Kapitel 59 ~Marlon~

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Brandon p.o.v
Als wir wieder in der Villa angekommen waren, wurden wir schon von Sam erwartet. Ich trug die schlafende Prinzessin vorsichtig ins Haus. Sam kam mir besorgt entgegen.
"Ruf Marlon an! Er soll sofort kommen!", befahl ich Sam und er nickte verstehend.
Ich trug Lyana in ihr Zimmer und deckte sie zu.
Sie wirkte jetzt noch zerbrechlicher als vorher und ich machte mir wirklich Sorgen um sie...
Hoffentlich würde Marlon bald hier sein...
Er war ein relativ guter Freund von mir und er war Arzt.
Er hatte mich noch nie im Stich gelassen und ich hoffte für ihn, dass er es auch diesmal nicht tun würde, denn ansonsten würde ich ihn wahrscheinlich umbringen.

Ich setzte mich neben meine Prinzessin aufs Bett und strich ihr behutsam eine Haarsträhne aus ihrem wunderschönen Gesicht.
Ich wusste nicht, was diese Bastarde ihr angetan hatten und was sie ihr noch antun wollten, aber Lyanas Körper war mir Blutergüssen übersät.
Ich hätte sie einfach nicht allein lassen dürfen...
Dann hätten sie sie mir auch nicht wegnehmen und sie so verletzen können...
Aber diese beiden Kerle würden meiner Prinzessin sowieso nie wieder etwas antun können. Sie waren tot. Ihre Leichen lagen auf dem verdreckten Boden in dieser Bruchbude und verrotteten dort... Etwas anderes hatten diese Bastarde auch gar nicht verdient.

Aber nur wegen mir, waren diese Kerle überhaupt auf Lyana aufmerksam geworden...
Nur wegen mir musste sie leiden.  Hätte ich sie nicht aus ihrem halbwegs normalen Leben entrissen, wäre ihr wahrscheinlich nichts davon passiert.
Aber ich konnte sie jetzt auf gar keinen Fall gehen lassen.
Meine Feinde waren offensichtlich schon auf sie aufmerksam geworden, und sie jetzt alleine ihren Weg gehen zu lassen, wäre ihr Tod.
Außerdem liebte ich sie und sie zog mich jeden Tag aufs Neue in ihren Bann. Und gerade schien es eigentlich relativ gut zu laufen. Es wirkte so, als hätte sie sich mit mir abgefunden.
Aber warum hatte ich nicht wenigstens besser auf sie aufgepasst?
Ich dachte viel nach, machte mir Vorwürfe und Sorgen und dann tat ich etwas, was ich eigentlich nicht tun sollte...

Lyana p.o.v
Ich öffnete erschöpft meine Augen. Ich lag in meinem Bett. Brandon saß neben mir und... er weinte!
Ein Lächeln huschte über meine Lippen. Nicht weil ich schadenfroh war, sondern weil ich froh war ihn zu sehen und zu sehen, dass er doch ein ganz normaler Mensch mit ganz normalen Gefühlen war.
"Brandon, du weinst schon wieder!", meinte ich lächelnd.
Sofort flog sein Blick zu mir und er fing noch mehr an zu weinen. Diesmal waren es allerdings Freudentränen.

Ich setzte mich vorsichtig auf und er umarmte mich. Ich stöhnte vor Schmerz auf und er ließ mich sofort wieder los und schaute mich an, als hätte er Angst, mich kaputt zu machen.
Der Blick war einfach zu lustig und ich fing an zu lachen.
Auch Brandon lachte jetzt und sah mich freudig an.
"Ich bin so froh, dass es dir gut geht!", meinte er und spielte mit einer meiner Haarsträhnen.
"Warum hast du eigentlich so lange gebraucht?", fragte ich gespielt empört und schaute ihm tief in die Augen.
Wieder fesselten sie mich.

Er kam mir langsam näher und ich biss mir kurz auf die Unterlippe.
Er sah so unglaublich gut aus...
"Was soll das denn heißen?", fragte Brandon und begann dann, mich zu küssen.
Sofort erwiderte ich den Kuss und meine Hand wanderte zu seinem Nacken.

Ich war so unbeschreiblich glücklich, wieder bei ihm und in Sicherheit zu sein.
Jax und Phil hatten mich gelehrt, Brandon zu schätzen.
Ich verstand meine Gefühle zwar selbst nicht so wirklich, doch ich wusste, dass ich mich irgendwie zu ihm hingezogen fühlte.
Es war komisch, weil ich gleichzeitig auch immer ein bisschen Angst vor ihm hatte, aber ich wusste nun auch, dass er mich immer beschützen würde...

Der Kuss ließ meine Emotionen explodieren und ich rückte noch ein Stück näher an Brandon heran.
Plötzlich ging die Tür auf und jemand stürmte in den Raum. Sofort lösten Brandon und ich uns voneinander und schauten verlegen in eine andere Richtung. Brandon rückte außerdem sofort wieder ein Stück von mir weg. Irgendwann schaute ich dann vorsichtig in Richtung Tür.
Dort stand ein junger Mann mit einem fetten Grinsen im Gesicht.

"Hi Brandon! Ich hoffe ich störe nicht!", meinte der Mann und man konnte deutlich sehen, dass er sich das Lachen verkneifen musste.
"Halt die Schnauze, Marlon!", gab Brandon zurück, doch auch er war kurz vorm Lachen.
Dann stand Brandon auf, ging auf Marlon zu und die beiden umarmten sich kurz. Dann kam Marlon zu mir. Instinktiv rückte ich sofort von ihm weg. Ich hatte plötzlich wieder unglaubliche Angst. Mir schossen die Bilder aus dem Keller bei Jax und Phil wieder durch den Kopf und begann, zu weinen.

Es tut mir so leid...
Ich möchte jetzt nicht mit irgendwelchen Ausreden ankommen. Ich will mich nur bei denen bedanken, die meine Geschichte auch nach der etwas längeren Pause noch Lesen.

Und noch viel mehr möchte ich mich natürlich bei denen bedanken, die ein Vote oder ihre Meinung dalassen!

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