Kapitel 21 ~Dienstmädchen~

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Lyana p.o.v

Ich lief ins Bad und steckte mir die Haare zu einem hohen Dutt zusammen.
Dann rannte ich zum Ankleidezimmer.
Ich nahm mir ein lockeres, geblümtes Sommerkleid und zog es über. Außerdem fand ich eine dunkle Sonnenbrille und zog sie an.
Ich war recht zufrieden mit mir.
Auf den ersten Blick würde mich nun keiner mehr erkennen...
Doch einfach so würde ich trotzdem nicht hier herauskommen...
Ich musste die Sicherheitsmänner irgendwie ablenken und ich hatte auch schon einen Plan, wie ich das anstellen könnte.

So leise wie möglich schlich ich die vielen Treppenstufen hinunter, um auch ja kein Aufsehen zu erregen.
Dann tapste ich zum großen Ostausgang.
Ich stellte mich an eine Wand und atmete einmal tief durch.
Kurzerhand schlug ich die dünne Scheibe des Feueralarmknopfes ein und drückte den schwarzen Knopf.
Sofort ertönte ein schrilles, unangenehmes Geräusch und ich rannte los in Richtung Westen, wo sich die Küche befand.
Als ich kurz vor der Küchentür war, kamen mir einige Dienstmädchen entgegen.
Die Villa wurde also evakuiert.

Ich schob mich hektisch an den Dienstmädchen vorbei und rannte zu der kleinen Holztür. Doch zu meiner großen Verwunderung war sie fest verschlossen. Panisch rüttelte ich am Türgriff, doch das brachte die Tür auch nicht zum aufgehen.
"Fuck!", rief ich verzweifelt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Tür verschlossen war.

Naja so schlau hätte ich eigentlich auch selbst sein können... Als ob Brandon einen Ausgang unbewacht lassen würde...
Aber wer verschließt denn bitte eine Tür, wenn der Feueralarm ausgelöst wurde?!

Ich musste mir also schnell etwas anderes einfallen lassen.
Hektisch schaute ich mich in der riesigen Küche um.
Plötzlich fiel mir eine Dienstmädchen "Uniform" auf, die an einem Haken an der Wand hing.
Ich zögerte nicht lange, rannte dorthin und zog mir die dunkelblaue  Schürze über. Dazu setzte ich mir noch eine Art Haube auf den Kopf.
Dann verließ ich sofort die Küche und rannte durch die Gänge.

Nach kurzer Zeit hatte ich die Dienstmädchen eingeholt und mischte mich mitten unter sie.
Keiner schien mich so recht zu bemerken.
Schließlich kamen wir zum Haupteingang.
Ich wurde ziemlich nervös.
Was würden sie wohl mit mir anstellen, wenn sie mich erwischen würden?
Unauffällig schaute ich zu Boden, um möglichst unerkannt zu bleiben. Ich war trotzdem bereit, sofort los zu rennen, falls es nötig sein würde.
Doch es passierte nichts.
Die Sicherheitsmänner ließen uns einfach durch.
Erleichtert atmete ich auf.

Ich hatte es also schonmal geschafft, die Villa zu verlassen. Jetzt musste ich nur noch irgendwie die Mauer überwinden und zum Krankenhaus gelangen.

Ich bewegte mich mit der Gruppe von Dienstmädchen immer weiter von der Villa weg, also immer näher zum Haupttor, welches zu meiner großen Überraschung offen stand.
Doch etwa 15 Meter vor dem Tor blieben wir stehen.
Von der Villa her kamen langsam zwei Sicherheitsmänner auf uns zu.
Wenn sie uns kontrollieren würden, wäre ich aufgeflogen...
Außerdem war ich meinem Ziel jetzt schon so nah...
Ich ergriff meine Chance, drehte mich um und rannte zum Tor.
Irgendjemand rief ich solle gefälligst stehen bleiben, doch ich dachte gar nicht erst daran!

Ich wollte jetzt unbedingt zu Dean und niemand sollte mich daran hindern. Außerdem wollte ich ja nicht abhauen, ich wollte nur meinen Freund besuchen!

Ich lief durch das Tor und ließ die Mauern von Brandons Villa hinter mir.
Ich rannte einfach immer weiter, bis ich schließlich zu einer Bushaltestelle kam. Ich setzte mich kurz hin und verschnaufte für einen Moment.
Dann hörte ich plötzlich das Geräusch eines Motors und schaute panisch auf.

Doch es war nur ein Bus.
Diesmal hatte ich wirklich auch mal Glück.
Schnell stieg ich ein und fragte, wo der Bus hinfahre.
Glücklicherweise erklärte mir der Busfahrer, dass er auch zum Krankenhaus fahren würde.
Ich lächelte ihn freundlich an und drückte ihm ein bisschen Geld in die Hand, welches ich mir vorher eingepackt hatte. Dann ging ich nach hinten und suchte mir einen freien Platz. Es waren nicht wirklich viele Leute im Bus.
Nach der Schule waren es eindeutig mehr. Doch zum Glück waren im Moment Sommerferien und ich musste mir keine Gedanken um die Schule machen.
Erschöpft ließ ich mich auf einen Sitz fallen und schloss die Augen.
Bald würde ich Dean wieder sehen...

Hier ist das erste Kapitel in der Lesenacht.
Ich bin irgendwie nicht so wirklich zufrieden damit, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem.
Ich freue mich auf eure Kommentare.

Bis später!  🤗

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