Kapitel 19 ~Sein Zeichen~

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Lyana p.o.v

Ich zuckte zusammen, als sich die Tätowiernadel in meine Haut bohrte. Es brannte und fühlte sich an wie tausend Bienenstiche.
Tränen verließen meine Augen und liefen langsam über meine Wangen. Ich wollte einfach nicht tätowiert werden.
Ich wollte meine Haut nicht zusätzlich belasten.
Und woher sollte ich wissen, welches Motiv Lucas und Brandon geplant hatten? Ich war unglaublich verzweifelt, denn ich konnte mich nicht dagegen wehren und musste es mein Leben lang auf meinem Körper tragen.
Die Nadel brannte sich weiter über meine Schulter in meine Haut hinein und ich spürte, wie ich leicht anfing zu bluten.
Es wurden immer mehr Tränen, die den Weg aus meinen Augen über meine Wangen fanden.

Plötzlich packte eine große Hand meine zitternden Hände.
"Hey Prinzessin! Nicht weinen! Vertrau Lucas einfach! Er ist echt gut in sowas!", versuchte Brandon mich zu beruhigen.
Doch er war doch derjenige, wegen dem ich all das ertragen musste!
"Bitte lass mich einfach in Ruhe!", bat ich schluchzend und zog meine Hände weg, ohne ihm in die Augen zu schauen.
"Ach Prinzessin, warum machst du es dir nur so schwer?", fragte er leise und stand wieder auf.

Plötzlich verstummte das Geräusch der dünnen Tätowiernadel und ich atmete leicht auf.
Ich spürte, wie Lucas meine Schulter mit kühlem Wasser säuberte. Es brannte ein wenig auf der Haut, aber es war auszuhalten.
Als ich nichts mehr an meiner Schulter spürte, außer dem regelmäßigen Pochen, blickte ich vorsichtig auf.
Brandon stand neben Lucas und starrte auf meine Schulter.
"Das sieht schon echt gut aus, Lucas!", meinte er und lächelte zufrieden.
Ich war froh, dass es nun vorbei war und wollte unbedingt wissen, was ich nun für den Rest meines Lebens auf meiner Schulter herumtragen musste. Langsam drehte ich meine Kopf und versuchte, mir das Tattoo anzuschauen.

"Halt, Prinzessin! Das Kunstwerk ist noch nicht fertig!", sagte Brandon mahnend, stellte sich wieder vor mich und drehte meinen Kopf unsanft zurück nach vorne.
Tränen liefen wieder einmal über meine Wangen.
"Warum tust du mir das an?", fragte ich ihn leise und traurig.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Lucas eine etwas dickere Nadel vorbereitete.
"Weil ich möchte, dass jeder sieht, dass du allein mir gehörst! Jeder andere Mann soll seine dreckigen Finger von dir lassen!", meinte Brandon leicht wütend im Gedanken an die anderen Männer.

"Aber... Ich... Ich möchte dir nicht gehören und ich möchte auch kein Tattoo mit mir herumtragen!", schluchzte ich schüchtern und ängstlich.
Ich war völlig aufgelöst.
Plötzlich ertönte erneut das Geräusch einer Tätowiernadel und wieder brannte sie sich in meine Haut.
"Provozier mich nicht, Lyana! Ich möchte dir wirklich nicht wehtun! Du gehörst mir und ich werde dich nie wieder hergeben!", sagte Brandon Blackeyl laut und energisch.

Ich schluchzte laut auf.
Wie konnte ein Mensch so sein wie Brandon?
Ich war doch kein Gegenstand!
"Hör auf zu weinen, Prinzessin! Weinen macht hässlich!", befahl er und ich versuchte, mich zu beruhigen, da ich Brandon nicht wütend machen wollte.
"Was ist es für ein Tattoo?", fragte ich leise und schaute Brandon fragend an.
"Mein Zeichen!", meinte er und grinste zufrieden.

Warte was? Was hatte Brandon Blackeyl denn bitte für ein Zeichen? Wurde mir gerade sein Familienwappen auf die Schulter tätowiert oder was? Der Typ war doch völlig gestört!

"Wie sieht dein Zeichen denn aus?", fragte ich neugierig.
"Das wirst du dann noch sehen!", erwiderte Brandon lächelnd uns wandte sich wieder Lucas zu, um ihn bei seiner Arbeit zu beobachten.

Nach einigen Minuten verstummte das Summen endlich wieder und Lucas wischte erst das Blut weg und säuberte die Wunde dann erneut.
"Fertig!", meinte Lucas zufrieden.
"Möchtest du es sehen, Prinzessin?", fragte Brandon.
Zögernd nickte ich.
Ich wusste nicht so genau ob ich das Tattoo wirklich sehen wollte, doch meine Neugier siegte, da ich sehen wollte, was sich nun für immer und ewig auf meiner Schulter befand.

Lucas nahm einen recht großen Spiegel und hielt so, dass ich mein Tattoo im Spiegel vor mir (der vorher mit einem Tuch abgedeckt war) sehen konnte.
Langsam begutachteten meine Augen das "Kunstwerk".

Ich muss zugeben ich hatte schlimmeres erwartet.
Wenn ich ehrlich war, gefiel mir das Tattoo sogar recht gut.

Hier ist das neue Kapitel!
Ich möchte mich nochmal für eure tolle Unterstützung bedanken! Es ist echt so unglaublich, wie viele Leute meine Geschichte jetzt schon gelesen haben!
Ich hoffe dass ich auch weiterhin so viele nette Kommentare lesen kann und ihr mich weiterhin auch mit Votes und Reads unterstützt!

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