu kämpfen.

Plötzlich hörte ich, wie die Tür aufging und schreckte hoch.
Langsam drehte ich meine Kopf zur Tür.
Dort stand Layla.
Ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen. Sie trug ein dunkelblaues, eng anliegendes Top und schwarze Shorts. Ich war so froh sie zu sehen, dass ich sogar kurz lächelte.

"Was machst du denn für Sachen?", fragte sie leise und schüttelte leicht den Kopf.
Langsam kam sie auf mich zu und setzte sich neben mich.
"Tu sowas nicht noch mal, okay?", meinte sie leise und legte einen Arm um meine Schulter.
"Layla, ich kann nicht mehr...", schluchzte ich leise.
"Er hält mich hier gefangen und jetzt ist auch noch Dean deswegen gestorben... Ich halte das nicht mehr aus!", klagte ich und weinte.

"Lyana, das tut mir leid! Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich habe auch schon einmal meinen Freund verloren... Aber du darfst dich deshalb nicht selbst verletzen!", erklärte Layla und streichelte mir sanft über den Rücken.
"K-kannst du mich hier rausholen?", schluchzte ich verzweifelt und schaute sie flehend an.
"Nein, das kann ich nicht. Es tut mir leid, Lyana. Aber das kann und werde ich nicht tun. Brandon ist immernoch mein Bruder...", sagte Layla entschuldigend.

Ich nickte nur unter Tränen. Doch ich war nicht sauer auf Layla. Ich hatte eigentlich auch nicht erwartet, dass sie zusagen würde...
Ich war in diesem Moment aber sehr froh, dass es Layla gut ging und dass sie bei mir war. Obwohl ich sie noch gar nicht wirklich kannte, vertraute ich ihr und es tat mir unglaublich gut, mit ihr reden zu können.
Ich schaute Layla dankbar an.

Erst jetzt fiel mir der riesige Bluterguss an ihrem rechten Oberarm auf.
"Layla! Was ist mit deinem Arm passiert?!", rief ich erschrocken und mit aufgerissenen Augen.
"Oh... Das... Ich... Das ist nichts...", stammelte Layla und legte schnell ihren linken Arm auf die Stelle, um sie zu verdecken.
"Doch! Und das sieht echt nicht gut aus... Omg! Hast Brandon dir das etwa angetan?!", schrie ich entsetzt.
"Ganz ruhig, Lyana! Es geht mir gut. Einer der Sicherheitsmänner hat mich zu stark am Arm gepackt, das ist alles...", meinte Layla abwehrend.

"Warum tut Brandon dir sowas an?", fragte ich und eine Tränen bahnte sich den Weg über meine Wange.
"Es ist nicht seine Schuld. Ich habe keine Angst vor ihm. Er ist mein Bruder und er würde mir niemals etwas antun. Er liebt mich. Und er liebt dich. Er hat mich zu dir geschickt, damit du nicht so alleine bist. Er macht sich Sorgen um dich, Lyana!", erklärte Layla leise.

"Layla, ich...Ich habe Angst vor ihm...", stammelte ich leise.
"Lyana! Du musst keine Angst vor ihm haben. Glaub mir, er ist gar nicht so schlimm... Du musst ihn nur besser kennenlernen. Er will dir nicht wehtun. Gib dir selbst einfach ein bisschen Zeit, um ihn zu verstehen! Ich bin immer da, wenn du mich brauchst! Vertrau mir, es wird alles gut!", sagte Layla und lächelte mich aufmunternd an.
Dankbar lächelte ich zurück und umarmte sie.

Omg!!!
D A N K E ! ! !
Wir haben fast 100k Reads?! Das hätte ich echt nicht erwartet! Ihr macht mich jedes Mal so glücklich, wenn ihr kommentiert und votet😘
Wäre echt toll, wenn ihr mich weiter so unterstützen würdet.
Außerdem würde mich mal interessieren, wer meine Geschichte erst seit kurzem kennt:)
Ihr könnt euch ja kurz in den Kommentaren melden😄

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